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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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In wilder Panik schrie sie auf und zerrte an ihren Fesseln.
    »Halt still, Shawna! Ich will dich befreien!«
    Halb benommen gehorchte sie und spürte, wie er die Stricke durchschnitt. »O Alistair ... «
    »Komm, schnell!« Ungeduldig zerrte er sie vom Altar. »Wir müssen verschwinden. Da sind so viele Leute.«
    Als sie ihm zu einer Felswand folgte, sah sie ihren Onkel reglos am Boden liegen, und David stand auf. Blut glänzte an seinem Arm. Wessen Blut? Sie wußte es nicht. Er ging rückwärts, entfernte sich von den vermummten Gestalten und bedeutete Alistair, mit Shawna. hinter ihm zu bleiben.
    »Packt ihn!« rief jemand.
    Zwei Satansjünger stürzten sich auf ihn, aber er schwang sein Schwert, und beide stürzten zu Boden.
    »Verdammte Bastarde, seid ihr denn zu nichts nütze?« Wütend schleuderte Fergus seinen Umhang von sich, zückte ein Messer und warf sich auf David, der behände beiseite sprang und ihm das Schwert in die Brust bohrte.
    Plötzlich änderte sich die Atmosphäre in der Höhle.
    »Flieht!« wisperte eine Stimme, und alle Vermummten drängten sich zu einem schmalen Ausgang. Wenige Sekunden später wichen sie zurück, verfolgt von Hawk Douglas und Sloan Trelawny.
    Eine Gestalt versuchte sich seitwärts an Sloan heranzupirschen, und Hawk warnte ihn: »Vorsicht!«
    So schnell, dass niemand die Bewegung sah, zog Sloan seine Pistole und feuerte. Der Angreifer brach zusammen.
    Nun herrschte tiefe Stille, bis jemand zu schluchzen begann. Shawna erkannte Gena Andersons Stimme.
    »Die anderen überlassen wir dem Gesetz«, entschied David. »Gehen wir.« Er legte seine schwarze Samtjacke um Shawnas Schultern.
    Schwankend lehnte sie sich an ihn, und er nahm sie auf die Arme. Während er sie aus der Höhle trug, schloss sie die Augen. Sie wollte den Ziegenbock nie mehr wieder sehen, und ihren toten Onkel auch nicht.
    Bald erreichten sie die Kälte der Nacht, und Shawna blickte zum silbernen Vollmond auf. Natürlich, die Nacht der Mondjungfrau. Doch das spielte keine Rolle mehr. Sie schmiegte sich an Davids Brust. Sie war seine Frau ... Endlich las sie in seinem Blick, wie sehr er sie liebte. Dann sanken ihre Lider wieder hinab. Tiefes Dunkel hüllte sie ein. Aber sie fürchtete sich nicht.
    Diesmal war sie mit einer sehr starken Droge betäubt worden. Erst viele Stunden später erwachte sie in ihrem Bett -, im Herrschaftsschlafzimmer. Unbehaglich schaute sie an sich hinunter. Sie war nicht mehr mit Blut bemalt, und sie trug ein sauberes hochgeschlossenes Nachthemd mit Spitzenborten besetzt. David saß an ihrer Seite. Er hatte eine weiße Bandage um seinen Arm, und das zerzauste Haar fiel ihm in die Stirn.
    Als sie die Augen aufschlug, lächelte er. »Ah, Lady Douglas!« flüsterte er, neigte sich herab und küsste sie.
    Kein kalter Kuss . Kein Kuss in gespielter Leidenschaft.
    Ein zärtlicher, liebevoller Kuss , mit zitternden Lippen.
    »David ... «
    »Aye?«
    »Glaub mir, Alistair hatte nichts damit zu tun ... «
    »Nicht einmal Aidan«, unterbrach er sie. »Er wußte nichts von den dunklen Machenschaften seines Vaters. Schon vor langer Zeit geriet Lowell auf Abwege, getrieben von seiner Enttäuschung über seine Stellung als zweitgeborener Sohn, der kein Erbe erwarten durfte. Vielleicht war er kein überzeugter Satansjünger, aber fest entschlossen, sein Ziel zu erreichen, und er schreckte vor nichts zurück.«
    »O Gott, mein eigener Großonkel ... «
    »Jetzt ist alles überstanden, Shawna.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »In meinem wilden Zorn wollte ich mich an allen MacGinnis-Mitgliedern rächen. Aber ich tat ihnen bitter Unrecht, und ich hoffe, du verzeihst mir. Heute abend führte ich ein langes Gespräch mit Aidan. Er ist völlig verzweifelt. Und Gawain kann immer noch nicht fassen, was geschehen ist. Übrigens, alle Andersons gehörten zu Lowells Anhängern, ebenso deine Zofe Mary Jane. Sie ist tot«, fügte er zögernd hinzu, und Shawna erschauerte.
    »Bevor ich betäubt wurde, erklärte sie, der Druidenstein verlange sofort ein Opfer. Aber Lowell wollte mich langsam töten, in einem besonderen Ritual. Deshalb erstach er Mary Jane und entführte mich.«
    David nickte. »In der Höhle kam es zu einem Kampf, und ich muss te ihn töten.«
    »Ja, ich weiß, und du kamst im allerletzten Augenblick. Sonst hätte er mir die Kehle durchgeschnitten. Mein Onkel, den ich liebte ... «
    »So darfst du's nicht sehen, Shawna. Er war krank und einem zerstörerischen Wahn verfallen. Und du hast genug

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