Die UnderDocks
aufgetaucht war, war er diesmal verschwunden. Auch Linda und Pep hatten nichts mitbekommen. Und Tanja, Kevin und Timor hatten sich um den bewusstlosen Jungen gekümmert, der vor ihnen auf der Straße lag. Timor hatte bereits einen Rettungsdienst gerufen, der in diesem Moment auch schon um die Ecke gedüst kam.
Am nächsten Morgen stellte Leon gleich nach dem Aufwachen seinen Monitor an und sah sich die Nachrichtensendung an, für die Peps Nachbar arbeitete. Am Abend zuvor hatte Pep diesem noch alleserzählen wollen. Leon fragte sich, ob das geklappt hatte.
Und tatsächlich: Als Aufmacher der Sendung sah man, wie die Geschäftsführer der Eisfabrik von der Polizei aus ihren Büroräumen abgeführt wurden. Das war fast live, denn die Festnahme hatte erst vor Kurzem stattgefunden. Leon erkannte auch den Mann, den sie auf dem Hochhaus gesehen hatten und der ihnen noch im Kanal auf dem Luftkissenboot gefolgt war. Daneben lag bereits reichlich Bildmaterial vor. Leon sah das verbrannte Labor, den Kontrollraum, die Eismaschine und die verkohlte Piratenhöhle.
Der Nachrichtensprecher berichtete genau von dem, was Leon und seine Freunde auch aus den Personalakten hatten entnehmen können. Und es gab sogar einen kleinen Bericht über den eingeforenen Jungen, der im Krankenhaus lag, inzwischen wieder sein Bewusstsein erlangt hatte, aber noch keine Interviews geben durfte.
Leon war sehr zufrieden mit sich und seinen UnderDocks.
Da kam Paul herein und brachte das Frühstück.
»Es wird Zeit für die Schule!«, mahnte er.
Einen Moment lang behielt Leon Paul argwöhnisch im Auge. Zu sehr war er von den Wächter-Robotern verfolgt worden. Leon wusste, so nett undtreu Paul jetzt auch war, würde man ihn anders programmieren, konnte er von einer Minute auf die andere sogar zur tödlichen Gefahr werden.
»Schon gut, Paul«, sagte Leon. »Verschwinde!«
Paul schüttelte zickig den Kopf und verließ Leons Zimmer.
Sofort sprang Leon aus dem Bett, in dem er bereits fertig angezogen gelegen hatte. Er war bereit – nicht für die Schule, sondern für ein Treffen in der Schwarzen Kammer: mit Pep, Tanja und Kevin! Leon hielt die Luft an, stieg durch das geschlossene Fenster nach draußen und kletterte ein Stockwerk tiefer zu Linda.
»Wo bleibst du denn?«, fragte sie grinsend. »Die UnderDocks warten!«
Informationen zum Buch
Superhelden unter der Stadt
Hamburg 2050: Auf seinem Schulweg muss Leon mitten durch das Revier der Sharks, einer Bande Jugendlicher, die mit Vorliebe Schüler tyrannisiert. Zu gerne möchte Leon sie stoppen, nur wie? In seiner Zentrale im Tunnelsystem unter den Docks des Hafens schmiedet er Pläne und experimentiert mit allerlei Chemikalien. Dabei passiert das Unfassbare: Leon kann plötzlich durch Wände gehen! Zusammen mit seinen Freunden gründet der neue Superheld die UnderDocks - und sagt den Sharks den Kampf an. Doch die Sharks sind weitaus gefährlicher als angenommen ...
Vom Autor der erfolgreichen Level 4-Reihe
Informationen zum Autor
Andreas Schlüter , geboren 1958 in Hamburg, machte eine kaufmännische Ausbildung und leitete später mehrere Jahre lang verschiedene Kinder- und Jugendgruppen, bevor er sich dem Schreiben widmete. Zunächst arbeitete er als Journalist und Fernsehredakteur, ab 1996 dann hauptberuflich als freier Autor. Seither sind von ihm zahlreiche Kinder- und Jugendbücher erschienen, u. a. auch die Erfolgsserie ›Level 4 – Die Stadt der Kinder‹. Der Autor lebt in Hamburg und auf Mallorca.
www.aschlueter.de
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