Die Wunschgrotte

und Kurt sich wieder auf seine wahre Liebe besinnt. Dann
wartete Karl.
    Plötzlich kamen aus allen Ecken der Grotte Unterwasserglühwürmchen in
jeglichen Farben und schwammen um Karl herum. Dieses Spektakel zog
selbstverständlich auch die Aufmerksamkeit der Qualle auf sich, die sich nun
langsam näherte. Karls Schutzpanzer löste sich jedoch bereits etwas von seinem
Körper und ihn beschlich immer mehr die Panik. „Wie soll ich nur unversehrt
wieder aus der Grotte kommen?“ Zu seiner großen Überraschung kamen die
Glühwürmchen aber immer näher und Karl wurde durch ihr Licht so
geblendet, dass er bald nichts mehr sehen konnte, sondern nur noch merkte,
wie er geschoben wurde. „Jetzt ist es doch mit mir vorbei. Ich werde Kurt nie
wiedersehen und die ganze Anstrengung war umsonst…“, dachte er traurig.
Nach einigen Minuten wurde es wieder dunkler um ihn herum und die
Glühwürmchen verschwanden nach und nach. Nachdem sich seine Augen
endlich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, realisierte Karl, dass er gar
nicht gestorben war, sondern am Leben und außerhalb der Grotte! Dann
verstand Karl: Die Unterwasserglühwürmchen haben ihm als Schutz gedient
und ihn durch die Tentakel geschoben. Jetzt aber nichts wie nach Hause in der
Hoffnung, dass sein Wunsch in Erfüllung ging.
    Als Karl endlich wieder zu Hause ankam, öffnete Kurt mit einem strahlenden
Lächeln die Haustür, fiel Karl in seine acht Arme und beide weinten vor Glück
sich endlich wiederzusehen. „Wo warst du so lange? Ich hatte einen
fürchterlichen Traum. Mit FRAUEN…!!!!“, platze es plötzlich aus Kurt heraus.
Karl lächelte lieb und erwiderte:„ Ja, zum Glück war es nur ein Traum!“ Was
sich in Wirklichkeit zugetragen hatte, wollte er seinem Geliebten erst zu einem
späteren Zeitpunkt erzählen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, lieben sie sich noch heute…
     
Autor: Linda Drenk