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Die Sünde aber gebiert den Tod

Die Sünde aber gebiert den Tod

Titel: Die Sünde aber gebiert den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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die Pforte dieses Klosters nun pochte der Ritter, und es wurde ihm geöffnet. Abermals musste er die Frage nach seinem Namen beantworten, und diesmal nannte er den, der sein Eigen war. Auch sein Begehr wiederholte er und den Wunsch, mit dem Vater Abt sprechen zu dürfen.
    Er wurde eingelassen, doch Schwert und Dolch verlangte der Pförtner von ihm, denn Waffen durften auf dem Boden des Klosters nicht getragen werden. Willig reichte der Ritter, der sich als Gero von Bachem bezeichnete, ihm das Gehenk und ließ sich von einem jungen, pummeligen Novizen zu den Gästeunterkünften geleiten.

4. Kapitel
    U rsula rührte unzufrieden in der Grütze, als Almut in die Küche trat. »Wie geht es Gertrud?«, fragte sie. »Hast du nach ihr gesehen?«
    »Sie liegt im Bett und hat mich angeblafft, als ich den Kopf zur Tür hineinstreckte. Dabei wollte ich ihr nur die Decken richten.«
    »Mach dir nichts daraus – sie ist schon gesund ein rechter Sauertopf. Ich will schauen, ob ich sie etwas aufheitern kann. Hast du Teufelchen gesehen?«
    »Gesehen schon, aber sie lässt sich von mir nicht anfassen. Sei nur vorsichtig, sie faucht und zischt jeden an, der sich ihr nähert.«
    Almut fand die schwarze Katze dösend in der Vorratskammer und schnappte sie sich mit beherztem Griff. Kaum lag sie an ihrer Schulter, fing sie auch schon an zu zappeln und zu krakeelen. Aber Almut fertigte nicht nur feine Stickereien an, sondern hatte auch recht kräftige Hände, und so, mit festem Druck auf den Nacken des sich sträubenden Tieres, eilte sie die Stiegen zu Gertruds Kammer hinauf. Ohne zu warten trat sie ein, und sofort hörte Teufelchen auf zu protestieren.
    Dagegen richtete sich die Köchin von ihrem Lager auf und blitzte Almut böse an.
    »Mach, dass du rauskommst!«, krächzte sie heiser und bekam gleich darauf einen Hustenanfall.
    Die Katze sprang auf ihr Lager, tretelte sich eine Kuhle in die Decken und legte sich dann behaglich schnurrend nieder.
    Almut wartete geduldig, bis die Kranke wieder zu Atem gekommen war. In der Kammer war es düster, die Fensterläden waren gegen den kühlen Zug geschlossen, und die Luft roch verbraucht und muffig. Nur ein blakendes Öllämpchen spendete ein wenig flackerndes Licht.
    »Dein Husten ist schlimmer geworden. Hast du Elsas Arznei nicht genommen?«
    »Geh raus, Almut!«
    »Nein, ich bleibe. Du brauchst Hilfe, Gertrud.« »Mir kann sowieso keiner mehr helfen!«
    »Was für ein Quatsch!«
    »Geh, um der Liebe Gottes willen, Almut. Geh, um deiner selbst willen. Und nimm diese verdammte Katze mit.«
    Wieder musste die Köchin mit einem Hustenanfall kämpfen und rang nach Luft. Almut öffnete die Fensterläden, und ein Schwall kalter, trockener Frostluft drang in die Kammer.
    »Nur einen Moment lüften, Gertrud. Zieh die Decken hoch!«
    Die Köchin konnte sich nicht wehren, sie wurde von wahren Hustenkrämpfen geschüttelt. Almut sah sich um und entdeckte das Krüglein, in dem Elsa ihre Medizin abzufüllen pflegte. Es war noch so gut wie voll. Sie schloss die Läden wieder und zog sich einen Hocker an Gertruds Bett.
    »Hör mir zu, Gertrud, ich glaube, ich weiß, was dir Sorgen macht. Du meinst, es ist nicht nur ein böser Winterhusten, nicht wahr?«
    Müde nickte Gertrud und ließ sich zurücksinken.
    »Hast du es also auch schon herausgefunden.«
    »Ich habe herausgefunden, wovor du Angst hast. Du
    glaubst, vom Aussatz befallen zu sein, nicht wahr?« »Schau dir doch meine Füße an!«
    Zornig zog die Köchin die Decke hoch und enthüllte knochige Beine. Um die Füße hatte sie ein paar Lappen gewickelt, doch die geröteten, geschwollenen Zehen ragten daraus hervor.
    »Überall habe ich solche Flecken und Knoten.« »Und wenn es nur Frostbeulen sind?«
    »Sind es nicht. Also geh, damit die Krankheit nicht auch noch dich ereilt. Und nimm die Katze mit.«
    »Ich habe noch nie von einer Katze gehört, die den Aussatz bekommen hat. So, und nun nimmst du den Hustensaft, damit du schlafen kannst.«
    »Du bist furchtbar, Almut.«
    »Ja, ich weiß.« Sie reichte ihr einen Hornlöffel mit der honigsüßen Flüssigkeit. »Aber du kannst nicht einfach hier liegen bleiben und versuchen zu sterben. Wenn deine Befürchtung berechtigt ist, dann müssen wir etwas unternehmen.«
    »Ich werde euch verlassen, sowie ich wieder aufstehen kann.«
    »Ich werde zu Meister Krudener gehen und ihn fragen, was zu tun ist. Du musst untersucht werden, sowie du es schaffst, aus dem Bett zu kommen. Es gibt Leute, die wissen die

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