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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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allen weltlichen Dingen entsagen.«
    Torstein räusperte sich.
    »Lassen wir den Ernst beiseite und kommen wir zu den spaßigen Dingen des Lebens«, sagte er und reichte Lucci ein Bündel Telefaxbögen.
    Der Koordinator griff danach. »Der Südamerika-Bericht?«
    »Ja.« Torstein kratzte seine platte, breite Nase. »Die Dinge sind schlimmer als erwartet. In der letzten Woche gab es insgesamt zwölf Anschläge gegen Garden-Stützpunkte und Konzern-Niederlassungen. Jedesmal bekannte sich eine Gruppe Zweiter Frühling zu den Attentaten.«
    »Nie gehört«, brummte Lucci und blätterte in dem Bericht. »Was sind das für Leute?«
    »Das würde uns auch interessieren«, gestand Torstein verdrossen ein. »Spinner, Chaoten. Die Aktionen ergeben nur dann einen Sinn, wenn deren Strategie darauf hinausläuft, Unsicherheit zu verbreiten und die Garden gegen die F.F.D.E. aufzuhetzen.«
    Lucci deutete auf einen Absatz.
    »Die Täter konnten bisher immer entkommen?« stieß er verblüfft hervor.
    »Und sie sind mit den modernsten technischen Mitteln ausgerüstet«, fügte Torstein hinzu. »Diese Burschen haben Geld – viel Geld. Oder sehr finanzkräftige Gönner.«
    Summend begann der MHD-Generator des Gleiters seine Arbeit aufzunehmen, und der Silberdiskus stieg gemächlich in die Höhe, um sich in die engen Flugschneisen über Berlin, einzufädeln.
    »Könnte einer der Konzerne dahinterstecken?« fragte Karyn Olsh stirnrunzelnd.
    »Möglich«, sagte Torstein. »Oder Chan de Nouille selbst. Auf jeden Fall wird die F.F.D.E. dadurch diskreditiert. Ich habe mit Tyll gesprochen. Er verriet mir, daß Cosmoral Calinnen unsere Organisation hinter den Anschlägen vermutet und die Große Graue zum Bruch des Genfer Abkommens drängt.«
    Lucci legte den Bericht zur Seite.
    »Ich werde mit Chan darüber sprechen«, versicherte er. »Was meint die Menschenrechtsgruppe Allende zu diesem Problem?«
    »Sara Ismelda schäumt«, verriet Torstein. »Sie bittet dich dringend um ein Treffen in der nächsten Zeit. Vielleicht ist es wirklich das beste, du läßt dich von ihr aus erster Hand über die Lage in Südamerika informieren.«
    »Einverstanden«, nickte Lucci. »Arrangierst du das?«
    Ehe Torstein antworten konnte, ertönte ein helles Pfeifen.
    Karyn Olsh beugte sich nach vorn und schaltete das Videofon ein.
    Als sich das Bild auf dem Monitor stabilisiert hatte, zeigte es das ausdruckslose Gesicht einer Queen der Grauen Garden.
    »Zentrale Lunaport«, begann die Queen grußlos. »Die Große Graue bittet Koordinator Lucci, sie unverzüglich in Lunaport aufzusuchen. Steuern Sie bitte Stojska Interstellar an. Sie werden dort bereits von einem Ringo der Systemverteidigung erwartet. Ende.«
    Der Monitor erlosch.
    Torstein und Lucci wechselten einen schnellen Blick.
    »Mir scheint«, knurrte Torstein, »der Tanz geht bereits los.«
    Di Miran wandte den Kopf. »Nun, Chef?« fragte sie. »Hast du Lust, mit der grauen Obernymphe ein Schwätzchen zu halten?«
    Lucci seufzte, schloß die Augen und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
    »Ich fürchte«, erwiderte er leise, »mir bleibt nichts anderes übrig.«
    Miran zuckte die Achseln.
    »Laß dir nur nicht den Kopf verdrehen. Ich könnte es auf meine alten Tage nicht vertragen, dich an so eine eiskalte Schnepfe zu verlieren …«
    Chan de Nouille, dachte Lucci. Wozu diese plötzliche Bitte um ein Gespräch? Ist etwas geschehen? Oder handelt es sich um diese Attentate in den südamerikanischen Regionen?
    Düster sagte sich der kraushaarige Mann, daß er es noch früh genug erfahren würde.
    Kurz darauf war er eingeschlafen, und der Gleiter änderte seinen Kurs und raste mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit in Richtung Osten, wo der interstellare Raumhafen vor den Toren von Kosmograd lag.
     
    *
     
    »Ich verlange, mit dem irdischen Treiber-Vertreter zu sprechen!« brüllte Junk unbeherrscht. »Hört ihr mich, ihr verdammten grauen Idioten? Ihr habt kein Recht, mich hier gefangenzuhalten. Das ist Freiheitsberaubung! Ich …«
    Resigniert verstummte er.
    Diese Stille, dachte Junk. Dieses Schweigen … Wie in einer Gruft.
    Müde schlurfte er zurück zu der Klappliege und ließ sich darauf nieder.
    Der Raum war nicht groß.
    Zwanzig Quadratmeter vielleicht. Quadratisch, blaugetönt, die Decke perlweiß. Die Klappliege, ein Tisch, ein Servosessel und der Freizeitautomat bildeten die Einrichtungsgegenstände.
    Keine sichtbare Tür.
    Reg dich nicht auf, flüsterte dann eine telepathische Stimme in seinen

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