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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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oder Beobachtungen?«
    »Nein, Sir.« Lieutenant Iger deutete auf den Captain des Handelsschiffs. »Er ist zu Tode erschrocken, aber er scheint trotzdem nicht in der Lage zu sein, uns irgendetwas Brauchbares zu erzählen.«
    »Dann darf ich annehmen, dass ihm auch keine Gerüchte über unsere Flotte zu Ohren gekommen sind.«
    »Richtig, Sir«, antwortete der Geheimdienstoffizier. »Er sagt die Wahrheit, wenn er leugnet, irgendetwas in der Richtung gehört zu haben. Als wir ihm die Namen von Systemen wie Corvus oder Sancere nannten, in denen wir uns aufgehalten haben, waren ihm diese Namen zwar ein Begriff, doch weiter ergab sich daraus nichts.«
    Geary überlegte einen Moment lang, ob er sich wirklich mit diesem Syndik unterhalten sollte, entschied sich dann aber dafür. »Ich gehe rein. Wie heißt er?«
    »Reynad Ybarra, Sir. Seine Heimatwelt ist Meddak.«
    »Danke.« Geary durchschritt die drei Schleusen, die in den Verhörraum führten. Als er eintrat, sah er, wie der Syndik-Captain ihn anstarrte. Der Mann schien zu viel Angst zu haben, um sich von der Stelle zu rühren, aber selbst wenn er einen Angriff hätte versuchen wollen, waren doch so viele Betäubungswaffen auf ihn gerichtet, dass es ihm nicht einmal möglich gewesen wäre, sich Geary auch nur einen Schritt zu nähern. »Ich begrüße Sie im Namen der Allianz, Captain Ybarra«, erklärte Geary förmlich.
    Der Syndik schwieg und zeigte keine andere Regung als die, dass er Geary nervös ansah.
    »Wie läuft der Krieg?«, fragte Geary.
    Diesmal kam eine Reaktion, und der Captain begann etwas zu zitieren, was er schon so oft gehört haben musste, dass er die Worte auswendig kannte: »Die Streitmächte der Syndikatwelten erringen einen Sieg nach dem anderen. Unser Sieg über die Aggressoren der Allianz ist eine Gewissheit.«
    Geary setzte sich ihm gegenüber hin. »Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, wieso Sie den Krieg noch immer nicht gewonnen haben, wenn Ihre Streitmächte seit hundert Jahren einen Sieg nach dem anderen erringen?« Der Mann schluckte, sagte aber nichts. »Die Allianz war nicht der Aggressor, müssen Sie wissen. Ich weiß es, weil ich dabei war.« Der Syndik riss ungläubig und ängstlich zugleich die Augen auf. »Sicherlich hat man Ihnen bereits gesagt, dass ich Captain John Geary bin.« Er wurde noch etwas ängstlicher. »Möchten Sie, dass dieser Krieg ein Ende nimmt?« Noch größere Angst. Dies Thema war dem Mann gar nicht geheuer. Zweifellos konnte man einem Syndik-Bürger Verrat vorwerfen, wenn er nur über den Frieden redete.
    Wie konnte er den Mann dazu bringen, den Mund aufzumachen? Geary griff zu einem erprobten Trick. »Haben Sie noch Familie auf Meddak?«
    Der Syndik zögerte, als überlege er, ob er die Frage bedenkenlos beantworten konnte. Schließlich nickte
    er.
    »Alle wohlauf?«
    Das brachte ihn endlich zum Reden. »Nur meine Eltern. Meine Schwester starb, als Ikoni bombardiert wurde«, brachte der Syndik heraus. »Und mein Bruder starb vor fünf Jahren, als sein Schiff in einem Gefecht zerstört wurde.«
    Geary verzog den Mund. Ein Bruder und eine Schwester im Krieg gefallen. Ein viel zu häufiges Schicksal in einem Krieg, der von blutigen Schlachten und von Bombardements ziviler Ziele geprägt war. »Das tut mir leid. Mögen sie in den Armen ihrer Vorfahren Ruhe finden.« Der Syndik reagierte mit Ratlosigkeit auf diese Beileidsbekundung. »Ich werde Ihnen etwas erzählen, und danach werden wir Sie und Ihre Crew wahrscheinlich freilassen. Ich will mir nicht die Arbeit machen, Ihnen zu erklären, dass Ihre Anführer Sie belogen haben, denn das belegt schon die Tatsache, dass Sie sich momentan auf einem Schiff befinden, das angeblich längst zerstört wurde. Nein, ich möchte Ihnen stattdessen zu verstehen geben, dass wir diesem Krieg auch ein Ende setzen wollen. Er hat schon zu viele Leben gefordert, ohne dass diese Opfer irgendetwas bewirken. Ihre Heimat ist vor der mir unterstellten Flotte sicher. Reisen Sie in ein beliebiges System, das wir auf unserem Flug hinter uns zurückgelassen haben, und Sie werden sehen, dass nur militärische Ziele oder solche Ziele zerstört wurden, die mit dem Militär zu tun haben. Die Allianz wird so lange und so erbittert kämpfen, wie es nötig ist, um die Sicherheit unserer eigenen Welten zu gewährleisten. Aber wir werden ehrbar kämpfen. Wenn Sie wollen, können Sie das jedem erzählen, dem Sie begegnen.«
    Dann stand Geary auf und verließ den Raum, während der Syndik ihm

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