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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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völlig apathische Wachen an. Die Robots taten nichts; Ranigard beauftragte sie damit, alle greifbaren Amphetamine herbeizuschaffen, begab sich unterdessen daran, mehreren Wachen den eigenen Vorrat in den Hals zu stopfen. Sieben Männer hatten ihre Willenlosigkeit überwunden, als die ersten Robots mit Nachschub ankamen, und auf Ranigards Befehl verteilten sie sich mit Schachteln voller Kapseln, um auch ihre Kameraden und die übrigen Bewohner des Palais psychisch wiederherzustellen. Die Aktion lief noch, näherte sich allerdings nun beschleunigt ihrem Abschluß. Der Ex-Manag hatte persönlich die Gemächer des Despoten aufgesucht – selbstverständlich eskortiert von Wachrobots –, um Klamatz zu wecken und mit jeder Menge Amphetamin zu füttern.
    Das Anregungsmittel hatte die ohnehin cholerische Natur des Clan-Oberhaupts zu einem Wutanfall von bislang unübertroffener Wildheit angestachelt. Ranigard bezweifelte, ob sich gegenwärtig überhaupt irgendwie vernünftig mit ihm reden ließ. Doch er hatte keine Wahl.
    Ein Funkimpuls der Wachrobots öffnete ihm das Portal des Konferenzsaals, und seine Nervosität wuchs, während er es durchquerte und eintrat, zügigen Schritts die weite, mit Metall- und Protopfresken verzierte Räumlichkeit durchmaß, zu der langen stählernen Tafel mit den stählernen Lehnstühlen strebte, an der Klamatz seine von Wirrköpfigkeit gekennzeichneten Konferenzen zu veranstalten pflegte.
    Der Despot schrie wie entmenscht auf das bisher erste Opfer seiner nahezu ins Unermeßliche gesteigerten Tobsucht ein, Lady Claribelle, seine Halbschwester und Gattin, selbst eine Intrigantin des ärgsten Kalibers. Momentan allerdings saß sie nur in zusammengesunkener Haltung an der Tafel und heulte hochgradig hysterisch Tränen auf die Chromziselierungen ihrer Wangen.
    »Wo bleiben Sie?« brüllte Klamatz, als er seinen Chefberater erblickte. Seine Fettleibigkeit schwabbelte, und er hatte Speichelflöckchen auf den Lippen. Unter den Platinimplantaten war sein Gesicht knallrot; gerötet war auch die Haut an den silberweißen Implantaten seines Rumpfs und der Gliedmaßen. Sein gesamtes Nervensystem mußte total überreizt sein. »Was haben Sie veranlaßt?!«
    Ranigard befürchtete, sich nicht lange beherrschen zu können. »Wir werden in Kürze einen Situationsbericht erhalten, Titan-Technikus«, gab er mit mühsam gemeisterter Stimme Auskunft. Jetzt oder nie, dachte er aufgebracht. Jetzt muß ihn doch endlich der Schlag treffen! »Aber auf jeden Fall ist die Lage außerordentlich ernst.« Knapp schilderte er dem Despoten die neuen Lebenswächter und ihre enorme Bedrohlichkeit. »Diesmal ist nicht nur die Ernährung der Bevölkerung gefährdet«, beendete er seine Darlegungen. »Alles wird zum Stillstand kommen. Produktion, öffentliches Leben, Kommunikation, Infrastruktur, alles wird zum Erliegen kommen – es sei denn, wir finden eine Möglichkeit, um diese Folgen in ihrer Tragweite zu mildern.«
    »Ha!« heulte der Titan-Technikus auf und warf die fleischigen Arme in die Höhe. »Ha! Ist das alles, was Sie mir zu sagen haben, Ranigard?! Besteht daraus Ihre ganze Weisheit?! Ich …«
    »Eine solche Möglichkeit sehe ich bereits«, sagte Ranigard mit erhöhter Lautstärke und allem Nachdruck in das Gezeter. »Zuerst lassen wir von Robots und wieder handlungsfähigen Leuten alle Vorräte an Amphetaminen in oral oder sonstwie verabreichbarer Form an für Produktion und Infrastruktur entscheidenden Stellen anwenden, um das Wichtigste zu gewährleisten. Auch die Polizei hat Priorität. Dann geben wir Amphetamine ins Trinkwasser. Aber das ist lediglich eine notdürftige Maßnahme. Wir können die Menschenmassen eines Planeten nicht unbegrenzt mit Aufputschmitteln in Schwung halten. Meine hauptsächliche Empfehlung ist anderer Art. Sie lautet, die Zusammenarbeit mit den Terranauten fortzusetzen.«
    »Ha!« kreischte Klamatz, während Lady Claribelle erneut in einen hemmungslosen Weinkrampf verfiel und den in Chrom gehüllten Kopf vollends auf die Tischplatte sinken ließ. »Ha! Heilige Hochenergie! Das ist ja …!«
    Er verstummte mitten im Satz, als mit vernehmlichem Knirschen von neuem das Portal des Konferenzsaals aufschwang und ein EF-Mitglied hereingeklirrt kam. Hypernervosität machte seine Bewegungen ruckhaft und fahrig. »Der Terranautenführer Llewellyn 709 und sein Begleiter Scanner Cloud wünschen Sie zu sprechen, Titan-Technikus«, sagte der Mann flattrig und mit unstetem Blick.
    »Rein mit den

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