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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Arbiter-Expertin Mira ließ den Lichtkegel des Weißlichtscheinwerfers über die Wände gleiten.
    »Wir befinden uns hier in einem Bereich der Korallenstadt«, sagte die schlanke Frau, »der in gewissen Abständen aus dem Meer herausragt. Die nächste Große Ebbe findet erst in einigen Tagen statt. Bis dahin wird die Korallenstadt vollständig vom Meer bedeckt sein.«
    Das Wasser war aus dem Deltakorridor herausgepumpt worden, und Protopkapseln verhinderten, daß sie erneut geflutet wurden. Zu ihren Füßen glänzten Meerwasser-Pfützen in Mulden und porenartigen Vertiefungen. Poren, dachte Yazmin. Genau das ist es. Es war, als befanden sie sich hier inmitten einer Vene oder Arterie eines überdimensionalen Lebewesens. Die Wände waren mit einer schleimigen Algenschicht bedeckt, die auch Teilbereiche des Bodens überwucherte. Das Licht des Weißlicht-Scheinwerfers gab nur einen schmalen Kegel Helligkeit, der Rest blieb finster. Irgendwo weiter vorn war ein bläulicher, fluoreszierender Glanz.
    Expertin Mira schritt tiefer in die Korallenstadt hinein, gefolgt von Queen Yazmin, einigen Graugardisten mit ausdruckslosen Mienen und einer unförmigen Gestalt namens Zwölf.
    Der Gang verbreiterte sich, mündete in eine Kaverne, aus der auch das blaue Leuchten drang. Yazmin war schon einmal hiergewesen, und dennoch war sie wieder beeindruckt. Das seltsame Licht stammte von einem fluoreszierenden Pflanzengeflecht, das die Wände der Höhle überwucherte. Überall wuchsen die kugeligen, zwanzig Zentimeter durchmessenden, hartschaligen Früchte, aus denen die Traumhaken entstanden. Zwölf wimmerte.
    »Was ist mit ihm?« fragte Yazmin und betrachtete den Unförmigen. Irgendwann einmal mußte er ein Mann gewesen sein; jetzt hatte er kaum noch etwas Menschliches an sich. Er war eine aufgequollene Zellmasse ohne Hals und mit nur rudimentär ausgebildeten Armen. Zwölf konnte auf den stummelartigen Beinen kaum das Gleichgewicht halten, und seine tellergroßen Augen blickten unruhig hin und her.
    »Er nimmt die Präsenz wahr, die PSI-Aura der Korallenstadt«, erläuterte die Expertin. »Leider ist es uns noch immer nicht gelungen, mit seiner Hilfe einen Kontakt herzustellen. Offenbar sind wir hier noch zu weit von der Aura selbst entfernt.« Sie lächelte. »Dafür haben wir mit seiner Hilfe herausgefunden, daß sich hinter den Wänden dieser Kammer weitere Gänge befinden, Gänge, die in die Tiefe führen.«
    Yazmin nickte. In die Tiefe, zu den unbekannten, unerforschten Bereichen. Vierzig Meter Wasser lagen über ihnen, aber bis zur Basis der Korallenstadt waren es noch einmal fast tausend Meter. Und wie weit sie sich unter dem Meeresboden fortsetzte, konnte niemand sagen.
    Zwölf wimmerte lauter.
    »Er mag diesen Ort nicht«, stellte Expertin Mira belustigt fest. Sie streichelte seine käsigweiße Haut, und sofort beruhigte er sich. »Siehst du die Gänge, Zwölf? Öffne einen für uns.«
    Der Kerl ist einfach widerlich, dachte Queen Yazmin. Er ist kein Mensch, nur eine programmierte Zellkultur aus den Labors der Forschungsstation. Ekelhaft.
    Zwölf torkelte an eine Wand heran, schien einen Augenblick zu suchen, dann hielt er inne. Seine Augen schlossen sich. Ein Teil des fluoreszierenden Leuchtens schien plötzlich zu pulsieren. Irgendwo knirschte etwas. Mehr geschah nicht.
    Yazmin holte ein trichterförmiges Gerät aus ihrem Mehrzweckgürtel und trat ebenfalls an die Wand heran. Leuchtdioden glühten, Flüssigkristallanzeigen lumineszierten.
    »Zwölf mag gut dafür geeignet sein, die Aura zu orten, aber er ist offenbar unfähig, Hindernisse aus dem Weg zu räumen.« Sie gab ihren Grauen einen Wink.
    »Wir sollten vorsichtig sein«, gab Expertin Mira zu bedenken. »Dies hier ist nicht einfach eine tote, amorphe Masse, die von einem telepathischen Flüstern erfüllt ist. Die Stadt selbst lebt!«
    »Haben Sie Angst, Expertin?« fragte Yazmin spöttisch.
    Zwölf kreischte auf, als ein Gardist ihn unsanft zur Seite stieß.
    »Ich habe den Befehl, dafür zu sorgen, daß wir einen Zugang zu den unteren Bereichen der Korallenstadt erhalten. Und ich sehe keinen Grund, vor einer simplen Wand zu kapitulieren, meine Liebe.«
    Laserstrahlen zuckten auf. Ihr Schein vermischte sich auf bizarre Weise mit der Fluoreszenz des Pflanzengeflechts. Hartfrüchte und Blaustränge verdampften, und Yazmin hatte für den Bruchteil einer Sekunde den Eindruck, als melde sich tief in ihrem Innern eine seltsame, warnende Stimme. Zwölf keuchte und wimmerte

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