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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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hätten die Schlacht akustisch simulieren können, und am Schluss wäre dann einer reingewankt gekommen und hätte einen glorreichen Sieg verkündet, so wie in diesen russischen Dramen, wo ein Kerl auf die Bühne kommt und verkündet, dass Onkel Iwan sich gerade in der Scheune erhängt hat. Aber nein, Attila muss seine Schlacht haben, mit fässerweise künstlichem Blut und Modellen von abgetrennten Köpfen und Gliedmaßen, fein säuberlich über das gesamte Schlachtfeld verteilt.« Er seufzte erneut herzerweichend. »Von mir aus, soll er seine Schlacht haben! Also hinein ins finstere Mittelalter!«
    Reith sagte: »Ihr Jungs solltet euch eigentlich glücklich schätzen, dass ihr noch die Möglichkeit habt, das mittelalterliche Krishna zu filmen, bevor es verschwindet.«
    »Wieso sollte es verschwinden?« fragte White. »Ich dachte, der Interplanetarische Rat hält moderne Technologie von hier fern, um die eigenständigen Kulturen des Planeten zu bewahren.«
    »Das tut er auch«, antwortete Reith. »Aber die Technologieblockade ist durchlässig wie ein Sieb, und außerdem erfinden die Krishnaner ihre Sachen in zunehmendem Maße selbst. Sie stehen schon seit Jahren kurz vor dem Durchbruch in der Entwicklung brauchbarer Feuerwaffen. Ein paar krishnanische Armeen haben primitive Musketen, vergleichbar etwa mit irdischen Büchsen aus der Zeit der Renaissance. Sie erzeugen mehr Krach und Qualm, als dass sie Schaden anrichten – noch jedenfalls.«
    »Nun, für unseren Film brauchen wir sowieso keine Gewehre«, erklärte Ordway. »Sie würden das romantische Ambiente zerstören, so als wenn Romeo seine Einkommensteuererklärung am PC machen würde. Gibt es in diesem Zinjaban auch Burgen?«
    »Lassen Sie mich überlegen«, sagte Reith. »Mikardand ist kein Feudalstaat, in dem irgendwelche Duodezfürsten oder Feld-, Wald- und Wiesengrafen sich ihre eigenen Burgen bauen. Aber es gibt eine große Regierungsfestung auf der anderen Seite des Khoruz-Flusses. Diese Festung ist relativ neu; wenn die Ritter mitspielen, können Sie sie gut als Burg herrichten …«
    Reith warf einen Blick auf die Wanduhr. »Genug geplant für heute. Ich muss eine Kutsche für die Fahrt nach Rosid auftreiben, euch zwei zum Ausstattungsmagazin bringen und einen Termin bei Heggstad besorgen.«
    »Hä?« machte White. »Wer ist denn der?«
    »Ivar Heggstad ist unser Sporttrainer. Ihr müsst körperlich fit sein und braucht außerdem ein bisschen Übung im Schwertkampf, Ayareiten und anderen Fertigkeiten, die auf Krishna unerlässlich sind.«
    White und Ordway stöhnten unisono auf.
     
    Die untergehende Sonne Roqir sah Fergus Reith und Alicia Dyckman in Wattejacken gepackt und mit Fechtmasken vor dem Gesicht auf der Terrasse von Reiths Haus schweratmend einander gegenüberstehen und mit Übungswaffen aus Qongholz beharken. Als sie nach einem Treffer von Reith zum wiederholten Mal in Grundstellung gingen, schimpfte dieser: »Nein, nein, Lish! Wie oft hab ich dir schon gesagt, eine Parade en seconde ist Selbstmord, wenn der Gegner sofort mit einer Quart antworten kann. Du musst mit einer Septime oder Oktave parieren!«
    »Ich befürchte, mit meinen Fechtkünsten ist es nicht mehr weit her«, seufzte sie und nahm die Drahtmaske ab. »Mir reicht’s für heute; ich hab schon ganz weiche Knie. Wie ich sehe, hast du dich dagegen gut in Form gehalten.«
    »Man tut, was man kann; schließlich will ich am Leben bleiben. Okay, machen wir Feierabend für heute. Du darfst zuerst in die Badewanne.« Mit dem Anflug eines Schmunzelns fügte er hinzu: »Leider ist sie für zwei nicht groß genug.«
    »Ihr zweideutiges Grinsen steht Ihnen außerordentlich gut, Mister Reith«, sagte sie und verschwand mit einem Lächeln.
    Nach dem Abendessen, das sie zusammen mit Auster einnahmen, sagte Reith: »Ich hätte gern, wenn du dabliebst. Wir haben uns soviel zu erzählen.«
    »Ich würde ja gern, Fergus, aber ich wage es nicht, Cyril und Jack alleinzulassen. Du hast ja gesehen, was dabei herauskommt. Ich hätte eigentlich schon gestern nicht mitkommen sollen; aber das war auch ein besonderer Anlass. Schließlich begegnet man nicht jeden Tag seinem einstigen … eh …«
    »Amorex?« fragte Reith und zog spitzbübisch grinsend eine Augenbraue hoch. ›Amorex‹ war ein Modebegriff auf Terra, der soviel bedeutete wie ›der Geliebte seiner Exfrau‹. Er spielte auf die Zeit an, als sie sich nach ihrer Scheidung zufällig wieder begegnet waren und erneut eine stürmische

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