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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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1.
Kapitel
     
    "Wow,
sieh dir das mal an! Seine Königliche Hoheit und der
Industrielle, der nun doch nicht in den Adelsstand erhoben werden
soll. Dafür, dass sie angeblich eingeschworene Feinde sind,
scheinen sie sich ja wirklich gut zu verstehen."
    Auf
der Eröffnungsparty herrschte ein so hoher Geräuschpegel,
dass Suzy Mühe hatte, Jeff Walker zu verstehen. Er war Fotograf
bei dem Stadtmagazin, bei dem sie seit einigen Wochen arbeitete. "Das
muss ich unbedingt fotografieren", fuhr er fort. "Komm
mit."
    Sie
folgte ihm sofort, aber bereits nach wenigen Schritten hörte sie
ihn bitter sagen: "Verdammt! Colonel Lucas James Soames ist bei
ihm. Er war bei den Special Forces, ist ein Held und hasst die
Presse!" erklärte er, als er ihren fragenden
Gesichtsausdruck bemerkte. "Obwohl die Reporterin eines
britischen Nachrichtensenders sich immer förmlich nach ihm
verzehrt hat, wenn sie ihn bei seinem letzten Einsatz interviewt
hat."
    Suzy
versuchte, den Eindruck zu erwecken, dass sie im Bilde war.
Tatsächlich hatte sie jedoch von Colonel Soames noch nie gehört.
Da Jeffs Bemerkungen sie bereits nervös gemacht hatten, blickte
sie sich verstohlen um, konnte aber niemanden in Uniform sehen.
    Suzy
wusste, dass sie ihrem Tutor an der Uni dankbar dafür sein
musste, dass er sie empfohlen hatte. Er hatte ihr gesagt, was für
eine einmalige Chance es für sie wäre, und so hatte sie die
Stelle auf Probe angenommen. Nach fast einem Monat in der
Politikredaktion des kritischen Stadtmagazins argwöhnte sie
allerdings, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
    Vielleicht
lag es daran, dass sie inzwischen den Anschluss verloren hatte, denn
in den letzten zwei Jahren hatte sie ihre Mutter gepflegt. Daher war
sie mit den Methoden, die ihre Kollegen anwandten, um die besten
Geschichten zu bekommen, nicht ganz einverstanden. Als sie ihr
Studium wieder aufgenommen hatte, um es abzuschließen, hatte
sie sich jedenfalls viel älter gefühlt als ihre
Kommilitonen.
    "Tut
mir Leid …" entschuldigte sie sich unsicher bei Jeff.
"Ich kann den Colonel nirgends sehen."
    Ihr
fiel jedoch ein Mann auf, der nur wenige Meter von ihr entfernt war
und alle anderen Männer im Raum überragte – zumindest
kam es ihr so vor. Fasziniert betrachtete sie ihn. Ihr Mund war ganz
trocken geworden, und ihr Herz schlug schneller. Dass er allein dort
stand und sich ein wenig abseits hielt, erregte ihr Interesse umso
mehr.
    Sie
verspürte den unerwarteten Drang, zu ihm zu gehen und …
Ja, was? Ihn auf sich aufmerksam zu machen? Ihn dazu zu bringen, mit
ihr zu reden? Von ihm zu hören, dass er dasselbe überwältigende
Bedürfnis verspürte, mit ihr zusammen zu sein? War sie im
Begriff, den Verstand zu verlieren? Sie hatte ganz weiche Knie, und
ihr Puls raste mittlerweile. Sie wusste nicht, ob sie unter Schock
stand oder erregt war. Sie? Erregt von einem Mann? Einem Fremden? Für
solche Dinge war sie viel zu vernünftig. Und zu misstrauisch.
    Suzy
wollte den Blick abwenden, aber er hatte den Kopf gewandt. Heißes
Verlangen durchzuckte sie. Verlangen für einen Mann, den sie nur
betrachtet hatte. Wie war so etwas möglich?
    Erst
jetzt merkte sie, dass er an ihr vorbeisah. Sie nutzte die
Gelegenheit, um jedes Merkmal in sich aufzunehmen. Er war groß,
dunkelhaarig und umwerfend, doch diese Beschreibung wurde ihm nicht
annähernd gerecht. Suzy spürte, wie ihr Körper auf den
verführerischsten Mann reagierte, dem sie je begegnet war und
vermutlich je begegnen würde. Ihr Herz setzte einen Schlag aus,
als er erneut den Kopf wandte und sie ansah. Nachdem er sie von Kopf
bis Fuß gemustert hatte, betrachtete er ihren Mund. Sie
errötete und öffnete unwillkürlich die Lippen, als
würde sie sich nach seinem Kuss sehnen. Schnell schloss sie sie
wieder. Ihr brannten die Wangen.
    Seine
Augen waren dunkelblau, seine Haut tief gebräunt und sein Haar
fast schwarz. Sein Profil war das eines griechischen Gottes, und als
wäre das noch nicht genug, musste sie sich eingestehen, dass er
eine unwiderstehliche Anziehungskraft besaß. Mit einem
Liebhaber wie ihm hätte eine Frau den besten Sex ihres Lebens …
    Irgendwie
schaffte es Suzy, sich zusammenzureißen. Im nächsten
Moment hörte sie Jeff dann sagen: "Du musst den Colonel
ablenken, damit ich Fotos machen kann."
    "Was?"
Nervös ließ sie den Blick über die vielen Menschen
schweifen, die den Prinzen umringten.
    "Wo
… wo ist er?"
    "Da
hinten – neben dem Prinzen und dem Minister."
    Aufgeregt
sah sie von ihrem Kollegen zu dem

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