Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
etwas Wichtiges mit euch zu besprechen.“
„Danke für die Einladung, Majestät“, sagte Górgula mit einem gierigen Blick auf den Braten, der auf dem Tisch stand. „Ich habe schon lange nicht mehr an so einem Festmahl teilgenommen. Wildschweinbraten ist mein Leibgericht!“
„Ich habe euch nicht herbestellt, um über euer Leibgericht zu reden, sondern über Tinte“, knurrte Frómodi. „Über magische Tinte.“
„Wir stehen Euch zu Diensten, Herr“, sagte Escorpio. „Was verlangt Ihr von uns?“
„Informationen“, sagte der Monarch und trank einen großen Schluck Wein. „Ich möchte alles über diese Tinte wissen, die meinen Körper und Arturos Gesicht bedeckt.“
„Wenn Ihr erlaubt, Herr, möchte ich Euch darauf hinweisen, dass auch sein Körper von der Tinte bedeckt ist. Als ich den Jungen zum ersten Mal gesehen habe, hätte ich ihm am liebsten die Haut abgezogen!“
„Erzähl mir das genauer, Hexe.“
„Arturo kam ins Lager von Amórica, und man brachte ihn zu mir. Ich sollte die Bedeutung der Zeichen auf seinem Körper entschlüsseln. Und da habe ich entdeckt, dass es Arquimaes’ Schrift war!“
„Willst du damit sagen, dass der Alchemist ihm die Zeichen auf die Haut gemalt hat?“, fragte Frómodi und biss gierig in ein Stück Fleisch. „Bist du sicher?“
Górgula, die sah, dass Frómodi ungeduldig wurde, ließ sich mit der Antwort Zeit.
„Bei den Zeichen handelt es sich um Buchstaben“, sagte sie nach einer Weile. „Sie stammen von einem Pergament, das Arquimaes beschrieben hat.“
„Du kennst Arquimaes’ Schrift?“, fragte Escorpio erstaunt.
„Wie meine eigene! Ich habe diesem verdammten Alchemisten eine Menge beigebracht. Früher war er Mönch, Soldat, Räuber und Bauer. Und jetzt träumt er davon, König zu werden!“
„Anscheinend will plötzlich jeder König werden“, lachte Frómodi und warf seinen Hunden einen Fleischbrocken hin. „Unglaublich!“
„Arquimaes will ein Königreich der Gerechtigkeit gründen“, sagte Górgula. „Er hat vollkommen den Verstand verloren!“
Frómodi beobachtete, wie die Hunde sich auf das Fleisch stürzten.
„Und was stand auf dem Pergament?“, fragte er wie beiläufig.
„Nun ja … Ich kann ja mal versuchen, mich daran zu erinnern“, sagte die Hexe. „Vielleicht fällt mir der eine oder andere Satz ein …“
„Weißt du wenigstens, worum es dabei ging?“
„Um Unsterblichkeit natürlich“, antwortete sie.
„Könntest du dich vielleicht etwas genauer erinnern?“, drängte Frómodi ungehalten.
„Schon möglich, aber ohne die magische Tinte würde es dir nichts nützen“, erklärte Górgula.
„Und wenn ich dir die Tinte besorge?“
„Dann, Herr, könnte ich die Formel der Unsterblichkeit niederschreiben.“
„Und die der Wiederbelebung?“
„Die auch, ganz bestimmt.“
„Dann mach dich bereit“, sagte Frómodi. „Du wirst die Tinte sehr bald haben.“
„Was Ihr da von mir verlangt, hat einen hohen Preis, König Frómodi“, sagte die Hexe. „Einen sehr hohen.“
„So hoch wie dein Leben?“, fragte der König in drohendem Ton. „Wolltest du das sagen?“
„Nein, Herr. Ich wollte damit sagen, dass ich Euch einen besonderen Dienst erweisen werde, für den Ihr mich zu entlohnen wissen werdet, wenn Ihr es für angebracht haltet“, antwortete Górgula unterwürfig.
„Das hört sich schon besser an! Und ich rate dir, mach deine Arbeit gut! Streng dein Gedächtnis an und erinnere dich an das, was du aufArturo Adragóns Körper gesehen hast! Die magische Tinte ist kein Problem, die werde ich beschaffen.“
Der König stand auf und ging weg. Seine treuen Hunde folgten ihm.
„Endlich!“, rief er im Weggehen. „Endlich werde ich das bekommen, was ich mir am meisten wünsche!“
***
I M Z ELT LEGTE Arturo sein Überkleid ab und reichte es Alexia. Dann zog er Stiefel und Panzerhemd aus.
„Steht mir gut“, sagte Alexia, die Arturos Kleidung angelegt hatte und den Gürtel umschnallte. „Niemand wird etwas merken.“
„Das hoffe ich“, entgegnete der junge Ritter. „Keiner darf wissen, dass du meinen Platz einnimmst.“
„Keine Angst, man wird den Unterschied nicht bemerken“, versicherte ihm Alexia noch einmal.
Arturo dachte an den Moment zurück, als er Alexia mit seinem Schwert durchbohrt hatte, in der Annahme, es sei Fürst Ratala. Er erschauerte, trat zu Alexia und umarmte sie.
„Versprich mir, dass du dich nicht in Gefahr begibst“, bat er sie. „Ich würde es nicht ertragen,
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