Die schönsten Feste: Sommer
Alles Missgeschick sollte damit verbrennen und ins Nichts zerfallen. Man warf außerdem Kräuterbüschel in die Flammen, vor allem Farn und Johanniskraut: So sollten sich alle Zauberwirkungen erhöhen.
Spargelsilvester – der Johannitag
Der 24. Juni, Johannistag, wird auch Spargelsilvester genannt. In den deutschen Regionen des Spargelanbaus wird heute das letzte Mal der Spargel gestochen. Traditionell wird das edle Gemüse nur von Mitte/Ende April bis eben 24. Juni geerntet. Daran hält man sich im Großen und Ganzen heute noch.
Ab Johanni feiern die Schützen
Am Johannistag beginnt in vielen Orten die Zeit der Schützenfeste. Was oftmals zunächst als kleines Gemeindefest begann, ist heute oft ein großes Volksfest. Doch die Schützenfeste waren ursprünglich gar nicht so friedlich, und es ging oft gar nicht so ruhig zu innerhalb der Schützengilden. Die Gilden hingen nämlich eng mit der Machtentwicklung der Städte zusammen, deren Besatzung und Wehr die Bürger bildeten. Diese mussten oft auf den Ruf der Sturmglocke zur Verteidigung der Stadt eilen, um die Trossknechte der Edelleute von den Stadtmauern fernzuhalten.
Die nach Zünften und Stadtvierteln geordneten Bürger wählten als Waffen vor allem Bogen und Armbrust, und zur Übung bildeten sich Schützenvereine, in der damals üblichen Form von Gilden. Diese hatten Schützenhäuser und Schießbahnen, eine durch Beiträge und Vermächtnisse gegründete und unterhaltene Vereinskasse und hielten jedes Jahr Schützenfeste ab. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Glanzzeit dieser Festlichkeiten und noch bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden sie groß gefeiert. Selbst Fürsten und Adlige hielten es nicht unter ihrer Würde, sich an den Festen zu beteiligen. Dort wurden Bündnisse geschlossen und befestigt, so dass die Feiern sogar politische Bedeutung erhielten. Trotz Einführung der Gewehre (nach Erfindung des Schwarzpulvers) behielten die Schützenvereine ihre alten Rechte und haben sich bis in unsere Zeit erhalten.
Heutzutage schießen die Schützen anstatt wie früher nach dem Feind einmal im Jahr nach einem hölzernen Vogel oder nach einer Scheibe. Beim Festumzug ziehen sie in militärisch anmutenden Uniformen mit dem Federstutz und unter den Klängen militärischer Musik durch die Gemeinde. Grundsätzlich ist das Zeremoniell in bei allen Schützenfesten gleich: Dem eigentlichen Fest geht ein Königsabend mit einer gemeinsamen Kaffeetafel voraus, die Frauen bringen das Gebäck mit. Am Freitag wird der alte König der Schützen eingeholt, am Samstag feiern Kindern und alle anderen, am Sonntag folgt ein großer Festakt nach dem Frühstück und anschließend beginnt das Königsschießen, bei dem am Abend der neue Schützenkönig geehrt wird.
Was Johanniskränze bewirken
Ein fester Bestandteil waren früher am Johannistag die Johanniskränze. Sie waren aus siebenerlei oder gar neunerlei Kräutern und Pflanzen gebunden. Beifuß, Bärlapp, Eichenlaub, Farnkraut. Johanniskraut, Klatschmohn, Kornblumen, Lilien, Rittersporn und Rosen gehörten dazu. Die fertigen Gebinde wurden über die Tür oder das Fenster gehängt und schützten vor Geistern und Dämonen, die in der Johannisnacht spukten. In Mitteldeutschland wurden die Kränze über das Haus geworfen und bewirkten so einen reichen Segen.
Verliebt, verlobt, verheiratet
Zunächst einmal kommt das Verliebtsein. Und dafür – für die Verliebten nämlich – ist der heilige Valentin „zuständig“. Der feiert seinen Ehrentag zwar am 14. Februar, passt aber dennoch gut hierher: So manche Liebe bahnt sich ja jetzt im Mai und Sommer an...
Vom Valentinstag
Schon seit dem 15. Jahrhundert wurden in England Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Die Verbindung mit Blumengeschenken könnte auf die Gattin des Dichters Samuel Pepys zurückgehen, die 1667 mit einem Blumenstrauß auf Pepys’ Liebesbrief reagierte. Von da an wurde die Verbindung von Brief und Blumen in der noblen britischen Gesellschaft nachgeahmt. Bei uns wurde der Valentinstag, auch Vielliebchentag genannt, weil die Mädchen früher glaubten, sie würden den Mann ehelichen, dem sie an diesem Tag vor dem Haus sehen würden.
Der Siegeszug des Valentinstags
Englische Auswanderer nahmen den Brauch des Valentinstags mit in die „Neue Welt“ – und so kam er durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland. 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten Valentinsball und der Valentinstag wurde
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