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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lenk Fabian
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Versuch an.“ Die Vorstellung, das Grab des Dschingis Khan zu finden, versetzte den Jungen in regelrechtes Jagdfieber.
    Kurz darauf kramte er den Schlüssel zur Bibliothek aus der Hosentasche und sperrte auf. Die öffentliche Bücherei hatte in der Mittagszeit geschlossen. So waren die Freunde ungestört. Sie liefen durch den ersten Lesesaal, an dessen Wänden Regale mit hunderten von Bildbänden zum Thema Geografie standen. Rasch durchquerten sie den Raum und gelangten in den düsteren Saal mit den Geschichtswälzern.
    Unschlüssig sah sich Leon um. „Weißt du, wie der Autor der ‚Geheimen Geschichte‘ heißt, Kim?“
    Das Mädchen hob die Schultern. „Leider nicht.“
    „Das ist vermutlich auch geheim“, sagte Leon und grinste.
    „Sehr witzig!“
    „Bleibt mal ernst“, rief Julian, konnte sein Kichern aber auch nur mühsam unterdrücken. Er ging auf das „Asien-Regal“ zu. Sein Finger fuhr über die Buchrücken. „Vielleicht finden wir etwas unter dem Stichwort ‚Mongolei‘ oder ‚Dschingis Khan‘“, murmelte er.
    „Aber die Bücher sind doch nach Autoren geordnet“, wandte Leon ein.
    „Nicht nur“, widersprach Julian. „Es gibt auch Sachgebiete. Hier ist es ja!“ Julian deutete auf ein unscheinbares, weißes Schild mit der Aufschrift „China/Mongolei“.
    „Okay: Eins zu null für dich“, gab Leon zu und ging mit Kim zu seinem Freund. Sie zogen ein Buch nach dem anderen aus dem Regal.
    „Ich hab’s!“, rief Kim plötzlich . In ihren Händen lag ein dunkelgrüner Band. „Gestatten: ‚Die Geheime Geschichte‘!“
    „Lass sehen!“
    „Gern“, sagte Kim, legte das Buch auf ein Lesepult und schlug die erste Seite auf. Julian und Leon sahen ihr über die Schulter und vertieften sich in die Zeilen.
    „Das ist eine Chronik der Mongolen“, erkannte Kim. Sie deutete auf eine Stelle mitten auf der Seite. „Nur für die Herrschenden bestimmt?“
    „Ja, ja“, sagte Julian. „Aber wahrscheinlich konnten sowieso nur die Herrschenden lesen.“
    „Mag sein“, erwiderte Kim geistesabwesend. „Vielleicht finden wir weiter hinten einen Hinweis darauf, wo Dschingis Khan begraben wurde.“
    „Das glaube ich nicht“, mischte sich jetzt Leon ein. „Sonst hätten Archäologen das Grab doch längst gefunden!“
    Kim knabberte auf ihrer Unterlippe herum. Damit hatte Leon leider Recht. Momentan hatten sie aber nur die Chronik als Anhaltspunkt. Also begann Kim zu blättern. Schließlich fand sie das Kapitel, das sich mit Dschingis Khans Tod befasste. Demnach war der Mann, der ehrfurchtsvoll „ozeangleicher Herrscher“ genannt wurde, am 18. August 1227 während des Feldzugs gegen den aufständischen Stamm der Tanguten im Ordos-Gebiet gestorben. Plötzlich stutzte Kim.
    „Hier steht, dass der Khan an den Folgen eines Sturzes vom Pferd starb – und zwar ein Jahr nach dem Sturz!“
    „Ein Jahr danach?“
    „Ja, lies selbst!“
    „Das kann doch gar nicht sein“, sagte Leon.
    Auch Julian schüttelte den Kopf. „Da sollte garantiert etwas vertuscht werden! Würde mich interessieren, woran der Khan wirklich gestorben ist!“
    „Mich auch“, sagte Leon.
    Kim stützte die Hände in die Seiten. „Also haben wir jetzt zwei Fragen zu klären. Erstens: Wo liegt das Grab des Khans? Und zweitens: Was war die genaue Todesursache? Was würdet ihr davon halten …?“
    „Super!“, rief Leon und ballte unternehmungslustig die Fäuste.
    „Klar!“, sagte auch Julian. „Wir reisen in das Jahr, in dem der Khan starb. Auf in die Mongolei, in das Gebiet der Tanguten!“
    Und Kija? Die war schon unterwegs zu Tempus, dem Zeit-Raum. Mit vereinten Kräften schoben Leon, Kim und Julian das Regal beiseite, hinter dem der Zeit-Raum verborgen war. Dann öffneten sie das große Tor, das mit magischen Symbolen verziert war. Während die drei Freunde noch einen Moment zögerten, war Kija bereits in den unheimlichen Raum geschlüpft, in dem diffuses bläuliches Licht herrschte. Es gab tausende von Türen, über denen Jahreszahlen angeschrieben waren. Julian, Leon und Kim vertrauten dem unerklärlich guten Spürsinn der Katze. Das Tier lief zielstrebig über den pulsierenden Boden zu einer geschlossenen Tür, über der die Zahl 1227 prangte. Die Freunde sahen sich an. Plötzlich flog die Tür auf. Auf der Schwelle waren getrocknete Blutflecken zu sehen. Aus der grenzenlosen Dunkelheit drang ein grässlicher Schrei. Kim lief ein eiskalter Schauer über den Rücken: Diesen Schrei hatte sie vergangene Nacht in ihrem

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