Die Verwandlung Der Welt
seine Existenz großzügigster Förderung. Als gelernter Zeithistoriker, dessen Lieblingsepoche die Aufklärung ist, hatte ich über das 19. Jahrhundert bisher weniger gearbeitet als über seine Nachbarepochen. Erst die Einladung Henk L. Wesselings, des damaligen Rektors des Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) in Wassenaar, das akademische Jahr 2001/02 gemeinsam mit meiner Familie an dieser vortrefflichen Institution zu verbringen, gab mir Mut und Muße, den Entschluss zu dem gewagten Unternehmen zu fassen und das Terrain der neueren Forschung über das 19. Jahrhundert lesend zu betreten. Im Sommer 2002 verließ ich das NIAS mit Unmengen von Notizen und dem Aufriss eines möglichen Buches. Es war allerdings in der Zeit danach unmöglich, während des laufenden Universitätsbetriebs mit der Niederschrift voranzukommen. Erst ein turnusmäßiges Forschungsfreisemester im Jahre 2005 sowie eine zusätzliche halbjährige Beurlaubung, deren Finanzierung sich der Rektor der Universität Konstanz und der Sonderforschungsbereich «Norm und Symbol» teilten, brachten die Arbeit wieder in Schwung. Der Rektor gewährte mir außerdem für ein weiteres Jahr eine Verminderung meiner Lehrverpflichtungen um vier Semesterwochenstunden. Ob das Buch jemals zum Abschluss finden würde, blieb allerdings weiterhin in der Schwebe. Gerettet hat es die Gastfreundschaft der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, die mich zum akademischen Jahr 2007/08 als Fellow nach München einlud. Dort konnte das Manuskript in Ruhe beendet und auf den neuesten Stand gebracht werden. Dem Vorstand der Stiftung und insbesondere ihrem Geschäftsführer, Heinrich Meier, gilt mein herzlicher Dank. Er ist neben Henk Wesseling der wichtigste Geburtshelfer des Buches.
Während seines Entstehens wurde das Vorhaben nur in kleinen Ausschnitten öffentlich erprobt. Annual Lectures an den Deutschen Historischen Instituten in Washington D. C. und London sowie ein Vortrag am Max-Weber-Kolleg zu Erfurt boten die Chance, einige meiner Ideen vorzustellen. Für diese Gelegenheiten danke ich den (damaligen) Leitern dieser Einrichtungen Christof Mauch, Hagen Schulze und Hans Joas. Wenn Zweifel am großen Vorhaben einer zeitgemäßen Weltgeschichtsschreibung aufkamen, munterten mich Sven Beckert, Sebastian Conrad, Andreas Eckert und Peer Vries, alle vier vorbildliche Praktiker wie Theoretiker dieser Kunst, immer wieder auf. Als das Rohmanuskript fertig war, gaben mir die Mitglieder meiner großartigen Arbeitsgruppe zur globalen und internationalen Geschichte an der Universität Konstanz wertvolle Hinweise, vor allem Boris Barth, Bernd-Stefan Grewe, Valeska Huber und Niels P. Petersson. David Bruder unterzog das gesamte Manuskript einer Schlussredaktion und bewahrte mich vor manchen Irrtümern und Ungeschicklichkeiten. Er trug auch einen großen Teil der Last des Registermachens. Ilona Tomic erstellte die Druckvorlage mit Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Geduld.
Ein Vorhaben wie dieses ist ohne gute Bibliotheken nicht zu verwirklichen. Die Universitätsbibliotheken in Konstanz und an meinem Wohnort Freiburg im Breisgau besaßen, was ich brauchte, oder konnten mir einen großen Teil des Fehlenden besorgen. In frühen und späten Phasen waren die Königliche Bibliothek in Den Haag, die Bibliotheken der Universität Leiden und die Bayerische Staatsbibliothek von großer Hilfe. Dies ist nun das fünfte Buch, das ich bei C.H.Beck veröffentliche. Mein Dank an den Verleger Wolfgang Beck, an Ernst-Peter Wieckenberg, durch den ich 1988 zum Verlag kam, an Detlef Felken und vor allem an Raimund Bezold, der auch dieses Buch als Lektor begleitet hat, gilt der ausgezeichneten Betreuung über zwei Jahrzehnte hinweg. Ein freundschaftlicher Dank gebührt Jens Malte Fischer für Belehrung und Unterhaltung während meiner Münchner Zeit, Hörsaal E 2, mittwochs 16 bis 18 Uhr. Meine Familie hat das Ende der Arbeit (un)geduldig erwartet. Das werdende Buch hat Philipp während seiner ersten sechs Schuljahre begleitet. Er hat von Anfang an darauf bestanden, dass es sein Buch sein sollte. Und niemandem schulde ich mehr als Sabine Dabringhaus.
München, im September 2008
| Abkürzungen
LARR
Latin American Research Review
AES
Archives européennes de sociologie
AER
American Economic Review
AHR
American Historical Review
AJS
American Journal of Sociology
AKG
Archiv für Kulturgeschichte
CSSH
Comparative Studies in Society and History
EcHR
Economic History Review
EHR
English Historical
Weitere Kostenlose Bücher