Die Bücher und das Paradies
Umberto Eco
Die Bücher und
das Paradies
Über Literatur
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Ohne Bücher kein Paradies – niemand weiß das besser als Umberto Eco: so schreibt er fesselnd und gelehrt über sein ureigenstes Thema: die Literatur, die Phantasie und das Erzählen. Von Don Quixote, von einer Lesart von Dantes Paradies oder von den Paradoxien von Oscar Wilde handeln seine Aufsätze. Und manchmal nimmt Eco sein
eigenes Werk und sein eigenes Erzählen zum Bezugspunkt seiner
Überlegungen und wirft damit ein deutliches Licht auf sein eigenes Schreiben.
ISBN: 3-446-20313-3
Original: Sulla letteratura
Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber
Verlag: Carl Hanser
Erscheinungsjahr: 2003
Umschlaggestaltung:
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Inhalt
Einleitung ..................................................................................5
Über einige Funktionen der Literatur ....................................7
Lektüre des Paradiso ............................................................27
Über den Stil des Kommunistischen Manifests.................36
Die Nebel des Valois .............................................................42
Oscar Wilde: Paradox und Aphorismus .............................85
A portrait of the artist as a bachelor ..................................108
Zwischen La Mancha und Babel .......................................134
Borges und meine Angst vor dem Einfluß .......................151
Über Camporesi: Blut, Körper, Leben ..............................174
Über das Symbol .................................................................179
Über Stil.................................................................................204
Les sémaphores sous la pluie ...........................................227
Intertextuelle Ironie und mehrdimensionale Lektüre ......255
Die aristotelische Poetik und wir .......................................286
Der Mythos Amerika in drei Generationen
Antiamerikanismus ..............................................................311
Die Kraft des Falschen........................................................331
Wie ich schreibe...................................................................369
Einleitung
Dieses Buch versammelt eine Reihe von Gelegenheits-
schriften, die sich um das Problem der Literatur drehen.
Gelegenheitsschriften, da angeregt durch den Titel eines
Kongresses, Symposions, Kolloquiums oder Sammel-
bandes, zu denen ich eingeladen war. Manchmal dient der
Zwang, sich mit einem Thema zu beschäftigen (auch wenn
man selbstverständlich vorwiegend zu Kongressen geht,
deren Thema die eigenen Interessen irgendwie berührt),
zur Entwicklung einiger neuer Gedanken oder zur Be-
kräftigung alter.
Sämtliche Schriften sind für dieses Buch überarbeitet
worden, manchmal gekürzt, manchmal erweitert, manch-
mal von allzu situationsgebundenen Bezugnahmen
bereinigt. Aber ich habe an keiner Stelle versucht, ihren
Gelegenheitscharakter zu verschleiern.1
Der Leser wird bemerken, daß manche Themen oder
Beispiele in verschiedenen Schriften wiederkehren,
manchmal nach Jahren. Ich finde das ganz natürlich, jeder
von uns schleppt sein Gepäck von exemplarischen
»Stellen« (Topoi) mit sich herum. Und durch Wieder-
holung, solange sie nicht ernstlich stört, werden sie klarer.
Einige Schriften sind auch oder vorwiegend auto-
biographischer beziehungsweise autokritischer Art, inso-
1 Bibliographische und andere Sacherläuterungen für deutsche Leser sind, wo es nötig schien, hinzugefügt worden (gekennzeichnet mit
»A. d. Ü.« für »Anmerkung des Übersetzers«). Die deutschen
Übersetzungen der zitierten Passagen stammen, wenn nicht
ausdrücklich anders angegeben, ebenfalls von BK (A. d. Ü.).
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fern ich mich in ihnen über meine Tätigkeit nicht als
Theoretiker, sondern als Schriftsteller äußere. Im all-
gemeinen mag ich die Vermischung dieser beiden Rollen
nicht, aber bisweilen kann es notwendig sein, um zu
erklären, was man unter Literatur versteht, auch auf die
eigenen Erfahrungen zurückzugreifen. Jedenfalls bei so
informellen Begegnungen oder Anlässen, wie es die
meisten der hier herangezogenen waren. Im übrigen
genießt ja das Genre »Darlegungen zur eigenen Poetik«
mittlerweile großes Prestige.
6
Über einige Funktionen der Literatur1
Der Legende zufolge – und wenn sie nicht stimmt, ist sie
gut erfunden
– hat
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