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Die Frau des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition)

Die Frau des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Frau des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joël Tan
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DRAMATIS PERSONAE
    Es folgt eine Aufstellung der wichtigsten Figuren, wobei die historisch verbürgten Personen mit einem * gekennzeichnet sind.
Agatha von der Mühlenbrücke     
Frau des Gewandschneiders Voltseco
Albert von Holdenstede*
Hamburger Ratsherr, erster Ehemann Ragnhilds und Bruder Conrads, Vater von Runa, Johannes und Godeke
Alheidis von Grove*
Zweite Ehefrau Alberts, Mutter Margaretas
Arnoldus Zalghe*
Schiffsherr der Resens
Bertram Esich*
Bürgermeister Hamburgs von 1264 bis 1279
Bertram Schele*
Hamburger Ratsherr
Bodo
Bote von Johannes vom Berge
Conrad von Holdenstede*
Hamburger Ratsherr, Bruder Alberts, Ehemann Luburgis’
Conradus von Holdenstede*
Hamburger Ratsherr, Vater von Conrad und Albert, Ehemann Mechthilds
Ecbert von Harn*
Hamburger Ratsherr
Ella
Magd im Hause von Horborg
Ghesa
Ehefrau des Smutje Heyno
Godeke von Holdenstede
Sohn Ragnhilds und Alberts
Grit
Magd im Hause von Alevelde
Hans Wulfhagen*
Hamburger Ratsherr
Heseke vom Berge*
Ehefrau von Johannes vom Berge
Heyno
Smutje auf der Resens, Ehemann Ghesas
Hilda
Magd im Hause von Holdenstede, Mutter Margas
Hildegard von Horborg
Zweite Ehefrau Willekins
Ingrid von Horborg
Tochter Willekins aus erster Ehe
Jacob von Alevelde*
Sohn von Symon von Alevelde aus erster Ehe
Johann Schinkel*
Hamburger Ratsnotar von 1269 bis 1299, Nachfolger Jordan von Boizenburgs
Johannes von Holdenstede
Sohn Ragnhilds und Alberts
Johannes vom Berge*
Hamburger Ratsherr, Schwager Conrads
Jordan von Boizenburg*
Hamburger Ratsnotar von ca. 1236 bis 1269
Vater Lambert
Pfarrvikar der St.-Petri-Kirche
Luburgis von Holdenstede*
Ehefrau Conrads, Schwester von Johannes vom Berge
Marga
Magd im Hause von Holdenstede, Tochter Hildas
Margareta von Holdenstede
Tochter Alberts und Alheidis’
Mechthild von Holdenstede
Ehefrau Conradus’, Mutter von Albert und Conrad
Vater Nicolaus
Missionar, Begleiter Bodos
Ragnhild von Holdenstede
Erste Ehefrau Alberts, zweite Frau von Symon von Alevelde, Mutter von Runa, Johannes und Godeke
Runa von Holdenstede
Tochter Ragnhilds und Alberts
Symon von Alevelde*
Zweiter Ehemann Ragnhilds
Thiderich Schifkneht
Bote Ragnhilds
Voltseco v. d. Mühlenbrücke*
Hamburger Gewandschneider
Walther von Sandstedt
Begleiter Thiderichs
Willekin von Horborg*
Hamburger Kaufmann und Ratsherr, Vater von Ingrid, Ehemann Hildegards

TEIL I
Hamburg
Herbst, im Jahre des Herrn 1269

PROLOG
    Zwei Jahre zuvor
    Es ging zu Ende. Das Geröchel des Sterbenden ertönte nun in immer länger werdenden Abständen und drang unangenehm durch die Stille der Kammer.
    Er hatte sich bereits besudelt, und der beißende Gestank seiner Ausscheidungen mischte sich langsam mit dem süßlichen Geruch des Todes. Grünlich schimmernde Fliegen wurden von seinen Ausdünstungen angezogen und besetzten penetrant den siechen Körper; sie zu verscheuchen hatte der Graue schon lange aufgegeben. Zeitweise deutete nicht mehr als das leichte Heben und Senken seiner Brust unter den fleckigen Laken der Bettstatt darauf hin, dass der Todeskampf noch immer währte.
    Es war ein unwürdiges Ende für einen würdevollen Vertreter der städtischen Oberschicht. Vom einstigen Glanz des Hamburger Kauf- und Ratsmanns war nichts geblieben außer der guten Kleidung, die er auch jetzt noch am Leibe trug.
    Sein Blick war starr an die holzgetäfelte Decke der geräumigen Schlafkammer gerichtet, und seine sonst so Ehrfurcht gebietende Stimme klang nun gepresst und rau. »Wo sind meine Söhne?«
    »Es wurde bereits nach ihnen geschickt«, war die verängstigte Antwort der blutjungen Beginen-Schwester. »Auch der Geistliche wird sicher in Kürze eintreffen«, fügte sie leise hinzu. Diese Worte erforderten ihren ganzen Mut; waren es doch die Worte, die dem Sterbenden sagten, dass sein irdisches Leben bald zu Ende ging. Sie hatte schon einige Sterbende gesehen, aber noch niemals war sie dabei allein gewesen. Wann mochte nur endlich ihre Schwester in Christo mit den beiden Söhnen des Hauses wiederkommen? O Herr, lass es dann nicht schon zu spät sein, flehte sie in Gedanken.
    Zur Tatenlosigkeit verdammt, kniete sie sich neben den Dahinsiechenden und fing an zu beten. Ihre Worte wurden lauter und lauter; wohl, um die Geräusche des Todes zu überdecken, die sie am ganzen Leib erzittern ließen.
    »In nominae sanctae et individuae trinitatis.« Die lateinischen Worte der Invocation hallten von den Wänden des Rathauses wider. Wie vielerorts üblich, hatte auch Conradus von Holdenstede die übliche Form der Anrufung Gottes

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