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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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schrill.
    Die konzentrierte Energie fraß sich schnell durch das poröse Material, das unter dem Pflanzengeflecht zum Vorschein kam. Es knisterte, knackte und zischte, dann zuckten die Strahlen in das Dunkel, das sich vor ihnen auftat.
    »Sehen Sie? Ich …«
    Queen Yazmin verstummte abrupt. Das Knirschen, das sie schon einmal gehört hatte, wiederholte sich. Sie drehte sich um, sah noch, wie etwas Dunkles auf sie zuraste, und ließ sich im gleichen Augenblick auf den Boden fallen. Das Schwarze huschte über sie hinweg. Yazmin brauchte eine halbe Sekunde, um ihren Strahler aus dem Holster zu reißen, ihn zu entsichern, das Ziel anzuvisieren und zu feuern.
    »Traumhaken!« rief Mira und klappte gleichzeitig ihren Anzughelm über den Kopf.
    Die hartschaligen Früchte des Pflanzengeflechts brachen auseinander. Und aus ihrem Innern lösten sich die libellenartigen Traumhaken. Yazmin wußte, daß diese seltsamen Lebewesen bizarre Träume und Visionen induzieren konnten, wenn sie ihre Haken mit dem Blutkreislauf eines Menschen verbanden. Sie folgte dem Beispiel Miras und arretierte ebenfalls ihren Helm. Etwas Hartes, Knorriges prallte an dem Panzerprotop ab. Als sie zur Seite blickte, sah sie, daß die amorphe Zellmasse von Zwölf über und über mit pulsierendem Schwarz bedeckt war. Er rührte sich nicht mehr.
    »Wir haben das schon einmal erlebt«, sagte Mira über Helmfunk. »Es könnte sich um eine Abwehrmaßnahme handeln …«
    »Unsinn! Wir haben das Wasser herausgepumpt. Sie haben selbst gesagt, daß das Pflanzengeflecht dann aktiv wird, wenn es mit Luft in Berührung kommt. Was normalerweise nur bei einer Großen Ebbe geschieht. Es ist der normale Lebensrhythmus der Traumhaken, und …«
    Das Knirschen wiederholte sich, aber diesmal stammte es nicht von den Früchten. Zur gleichen Zeit spürte Yazmin einen Druck, der ihr Hirn einzupressen schien. PSI! Die Aura wurde aktiv.
    »Der Gang zieht sich zusammen!«
    Yazmin wirbelte herum und sah es mit eigenen Augen. Der Korridor, zu dem sie sich gerade mit Gewalt einen Zugang geschaffen hatten, schien zu pulsieren.
    Wie eine Ader, dachte sie. Die Wände rückten vor, wichen wieder zurück. Immer schneller. Und mit jedem Pulsationszyklus wurde der Durchmesser des Gangs kleiner.
    »Rückzug!«
    Der Druck auf ihr Denken verstärkte sich, und für eine Sekunde verschwamm das Bild vor ihren Augen.
    Raus hier! dachte sie. So schnell wie möglich. Ihre rechte Hand berührte einen Sensor an ihrem Gürtel. Aber selbst die modifizierte Sarym-Abschirmung schuf keine Abhilfe. Der Druck nahm weiter zu.
    Sie stürmten durch die Kaverne zurück in den Korridor, der sie wieder zu den Außenbezirken der Korallenstadt brachte.
    »Ich habe Ihnen gesagt, daß wir keine Gewalt anwenden dürfen«, stöhnte Expertin Mira. »Das hier kann uns um Wochen oder Monate zurückwerfen.«
    Yazmin lehnte sich für einen Augenblick an die algenüberzogene Wand, wurde aber gleich darauf von einer heftigen Bewegung in ihrem Rücken zurückgeworfen. Verwirrt starrte sie auf die wellenförmigen Kontraktionen, die den gesamten Korridor einzuhüllen schienen. Schneller! Wir müssen raus!
    »Queen an Einsatzgleiter«, sprach sie in das Mikrophon der externen Kommunikation. »Erwarten Sie uns an der Deltaschleuse.«
    Keine Antwort. Yazmin runzelte die Stirn. Irgend etwas schürte Angst in ihr, und die Empfindung selbst ließ sie erschrecken. Angst? Eine Graue? Noch einmal wiederholte sie die Worte. Wieder keine Reaktion.
    »Wir schaffen es nicht!« schrie Mira. Sie stolperte und fiel in eine Lache grünschimmernden Wassers. Ein Graugardist bückte sich, packte ihren Arm und zerrte sie hinter sich her. Der Korridor schien kein Ende nehmen zu wollen, und sein Durchmesser war bereits bis auf die Hälfte geschrumpft. Die Unterwassergleiter antworteten nicht. Etwas schien die Impulse zu absorbieren, die der in ihren Falthelm integrierte Kommunikator ausstrahlte.
    Der Druck in ihrem Schädel nahm weiter zu. Yazmin taumelte. Sie erhielt einen schmerzhaften Stoß in die Nieren. Aus geweiteten Augen nahm sie wahr, daß aus den Gangwänden Vorsprünge zu wachsen begannen, glitzernde Spitzen, die von innen heraus zu leuchten schienen.
    »Schneller! Schneller!«
    Die Gleiter, dachte die Graugardistin. Wenn sie nicht an der Schleuse warten …? Sie hatte zwar die Möglichkeit, die Protopkapsel aufzulösen und so einen Weg aus der Korallenstadt heraus zu schaffen, aber sie waren hier vierzig Meter unter der Meeresoberfläche.

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