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Die Spur des Spielers

Die Spur des Spielers

Titel: Die Spur des Spielers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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was weiß schon so ein Kleinstadtbulle!«
    »Mrs Chiccarelli, ich bin wirklich nicht in Ihr Haus eingebrochen«, verteidigte sich Bob. »Ich habe lediglich den Einbrecher überrascht und nicht erkannt, dass es einer war.« »Und warum bist du dann geflohen?«
    »Weil ich nicht begriffen habe, dass Sie die Bewohnerin dieses Hauses sind. Und weil Sie mir Angst gemacht haben.« Ein schmales Lächeln umspielte kurz ihren Mund, bevor sie wieder ernst wurde. »Was wollt ihr von mir?«
    »Wir ermitteln in einem Fall, in dem es um ein Schachspiel geht, hinter dem einige Leute her sind. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es einmal dem berühmten Schachspieler Gregor Lansky gehört hat. Sagt Ihnen das etwas?« »Natürlich sagt mir das was. Und?«
    »Wir wissen von Inspektor Cotta, dass Sie früher beim Geheimdienst gearbeitet haben. Es gibt außerdem Vermutungen, nach denen Lansky vom Geheimdienst bespitzelt wurde. Klingelt da etwas bei Ihnen?«
    Sam Chiccarelli sah den Ersten Detektiv erst ungläubig an, dann lachte sie spöttisch. »Ich war beim Geheimdienst, in der Tat. Glaubt ihr, ich werde die Erfahrungen meines Berufslebens jetzt mit drei Grünschnäbeln teilen?«
    »Also wurde Lansky überwacht«, wagte Justus einen Schuss ins Blaue. »Und Sie hatten irgendetwas damit zu tun.« »Eine Menge Leute wurden damals überwacht«, sagte Mrs Chiccarelli diplomatisch. »Eigentlich alle, die sich verdächtig benommen haben. Lansky gehörte als Sympathisant der Russen sicherlich auch dazu. Das war keine schöne Zeit, aber sie ist ja vorbei. War das alles?«
    »Nein«, sagte der Erste Detektiv schnell. »Wir haben noch zwei Fragen. Der Einbrecher, den Sie überrascht haben -kannten Sie ihn?«
    Sam Chiccarelli schüttelte langsam den Kopf. Justus vermochte nicht zu sagen, ob sie etwas verbarg oder nicht. »Letzte Frage?«
    »Die betrifft unseren Auftraggeber, Mr Bishop Blake.« Justus kam nicht mehr dazu, eine Frage zu formulieren, denn Sam Chiccarelli reagierte sofort. »Ihr arbeitet für Bishop Blake?« Sie starrte die Jungen einen Moment lang ungläubig an. »Soll das ein Scherz sein?«
    »Ah ... nein, Madam. Ich entnehme Ihrer Reaktion, dass Sie Mr Blake kennen?«
    »Wenn ihr für meinen lieben ehemaligen Kollegen arbeitet, warum kommt ihr dann zu mir? Er kann euch doch alle Zusammenhänge genau erläutern!« Sie sagte das in einem Tonfall, der auf wenig Zuneigung für Mr Blake schließen ließ. »Er war Ihr Kollege?«, fragte Justus überrascht.
    Mrs Chiccarelli verzog zornig das Gesicht. Justus glaubte schon nicht mehr daran, dass sie noch mit ihnen sprechen würde, doch dann sagte sie: »Bishop Blake war einer von denen, die die Zeit der Überwachung und Bespitzelung so unangenehm gemacht haben. Ihr haltet euch besser von ihm fern.« »Warum?«
    Sie antwortete nicht.
    »Mrs Chiccarelli«, sagte Justus eindringlich. »Bishop Blake wurde auf der Straße von einem Auto angefahren. Bevor er das Bewusstsein verlor, hat er Ihren Namen genannt. Warum hat er das getan?«
    »Meinen Namen?«, rief sie überrascht.
    »Ja. Wir wissen nicht, warum er das tat, aber wir vermuten, dass es als Hinweis gedacht war. Oder als Hilferuf.«
    Sam Chiccarelli sah die drei ??? lange an. Mit eisiger Stimme sagte sie: »Das war kein Hilferuf, ihr Schlauberger. Das war eine Warnung.«
    Und damit knallte sie ihnen die Tür vor der Nase zu.
    »Ich bin ratlos«, gestand Peter, als sie wieder im Auto saßen und auf der nächtlichen Kanan Dume Road zurück Richtung Malibu fuhren. Sie hatten noch ein paarmal versucht, Mrs Chiccarelli durch die geschlossene Tür hindurch zum Reden zu bewegen, doch sie hatte die drei Detektive einfach ignoriert. »Vollkommen ratlos. Ich verstehe überhaupt nichts mehr.«
    Justus zupfte gedankenverloren an seiner Unterlippe. »Bishop Blake war ebenfalls beim Geheimdienst«, murmelte er. »Und Gregor Lansky wurde tatsächlich überwacht. Von Mr Blake selbst? Von Sam Chiccarelli? Sie hätte uns alle Zusammenhänge erklären können, da bin ich sicher. Aber sie wollte nicht. So oder so: Solange wir das verdammte Schachspiel nicht haben ...«
    Bob stieß einen Schrei aus, so laut, dass Peter beinahe das
    Steuer verriss. »Mann, Bob, erschreck mich doch nicht so! Das ist ’ne kurvige Gegend hier!«
    »Ich habe was gefunden«, sagte Bob atemlos. Die anderen hatten gar nicht mitbekommen, dass der dritte Detektiv auf der Rückbank das Handy hervorgeholt und sich auf dem kleinen Display wieder mit dem Tagebuch von Irene

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