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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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Prolog
     
    Sark blieb stehen. Er sank auf die Knie und horchte angestrengt, aber das Einzige, was er hören konnte, war das Hämmern seines eigenen Herzens und das trockene Rasseln, das von ganz hinten aus seiner Kehle kam, während er verzweifelt und mit schmerzender Brust nach Luft rang. Er versuchte, langsamer und gleichmäßiger zu atmen, allerdings mit wenig Erfolg. Der Boden war sumpfig, und die Feuchtigkeit drang durch den Stoff seiner Hose, was sein körperliches Unbehagen noch verschlimmerte. Er ging in die Hocke und sein Blick schweifte ringsum über die Umgebung, wobei er in der Dunkelheit nach einem Orientierungspunkt suchte, aber für sein ungeübtes Auge war ein Stück dieses gesichtslosen Marschlandes wie das andere.
    Hinter ihm ertönte ein Schrei wie von einer Eule, und er wurde starr vor Schreck. Nachts jagten hier Eulen, und manchmal, wenn man ganz leise war, konnte man das Rauschen ihrer Flügel hören. Sark blieb, wo er war und duckte sich tiefer. Vielleicht war es wirklich eine Eule, aber Sark wusste, dass hier draußen noch andere Lebewesen jagten.
    Zu seiner Linken nahm er eine Bewegung wahr, gefolgt von einem leisen Brummen. Sarks Nackenhaare richteten sich auf, ebenso die Härchen auf seinen Unterarmen. Ganz langsam und mit angehaltenem Atem drehte er sich um und sah sich Auge in Auge mit einem Schaf. Mensch und Tier starrten sich an, sekundenlang, in unheimlicher Stille. Das Schaf war nicht allein, Sark bemerkte, dass noch mindestens ein Dutzend weiterer Tiere zusammengedrängt in der Nähe standen.
    Das Schaf brach als Erstes den Blickkontakt ab. Langsam zog es sich zurück und wandte sich zum Gehen, dann führte es die Herde in Richtung eines nahen Gebüsches. Erleichtert atmete Sark auf.
    Plötzlich hörte er Gebell in der Ferne, und in seiner Kehle stieg ein bitterer Geschmack hoch.
    Sie hatten Hunde mitgebracht.
    Aus den Augenwinkeln sah Sark, dass die Schafe stehen geblieben waren und mit aufgestellten Ohren dem schauerlichen Geheul lauschten. Dann, wie auf Kommando, verfielen die Tiere in einen strammen Trab und waren innerhalb weniger Sekunden in der Düsternis verschwunden.
    Sark wandte sich um und versuchte zu ergründen, woher der Hundelärm kam, aber die Dunkelheit, zusammen mit den Erhebungen und Senken dieser Landschaft, machten es schwer, ihn genauer zu lokalisieren.
    Vor ihm stieg das Gelände an. Langsam schob Sark sich vorwärts. Er hoffte, auf der Böschung den Vorteil einer besseren Sicht zu haben als von seiner augenblicklichen Position. Oben angekommen, richtete er sich vorsichtig auf und sah angestrengt in die Richtung, aus der er gekommen war. Das Erste, was er sah, war der helle, flackernde Schein einer Fackel, dann eine weitere, und dahinter noch eine. Von seinem Standort aus sah er, dass die Fackelträger noch in einiger Entfernung waren, und sie schienen sich ziemlich planlos vorwärtszubewegen. Er nahm an, dass sie dem Bachlauf folgten, aber es gab keinen Zweifel: Sie waren hinter ihm her. Unerbittlich kamen sie mit jeder Sekunde näher.
    In der Ferne sah er weitere Lichter. Sie waren klein wie Stecknadelköpfe und bewegten sich nicht, und er vermutete, dass es die Laternen an den Mastspitzen der Schiffe in der Flussmündung waren. Er überlegte kurz, ob es nicht besser gewesen wäre, in diese Richtung zu laufen statt von ihnen weg, aber er wusste auch, dass er keine Wahl gehabt hatte. Seine Verfolger hätten ihm diesen Fluchtweg bestimmt abgeschnitten.
    Er sah sich um und stellte fest, dass er am Rande eines Entwässerungskanals stand. Der Graben zog sich weg von ihm und verlor sich im mondbeschienen Marschland wie eine Schlange im Unterholz. Der Geruch, der von seinem schlammigen Bett ausging, war eklig; eine übel riechende Mischung aus Moor und stagnierendem Wasser. Doch er entdeckte noch eine weitere Ursache für den Gestank. Nahe am Graben sah er eine formlose Masse: die Überreste eines toten Schafes. Wahrscheinlich war das Tier mit dem Fuß in ein Kaninchenloch oder eine ähnliche Vertiefung geraten, dann die Böschung hinabgerutscht und im Moor stecken geblieben, wo es sich nicht mehr hatte retten können.
    Stark überlegte, wie lange es wohl gedauert haben mochte, bis das Tier verendet war. Er versuchte, die Mücken zu ignorieren, die um seinen Kopf sirrten. Auch wenn er ihre Stiche nicht spürte, wusste er, dass sie bereits angefangen hatten, sich zu bedienen.
    Wieder kam ein langgezogenes Heulen aus der Dunkelheit. Sark spürte, wie eiskalte Furcht

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