Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Technologien zu gründen, das Emissionszertifikate an US-amerikanische Unternehmen verkaufte.
    Diese Kombination aus Fachwissen über den Markt für saubere Technologien und seiner Selbstständigkeit als Unternehmer machte ihn zum perfekten Kandidaten für die Westley Group, einen Risikokapitalgeber für saubere Technologien, für den er noch heute tätig ist. In seiner gesamten Laufbahn hatte Mike nur ein konkretes Ziel vor Augen: kontinuierlich dazuzulernen. Seine wahre Berufung herauszufinden war für ihn kein Thema. Und was hat ihm das gebracht? Einen Traumjob.
    Ryan Voiland (vorgestellt unter Regel 3)
    Derzeitige Tätigkeit: Ryan betreibt gemeinsam mit seiner Frau Sarah die Red Fire Farm, einen Biobauernhof in Granby, Massachusetts. | 226 |
    Weshalb er seinen Job liebt: Schon als er noch ein Teenager war, kam Ryan mit der Landwirtschaft in Berührung und sammelte im Lauf der Zeit erhebliches Wissen darüber an. Es verschafft ihm eine tiefe Befriedigung, auf dem mittlerweile eigenen Land die Felder zu bestellen.
    Wie er die vier Regeln aus diesem Buch angewendet hat, um sein Glück in seinem Job zu finden: Viele Leute glauben, das Leben auf dem Bauernhof sei ein einziges Honigschlecken. Wenn sie durch ihre rosafarbene Brille sehen, erblicken sie einen glücklichen Bauern, der bei schönstem Wetter im Freien gemütlich vor sich hinarbeitet und dessen Leben nichts mit der Hektik des modernen Bürolebens gemeinsam hat. Doch wer auch nur einen Tag lang auf einem Bauernhof wie dem von Ryan mit angepackt hat, weiß, dass diese Vorstellung ein echter Mythos ist. Die Arbeit auf einem Bauernhof ist nicht nur körperlich sehr anstrengend. Auch über schönes Wetter freut sich ein Landwirt nicht in gleichem Maße wie ein Urlauber, denn er muss jederzeit mit einem Wetterumsturz rechnen, der seine gesamte Ernte vernichten kann. Und er ist bei Weitem nicht von den Pflichten des modernen Business befreit. Ein Landwirt ist zugleich auch Unternehmer und muss sich als solcher selbstverständlich auch mit Dingen wie E-Mail, Excel-Tabellen oder Finanz-Software auskennen. Ryan liebt seinen Job nicht etwa, weil er im Freien arbeitet und dann zeitweilig vom E-Mail-Empfang befreit ist. Er genießt vielmehr die Freiheit, die ihm seine Tätigkeit bietet – über das, was er tut, und wie er es tut.
    Dieses Element macht – wie Sie aus Regel 3 wissen – letztendlich einen Traumjob aus. Die wichtigste Lektion, die wir aus Ryans Geschichte lernen können, ist folgende: Er zog nicht einfach eines schönen Tages los, mit einer vagen Idee von Freiheit im Kopf, um Ackerland zu erwerben. Vielmehr war ihm klar, dass er diese Freiheit wie jedes andere typische Merkmal eines Traumjobs nur im Gegenzug für Karrierekapital erhalten würde. Doch das war kein Problem für ihn, schließlich hatte er über ein Jahrzehnt Erfahrung in der Landwirtschaft gesammelt, bevor er die | 227 | Red Fire Farm gründete. Schon als Jugendlicher hatte er sich um den Garten seiner Eltern gekümmert und das selbst angebaute Obst und Gemüse dann am Straßenrand verkauft. Von da an hatte er immer mehr davon angebaut und seine Kenntnisse vertieft. Nach der Highschool besuchte Ryan die Landwirtschaftsschule in Cornell und machte seinen Abschluss in Gartenbauwirtschaft. Doch schon vorher hatte er Land von einem Bauern aus seiner Heimatgegend gepachtet. In Anbetracht dieser beeindruckenden Erfahrung ist es kein Wunder, dass Ryans Biobauernhof floriert. Er ist der lebende Beweis dafür, dass ein Traumjob samt dem dazugehörigen Maß an Selbstbestimmung nur mit mühsam erworbenem Karrierekapital möglich ist.
    Lulu Young (vorgestellt unter Regel 3)
    Derzeitige Tätigkeit: Lulu ist als freiberufliche Software-Entwicklerin tätig.
    Weshalb sie ihren Job liebt: Lulu gefällt die Herausforderung, Computerprogramme zu entwickeln. Außerdem genießt sie die mit ihrem Job verbundene Freiheit: Sie entscheidet selbst, welche Projekte sie wann zu welchen Bedingungen annimmt. Als freiberufliche Software-Entwicklerin, deren Dienste stark angefragt werden, kann sie sich diese Freiheit leisten. Und nicht nur das, sie gönnt sich auch viel Freizeit, denn sie liebt es, mit ihrem Neffen nachmittags den Zoo zu besuchen oder monatelang quer durch Asien zu reisen.
    Wie sie die vier Regeln aus diesem Buch angewendet hat, um ihr Glück in ihrem Job zu finden: Auch Lulus Geschichte verdeutlicht, dass Selbstbestimmung untrennbar mit einem Traumjob verbunden ist. Ebenso wie Ryan hat sie ihr