Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
nachblickte. Zurück im Beobachtungsraum fand er den Offizier vor, wie der sich bereits mit den Anzeigen beschäftigte. »Und?«
    »Er glaubt Ihnen nicht«, sagte der Lieutenant.
    »Das hatte ich auch nicht anders erwartet. Glauben Sie, wir können aus einem von ihnen noch irgendetwas Nützliches herausholen?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann setzen Sie sie wieder in ihre Rettungskapsel und schicken Sie sie irgendwohin, wo sie in Sicherheit sind.«
    »Jawohl, Sir.« Lieutenant Iger zögerte. »Captain Geary, das Personal, das sich die Rettungskapsel angesehen hat, meldet, dass billige Materialien und nachlässige Wartung für einige gravierende Systemausfälle gesorgt haben.«
    »Das haben Sie überprüft?«, fragte er beeindruckt.
    Der Lieutenant grinste. »Ja, Sir. Dieses Schiff rangierte wirtschaftlich ziemlich tief unten, aber sein Zustand verrät uns etwas über die Wirtschaftslage der Syndiks insgesamt.«
    Geary nickte. »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Rettungskapseln des Syndik-Militärs in einem ähnlich schlechten Zustand waren.«
    »Stimmt, Sir«, bestätigte der Lieutenant. »Das Militär hat in jeglicher Hinsicht Priorität. Nur die Führungsebene wird noch einmal bevorzugter behandelt, wenn sie etwas will.«
    »Das sollte mich eigentlich nicht überraschen. Können wir die defekten Systeme dieser Rettungskapsel reparieren?«
    »Ich glaube schon, Sir.«
    »Dann möchte ich, dass das erledigt wird, bevor die Kapsel wieder startet«, ordnete Geary an. »Die sollen wissen, dass sie allein durch unsere Hilfe in Sicherheit gelangen konnten.«
    Der Geheimdienstoffizier salutierte und demonstrierte dabei, wie gut er die respektvolle Geste beherrschte, die Geary in der Flotte wieder eingeführt hatte. »Aye, aye, Sir. Aber diese Handelscrew besteht nur aus ein paar Leuten. Selbst wenn die Ihnen dankbar sind, wird uns das nicht weiterhelfen.«
    »Vielleicht nicht.« Geary wandte sich zum Gehen, blieb dann jedoch noch mal stehen und drehte sich zu dem Mann um. »Aber wenn viele kleine Gruppen einsehen, dass wir nicht die Bösen sind, kann das durchaus etwas in Gang setzen. Möglicherweise können wir die Syndik-Führung ja ein wenig aus dem Gleichgewicht bringen. Außerdem gefällt es den Vorfahren manchmal, dass wir etwas für andere tun, ohne davon einen Nutzen für uns selbst zu erwarten. Meinen Sie nicht auch?«
     
     
    Geary war zurück auf der Brücke der Dauntless und betrachtete die Bilder der Syndik-Mine, während seine Flotte sich mit 0,2 Licht ihrem Ziel näherte. Sie würden das Tempo der Flotte noch weiter reduzieren müssen, damit die Shuttles auf Landegeschwindigkeit verzögern konnten und nicht über ihr Ziel hinausschossen. Gleich neben diesem Bild zeigte ein virtuelles Fenster Colonel Carabali, die mit ernster Miene dreinschaute. »Der Landetrupp ist bereit, Sir.«
    »Danke, Colonel.« Geary musterte Carabali eingehend. »Wollen Sie Ihre Leute begleiten?«
    Carabali zögerte, da sein Angebot allzu verlockend war. »Ich sollte auf dem Schiff bleiben, Sir, um den Kampf vom Kontrollzentrum aus zu koordinieren.«
    Schon eigenartig, dachte Geary. Wenn ein Flottenoffizier befördert wurde, änderte das wenig an den Risiken, denen er im Gefecht ausgesetzt war. Selbst der ranghöchste Admiral war genauso in Gefahr wie der einfachste Matrose, wenn das Schiff vom Feind beschossen wurde. Bei den Marines war es dagegen ganz anders. Wenn eine Eingreiftruppe auf einem Planeten oder einem anderen Schiff zum Einsatz kam, mussten die ranghöchsten Befehlshaber die nötige Disziplin besitzen, nicht persönlich ins Gefecht zu ziehen, sondern den Verlauf des Kampfs zu überwachen. Es war merkwürdig, dass im Fall eines Marine-Commanders mehr Disziplin und in gewisser Weise auch mehr Mut erforderlich waren, um nicht in die Schlacht zu ziehen. Sich dem Tod zu stellen, konnte leichter sein, als seine Truppen sterben zu sehen, während man selbst aus sicherer Entfernung zuschaute.
    Dennoch entgegnete er nur: »Also gut, Colonel. Soll ich mich noch an Ihre Leute wenden, bevor die sich auf den Weg machen?«
    Wieder zögerte Carabali, diesmal aber aus einem anderen Grund. »Sie stehen kurz vor dem Start, Sir. Jede Ablenkung wäre zu diesem Zeitpunkt möglicherweise unklug.«
    Fast hätte Geary gelacht. Eine Ablenkung. Wenn das das Schlimmste war, was er an Problemen verursachen konnte. »Also gut, Colonel. Falls Sie irgendetwas benötigen, lassen Sie es mich sofort wissen. Ansonsten werde ich Sie in Ruhe lassen,

Weitere Kostenlose Bücher