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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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auf den Gespinst-Implantaten aus Kaltkristall unter seiner Haut gleißte. In der Begeisterung darüber geriet ihm der Rote Faden seiner Ansprache abhanden, so daß er beschloß, sie vorzeitig zu beenden.
    »Darum laßt uns zur Heiligen Hochenergie, unserer Großen Guten Mutter, ein Dankgebet sprechen. Auf die Knie, Auserlesene Zeloten!«
    Entzückt sanken Throggmortons als Vertraute bevorzugte Jünger auf die Knie, während Qualm übers Flachdach des Tempels wehte, Ruß durch die Luft tanzte. Von irgendwoher erschollen Sirenen und das Jaulen von Gleiter-Triebwerken.
     
    »Sancta Mater, sei bedankt!«
     
    johlte der Hohe Holist, dessen Glaube an die Festigkeit der Tempelmauern durchaus Berechtigung besaß. Sie bestanden nämlich aus Panzerprotop und waren der Rest des Forts, in dem während der Herrschaft der Konzerne die hiesige Garnison der Grauen Garden stationiert gewesen war; nur sie hatten die Kampfhandlungen überdauert, als die planetare Regierung ihr Marionettendasein aufgab und die Konzernfiliale liquidierte, während das Innere völlig ausbrannte. Mittlerweile war der Bau so restauriert worden, wie es den Bedürfnissen des Kultus der Hl. Hochenergie entsprach, diente nun als Tempel.
     
    »Sei bedankt, Sancta Mater«,
     
    beteten die Auserlesenen Zeloten hingerissen nach, die Augen verklärt an den verqualmten Himmel gehoben.
     
    »Sancta Mater admirabilis …«
    »Wir danken dir!«
    »Sancta Mater auxiliaris …«
    »Wir danken dir!«
    »Sancta Mater potens …«
    »Wir danken dir!«
     
    Als das Zeitalter der Konzerne auch auf Technologos – damals noch Molly IV genannt – zu Ende ging, hatte die kleine Schicht einheimischer Handlanger des Konzerns Interstellar Wood & Furniture ihre Posten und Privilegien, zum Teil auch das Leben verloren. Rotheryck Throggmorton war als Konzernberater für die Personalrekrutierung tätig und deshalb reichlich unbeliebt gewesen. Doch nach der Zerschlagung der Konzernfiliale und der Grauen Garden, als es auch ihm an den Kragen gehen sollte, war ihm gerade noch rechtzeitig ein mieser Trick in den Sinn gekommen, um seinen Kopf zu retten; er verlegte sich auf Religion und Wohltätigkeit, ein Verhalten, das viele Menschen leicht als reuig verstanden und sich folglich zur Nachsicht verleiten ließen. Seine Absichtserklärung, das zerstörte Fort in eine Stätte der Religiosität umzuwandeln, hatte prompt zum Ergebnis, daß man ihm sein unanständig erworbenes Privatvermögen beließ, sein Kredit unangetastet blieb, und er hatte alles in die Renovierung des Forts und den Umbau in einen Tempel investiert. Throggmortons Umorientierung fand unter günstigen Bedingungen statt. Eine Zeit des Umbruchs und der Wirren war angebrochen, und seine anfangs noch ziemlich konzeptionslose religiöse Gemeinschaft erhielt regen Zulauf. Ein beeindruckendes Bauwerk als Sitz, ein paar Kenntnisse einer toten terranischen Sprache namens Latein, salbungsvolle Predigten, eine Droge, um die Jünger in Stimmung und Abhängigkeit zu halten, pompöse Rituale – und schon war eine neue Religion geboren, zuerst schlicht und einfach »Orden des Lichts« geheißen.
    Richtigen Aufschwung jedoch hatte die Sekte erst genommen, nachdem der Klamatz-Clan durch einen Putsch die Macht an sich riß und eine Strategie der totalen Industrialisierung einleitete. Ohne eine Sekunde des Zögerns hatte sich Throggmorton den neuen Machthabern angedienert und seine religiösen Vorstellungen den propagandistischen Interessen ihrer Wirtschaftspolitik angepaßt. Der Orden des Lichts gedieh über Nacht zum Kultus der Heiligen Hochenergie. Zum Dank stärkte das Klamatz-Regime Throggmortons Finanzen Jahr für Jahr ganz beträchtlich. Und manchmal schickte Klamatz einen Delinquenten in den Tempel, irgendeinen Rebellen oder eine sonstwie lästige Person, um sie zur Abschreckung der Öffentlichkeit im Rahmen eines feierlichen Zeremoniells in die Desintegrationskammer stoßen zu lassen. Allmählich entwickelte sich der Kultus der Hl. Hochenergie zu einer Art von Staatsreligion.
    Mit diesem schönen Zustand wäre Rotheryck Throggmorton gänzlich zufrieden gewesen – zumal er kaum mehr zu tun brauchte als vorzubeten, zu predigen und permanent high zu sein –, hätte nicht eine Sache sein Wohlbefinden gehörig getrübt, so sehr beeinträchtigt, daß sie ihm trotz Energy in diesen und jenen Nächten aus Eifersucht und Neid den Schlaf raubte. Der Grund seines anhaltenden Mißmuts lag in folgendem Sachverhalt: Gershavo Ranigard,

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