Die unschuldige Geliebte
festgehalten hatte.
"Aber
als ich dir meine Liebe gestanden habe, hast du mich zurückgewiesen",
sagte sie leise und spürte, wie seine Brust sich hob und senkte,
als er seufzte.
"Das
musste ich, Suzy. Es ist allgemein bekannt, dass Menschen, die ein
solches Trauma erleben, starke Gefühle für denjenigen
empfinden, der in dieser Situation bei ihnen ist. Ich wusste, dass
ich dich liebe, aber ich wollte dich nicht zu einer Beziehung
drängen, weil ich Angst davor hatte, dass du nicht wirklich so
für mich empfindest."
"Oh
Lucas, ich habe mich schon bei unserer ersten Begegnung in dich
verliebt!" gestand Suzy leise. "Ich habe dich gesehen, und
es schien mir, als … Ich wusste, dass wir seelenverwandt
sind", fügte sie heiser hinzu.
Einen
Moment lang dachte sie, Lucas würde nicht antworten, doch dann
stellte er die Teekanne weg und zog sie sanft an sich. Eine Hand auf
ihrem Bauch, flüsterte er: "Tut mir Leid, Baby, aber du
solltest die Augen zumachen, solange ich deine Mutter küsse."
Danach
umfasste er ihr Gesicht und küsste sie, zuerst zärtlich,
dann immer leidenschaftlicher, bis sie eng umschlungen dastanden.
"Ich
kann dir gar nicht sagen, wie lang mir die letzten vierzehn Wochen
vorgekommen sind", flüsterte er gequält. "Erst
das Treffen mit Njambla, anschließend musste ich meinen Partner
davon überzeugen, dass ich mich aktiv aus unserer Firma
zurückziehe. Außerdem gab es Probleme mit den Kindern. Und
die ganze Zeit habe ich mir eingeredet, dass dir, wenn ich dich
endlich wieder sehe, inzwischen klar geworden ist, dass du mich doch
nicht liebst. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie oft ich mich
verflucht habe, weil ich dich nicht bei mir behalten habe, als ich
die Gelegenheit dazu hatte, und dich zurückgewiesen habe. Und
als ich dich heute wieder gesehen habe und mir bewusst geworden ist,
dass du schwanger bist …"
Der
Ausdruck in seinen Augen verriet Schmerz, aber auch Liebe.
"Ich
wollte dir nicht das Gefühl vermitteln, dass du mir etwas
schuldest", sagte Suzy leise. "Ich wollte nichts von dir,
das du mir nicht mit Liebe gibst."
"Bist
du sicher, dass alles in Ordnung ist?"
"Mir
geht es sehr gut", versicherte Suzy, als Lucas sie zum
Glockengeläut aus der Kirche in den warmen Schein der
Herbstsonne führte.
Ihr
elegantes cremefarbenes Kleid verbarg diskret ihren Bauch, und unter
den wohlwollenden Blicken ihrer Hochzeitsgäste neigte Lucas den
Kopf, um sie zu küssen.
"Wer
hätte gedacht, dass dein erster Kuss so weit führen würde?"
flüsterte er ihr neckend ins Ohr.
Suzy
lachte amüsiert. "Du hast ihn jedenfalls bereitwillig
erwidert."
Nun
lachte er auch und legte ihr dabei die Hand auf den Bauch.
Der
Fotograf hielt es sofort mit seiner Kamera fest, ebenso wie den
Moment, in dem Lucas Suzy an sich zog, um sie leidenschaftlich zu
küssen.
Epilog
"Lucy
machte nun ein sehr ernstes und wichtiges Gesicht." Lucas
lächelte Suzy an, während sie beobachteten, wie Lucy,
Charlie, Peter und Anne, die er auch hatte mitbringen wollen, aus dem
Wagen stiegen, um bei Roberts Taufe dabei zu sein.
"Na
ja, es ist eine sehr wichtige Rolle für sie, Roberts Patentante
zu sein", erwiderte Suzy und lächelte ebenfalls.
Die
Kleine war begeistert gewesen, als Suzy sie gefragt hatte, ob sie
zusammen mit Kate die Patenschaft für ihren Sohn übernehmen
wollte.
"Meinst
du das wirklich ernst?" hatte sie sich erkundigt und war dabei
vor Aufregung errötet.
Suzy
lächelte nun bei der Erinnerung daran. Während sie Lucas
ansah, verlagerte sie das Gewicht ihres sechs Monate alten Sohnes,
der in ihren Armen lag.
Sie
hatten Peter und die Kinder über die Weihnachtsfeiertage zu sich
eingeladen, und Lucy hatte viel von Anne erzählt, die nun mit
Peter verlobt war.
"Ich
weiß, Lucy ist vielleicht noch ein bisschen jung, aber es
bedeutet ihr sehr viel, Lucas. Sie hat mir gestanden, dass sie noch
mehr Geschwister haben möchte, wenn Peter und Anne heiraten."
Roberts
zukünftige Patenonkel waren Freunde von Lucas, die er aus seiner
Zeit bei der Army kannte, und genau wie Peter und seine Familie
hatten sie sie nach ihrer Hochzeit oft besucht.
Nun,
da sie die traurigen Umstände des Todes seiner Eltern kannte und
wusste, wie einsam Lucas sich damals gefühlt hatte, war Suzy
umso mehr entschlossen, ihren Kindern Glück und Geborgenheit zu
vermitteln.
Als
Lucas nach der Geburt ihres Sohnes ihre Hand genommen hatte, aschfahl
und angespannt, nachdem er ihr seit dem Einsetzen der Wehen nicht von
der Seite
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