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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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noch dachten sie daran, Soldaten zur Unterstützung für den Kampf zu schicken. Die Bewohner dieser zwei Städte am Rotwassersee, dem kleinsten und an Knöchelkopfforellen unergiebigsten See, konnten es sich nicht erlauben, auch nur eine Minute von ihren Schiffen fernzubleiben. Wegen der Gefahr einer Barbareninvasion waren sie fünf Jahre zuvor dem Ruf nach Einheit gefolgt, und obwohl sie von allen Städten in der Schlacht die größten Verluste hatten hinnehmen müssen, hatten sie am wenigsten gewonnen.
    Einige Gruppen aus Waldheim kamen nach Bryn Shander, aber viele Bewohner dieser Stadt weit im Norden zogen es vor, sich aus einer Auseinandersetzung herauszuhalten. Ihr Held hatte das Gesicht verloren, und selbst Muldoon sah den Halbling jetzt mit anderen Augen, und er bezeichnete die Warnung vor einer Invasion als Mißverständnis, wenn nicht sogar als berechnete Falschmeldung.
    Das Gemeinwohl der Region wurde einem weit verbreiteten Eigennutz und starrköpfigen Stolz geopfert, denn die meisten Bewohner von Zehn-Städte verwechselten Einheit mit Abhängigkeit.
    An jenem Morgen, als Wulfgar aufbrach, kehrte Regis nach Bryn Shander zurück, um seine persönlichen Dinge zu regeln. Ein Freund sollte ihm seine wichtigsten und liebsten Habseligkeiten aus Waldheim holen, und währenddessen blieb er in der Stadt und beobachtete mit Bestürzung, wie die Zeit verging, ohne daß wirklich Maßnahmen gegen die anrückende Armee ergriffen wurden. Selbst nach der Ratssitzung hatte der Halbling immer noch die Hoffnung gehegt, daß die Bewohner die Gefahr des drohenden Untergangs erkennen und sich zusammenschließen würden. Aber inzwischen gelangte er allmählich zu der Überzeugung, daß die Entscheidung der Zwerge, Zehn-Städte aufzugeben und sich in den Minen einzuschließen, als einzige Möglichkeit übrig blieb, wenn man überleben wollte.
    Regis gab sich zum Teil selbst die Schuld für die bevorstehende Tragödie, denn er war überzeugt, daß er zu sorglos geworden war. Als er und Drizzt Pläne geschmiedet hatten, wie sie die politischen Verhältnisse und die Macht des Rubins nut zen konnten, um die Städte zur Einigkeit gegen die Barbaren zu bewegen, hatten sie viele Stunden damit verbracht, die spontanen Reaktionen eines jeden Sprechers vorherzusehen und den Vorteil eines solchen Bündnisses für jede Stadt genau abzuwägen. Doch diesmal hatte Regis mehr Vertrauen in die Bewohner von Zehn-Städte und in den Stein gesetzt und gedacht, mit Hilfe des magischen Rubins werde er die wenigen Zweifler mit Leichtigkeit vom Ernst der Lage überzeugen können.
    Doch als Regis von den arroganten und mißtrauischen Reaktionen der Städte hörte, plagten ihn seine Schuldgefühle nicht mehr länger. Warum sollte er die Menschen mit einem Schwindel dazu bringen, sich selbst zu verteidigen? Welche Verantwortung oder welches Recht hatte er überhaupt, sie retten zu wollen, wenn sie so dumm waren, ihre eigene Vernichtung herbeizuführen, einfach weil sie zu stolz waren?
    »Ihr bekommt genau das, was ihr verdient!« sagte der Halbling laut und lächelte unvermittelt, als ihm bewußt wurde, daß er sich jetzt schon genauso zynisch wie Bruenor anhörte.
    Aber Gefühllosigkeit war sein einziger Schutz in einer solchen hoffnungslosen Situation. Er hoffte nur, daß sein Freund bald aus Waldheim zurücksein würde.
    Seine Zuflucht lag unter der Erde.
    Akar Kessell saß auf seinem Kristallthron in der Wahrsagehalle auf der zweiten Ebene von Cryshal-Tirith. Nervös trommelte er mit den Fingern auf der Armlehne des großen Stuhls herum, während er angespannt in den dunklen Spiegel vor sich starrte. Biggrin war mit seinem Bericht über die Verstärkungstruppe längst überfällig. Der letzte Aufruf von der Höhle war außerdem höchst verdächtig gewesen, denn am anderen Ende hatte niemand seine Frage beantwortet. Jetzt enthüllte der Spiegel in der Höhle nur noch Schwärze und widerstand allen Versuchen des Zauberers, Einblick in den Raum zu erhalten.
    Wäre der Spiegel zerbrochen, hätte Kessell die Veränderung in seinen Visionen spüren können. Aber das hier war viel rätselhafter, denn sein Blick in den Spiegel wurde durch Einflüsse beeinträchtigt, die er nicht verstand. Dieses Problem quälte ihn, und er begann zu überlegen, ob er getäuscht worden war oder ob man ihm auf die Schliche gekommen war. Er hörte nicht auf, nervös mit den Fingern zu trommeln.
    »Vielleicht ist es an der Zeit, eine Entscheidung zu fällen«, gab Errtu, der sich

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