Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
und alle drei stürzten sich auf den Drow. Ihre Attacken, zwei gerade Stöße und ein wilder Hieb, waren unkoordiniert und linkisch.
Drizzt steckte den rechten Arm gerade zur Seite und richtete Eistod im perfekten Winkel aus, um den Hieb weit oben abzulenken. Gleichzeitig vollführte seine linke Hand eine Drehbewegung nach innen, durch die Blaues Licht mit seiner äußeren Krümmung auf die beiden zustoßenden Klingen niedersauste. Jetzt fuhr Eistod herab, um auf die vorgestreckten Schwerter zu hämmern, während Blaues Licht zurückgezogen wurde und beinahe gleichzeitig von unten gegen die beiden Klingen klirrte. Ein knappes Bücken, ein kurzes Zurücklehnen, und der Kopf des Drow war auch schon dem wütenden Rückhandhieb des dritten Banditen ausgewichen. Sofort riss Drizzt Eistod hoch und stach seinem Gegner in die Hand, während dessen Schwert noch an ihm vorbeizischte.
Der Wegelagerer heulte auf, ließ seine Waffe fahren, und die Klinge flog in hohem Bogen davon.
Doch nicht sehr weit, denn die linke Hand des Drows war nicht untätig geblieben. Er riss Blaues Licht herum und hakte mit der Klinge hinter das davonfliegende Schwert. Was jetzt folgte, war ein Tanz, der die drei Banditen förmlich hypnotisierte. Eine rasche Bewegung der beiden Krummsäbel ließ das Schwert durch die Luft wirbeln. Es sauste nach oben, unten und hin und her, während der Drow mit seinen Klingen auf den Seiten der Waffe ein Lied zu hämmern schien. Drizzt endete mit einer Kreisbewegung von Eistod, die die Waffe perfekt zu ihrem Besitzer zurückbrachte.
»Das kannst du doch sicher viel besser«, meinte der lächelnde Drow, als das Heft des Schwertes in der Hand des völlig perplexen Wegelagerers landete.
Der Mann schrie auf, ließ das Schwert zu Boden fallen, machte kehrt und rannte davon.
»Das ist der Drizzit!«, schrie einer der anderen und folgte seinem Kameraden auf dem Fuße.
Der Dritte jedoch griff erneut an, sei es nun aus Angst, Wut oder Dummheit. Sein Schwert fuhr hektisch zu einem Stoß nach vorn, dann wieder zurück, stieß erneut und diesmal ein Stück höher zu und fuhr dann von oben nach unten. Oder zumindest begann es seinen Abwärtshieb.
Die Krummsäbel des Drow zuckten der Waffe entgegen und schlugen abwechselnd dagegen, jeder zwei Mal. Dann senkte sich Blaues Licht auf das Schwert nieder, zwang es nach unten, und der Drow startete einen wirbelsturmartigen Angriff. Die gekrümmten Klingen hämmerten dicht nebeneinander hart gegen die Waffe des Banditen, der kaum wusste, wie ihm geschah. Sie schlugen so schnell und so wild zu, dass der Klang eine einzige, lange Note zu sein schien.
Der Mann musste spüren, wie sein Arm taub wurde, aber er mühte sich, die wilden Bewegungen seines Gegners zu seinem Vorteil zu nutzen, indem er plötzlich einen Ausfall machte – ein offensichtlicher Versuch, dichter heranzukommen und so die blitzschnellen Handbewegungen des Drow wirkungslos zu machen.
Er fand sich plötzlich ohne Waffe wieder, ohne zu wissen, wie dies geschehen war. Darauf sprang der Bandit mit ausgebreiteten Armen vor, um seinen Feind in einem Ringergriff zu umklammern, aber er griff ins Leere.
Er verspürte einen stechenden Schmerz zwischen den Beinen, als der Drow, der sich jetzt unerklärlicherweise hinter ihm befand, dem Wegelagerer mit der Rückseite eines Krummsäbels von unten in den Schritt schlug und ihn damit auf die Zehenspitzen zwang.
Drizzt zog den Säbel rasch zurück, und der Mann sprang hoch, bevor er nach vorn stolperte, wobei er fast gestürzt wäre.
Dann hatte Drizzt auch schon einen Fuß zwischen den Schulterblättern des Banditen und presste ihn mit dem Gesicht nach unten in den Schlamm.
»Du würdest gut daran tun, genau so liegen zu bleiben, bis ich dir den Befehl zum Aufstehen gebe«, sagte Drizzt. Nachdem er sich durch einen raschen Blick zum Wagen hin vergewissert hatte, dass seine Freunde wohlauf waren, setzte der Drow in gemäßigtem Tempo hinter dem fliehenden Duo her.
Regis gab eine gelungene Vorstellung als verängstigtes Kind, als er mit wild rudernden Armen durch den Morast rannte und dabei unablässig »Hilfe! Hilfe!«, schrie.
Die beiden Männer, auf die ihn Catti-brie hingewiesen hatte, sprangen auf, um ihm den Weg zu versperren. Er gab ein Kreischen von sich und brach zur Seite aus, dann täuschte er ein Stolpern vor und ließ sich auf die Knie fallen.
»Oh, bitte, bitte, ihr Herren, tötet mich nicht!«, winselte Regis kläglich, während die Männer mit einem bösen
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