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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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jungen Dame weiter keine Beachtung zu schenken, war wider Erwarten amüsiert und fasziniert. Tatsächlich hatte er seit einer halben Ewigkeit niemanden getroffen, der so unterhaltsam und verwirrend war. Er hätte sich gern von Lady Cassandra mit weiteren Küssen belästigen lassen. Sehr gern sogar! Aber darum ging es jetzt nicht.
    „Meine Tochter“, begann er, „ist …“
    „… unglücklich.“
    Er hob die Augenbrauen und korrigierte: „… ist schwierig.“
    „Ja, weil sie unglücklich ist.“
    „Unsinn. Sie hat alles, was ein Kind sich nur wünschen kann.“
    „Sie hat keine Mutter. Und da sie ihre Trauer nicht äußern kann wie ein erwachsener Mensch, benimmt sie sich schwierig.“
    Jamil dachte darüber nach. Er war der festen Überzeugung gewesen, Linah benehme sich schlecht, weil man ihr gegenüber zu nachsichtig war. Dass seine Tochter unglücklich sein könne, war ihm nie in den Sinn gekommen. Schließlich hatte er das Kind nie so behandelt, wie er selbst behandelt worden war. Das, hatte er geglaubt, müsse genügen.
    „Hoheit“, meldete Cassie sich mit neu erwachter Hoffnung zu Wort, „lassen Sie uns eine neuen Beginn wagen. Morgen …“
    „Morgen“, unterbrach er sie, „werde ich Ihnen meine Entscheidung mitteilen. Gute Nacht, Lady Cassandra.“
    „Schlaf ist ein weiser Ratgeber“, murmelte sie.
    Woraufhin Jamil zu ihrem Erstaunen zu lächeln begann. „Das pflegte mein Vater auch zu sagen.“
    Das Lächeln verwandelte ihn vollkommen. Aus dem strengen arroganten Herrscher wurde ein junger, äußerst attraktiver Mann.
    Während Cassie noch darüber staunte, nickte Jamil ihr ein letztes Mal zu und verschwand.

3. KAPITEL
    A m nächsten Morgen war Jamil sich noch immer nicht sicher, was er tun wollte. Dass er von Lady Cassandra geträumt hatte, war nicht wirklich hilfreich. Im Gegenteil, die Erinnerung an ihre Lippen, ihre Haut und ihren biegsamen, so überaus weiblichen Körper hatte seine schlummernde Leidenschaft geweckt und ihn am Schlafen gehindert. Schon vor Sonnenaufgang hatte er daher, der Verzweiflung nahe, seinen Diwan verlassen, um ein kühles Bad im Teich der Oase zu nehmen.
    Dass körperliche Begierden ihn daran hinderten, klar zu denken, war äußerst ungewöhnlich. Ja, er konnte sich nicht entsinnen, jemals dergleichen erlebt zu haben. Lady Cassandra brachte sein wohlgeordnetes Leben durcheinander. Welch wundervolle Vergnügungen ihr Körper versprach! Dabei war sie doch aus gänzlich anderen Gründen hier.
    Jamil kehrte in sein Zelt zurück und machte, während er sich ankleidete, in Gedanken eine Liste mit Vor- und Nachteilen in Bezug auf Lady Cassandras Einstellung als Gouvernante. Dabei fiel ihm ein, dass Cassandra gesagt hatte, sie brauche dringend eine Möglichkeit, sich zu beweisen. Da stellte sich natürlich die Frage nach dem Warum.
    Er stellte ihr die Frage, als sie ihn in seinem improvisierten Thronsaal aufsuchte.
    Sie trug das gleiche blaue Kleid wie bei ihrer Ankunft und war vorschriftsmäßig verschleiert. Auch bemühte sie sich sichtlich, den Blick gesenkt zu halten. Doch Jamil legte an diesem Morgen keinen Wert auf althergebrachte Gebräuche. Er schickte all seine Bediensteten fort und sagte: „Was haben Sie gemeint, als Sie erwähnten, Sie wollten sich selbst beweisen ?“
    Sie starrte ihn an. In der Nacht hatte sie all die Argumente, die für ihre Einstellung sprachen, zusammengetragen und überzeugend ausformuliert. Sie hatte sich darauf vorbereitet, Stundenpläne und Lerninhalte vor dem Fürsten auszubreiten. Sie würde Linah ebenso im Malen und Zeichnen unterrichten können wie darin, eine Landkarte zu lesen, sich wie eine Dame zu benehmen und Französisch zu sprechen. Sie hoffte sehr, dass das Mädchen bereits ein wenig Englisch beherrschte, denn das würde alles erleichtern. Vor allem wollte sie dem Scheich klarmachen, dass der Kleinen nicht nur Disziplin, sondern gewiss auch Liebe fehlte. Liebe, die sie als Gouvernante dem Mädchen schenken würde.
    Doch all das interessierte den Fürsten anscheinend überhaupt nicht. Er fragte sie, warum sie sich um diese Stellung bemüht hatte.
    „Ich dachte, es würde ein gutes Gefühl sein, sich nützlich zu machen“, erwiderte sie zögernd.
    Seine Miene verfinsterte sich. „Ich hasse Ausflüchte“, erklärte er. „Denn fast immer führen sie zu Lügen und Unehrlichkeit. Wenn Sie meine Tochter erziehen sollen, muss ich Ihnen uneingeschränkt vertrauen können.“
    „Niemals würde ich Sie belügen!“, rief

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