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Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Haining
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gegessen. Getötet hast du alles, was dir unter die Finger kam. Es muß aus einem eigenartigen, rachedurstigen Motiv geschehen sein.
    Du warst völlig abgemagert, und dein Gesicht war mit Haaren bedeckt. Dies war besonders erstaunlich, da eine Analyse zeigte, daß ein ständiger Wunsch nach einem glatten Gesicht bei dir bestand. Nach eingehender Behandlung wurdest du wieder annähernd vernünftig. Dein Zeitgefühl allerdings war verloren. Und zwei fast unmöglich zu lösende Blockierungen hemmten dich – die Erinnerung, wie du hierher gekommen bist und das mangelnde Gefühl der eigenen Identität.
    Wir haben für dich getan, was wir tun konnten, aber du warst unglücklich. Die Monde hatten eine eigenartige Wirkung auf dich. Wir haben zwei. Einer ist innerhalb der Umkreisbahn des anderen. Doch beide haben die gleiche Umlauf zeit. Bei Vollmond scheinen sie, wenn man sie ohne Fernrohr betrachtet, verfinstert zu sein. Der Anblick des verrückten Mondes, wie du ihn nanntest, machte viel von unserer Therapie zunichte. Und dann hattest du auch Anfälle von einer überwältigenden Gemütsbewegung, die du als ›Reue‹ bezeichnetest. Es schien eine Mischung aus Grausamkeit und Liebe zu sein und bedeutete eine teilweise Aufgabe des Lebenswillens. Du konntest übrigens nicht verstehen, warum wir dich nicht bestraften. Dich bestrafen! Wo du doch krank warst.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich erinnere mich jetzt an das meiste. Ihr gabt mir alles, was ich mir nur wünschen konnte. Ihr gabt mir sogar ...«
    »O das! Du hast tief eingewurzelte Überzeugungen, was Liebe und Heirat betrifft. Wir glaubten daher, daß du glücklicher sein würdest ...«
    »Das war ich auch zuerst. Doch dann nicht mehr. Ich wollte ...«
    »Ich weiß«, sagte er beruhigend. »Du wolltest deinen Namen und auch deine eigene Erde wiederhaben.«
    Ich preßte die Fäuste zusammen, bis die Unterarme schmerzten. »Ich sollte zufrieden sein«, schrie ich. »Ihr seid alle so gut, und sie ... sie ... sie ist so ...« Ich schüttelte den Kopf. »Ich muß verrückt sein.«
    »Normalerweise fragst du mich an dieser Stelle immer, wie du hierher gekommen bist.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, ich werde es dir noch einmal erzählen. Es gibt in der Zusammensetzung des Alls Unregelmäßigkeiten. Um genau zu sein – es ist nicht das All. Wir haben das Wort ... (er sprach es aus) dafür, was wörtlich Raum bedeutet, der zugleich Zeit ist, die wiederum Psyche bedeutet. Es ist eine Gegebenheit des Raumes, kraft seiner Natur Zeit, Gedanken und Materie zu erschaffen. Eure Welt, mit unserer verglichen, ist im unendlich Großen oder im unendlich Kleinen, oder vielleicht im unendlich Entfernten, sei es in Raum oder Zeit. Aber das spielt keine Rolle, da es letztlich auf das gleiche hinausläuft. Aber um fortzufahren:
    Während du bei der Arbeit warst, brachtest du deine Maschine bis zu einem Spannungspunkt im ...« (er benützte erneut das Wort), »... in dem sich dein und unser Universum berührten. Du bist ... hindurchgeschlüpft.«
    Ich verkrampfte mich, als er das sagte.
    »Ja, so war es. Es verursachte bei dir unsägliche Todesangst. Es machte dich verrückt, rachedurstig und zugleich furchtsam. Wir haben dich von allem geheilt, bis auf die Furcht, noch einmal diese Todesangst erleiden zu müssen. Außerdem schafften wir es nicht, dir die eigenartige Melancholie zu nehmen, die der Verlust deines Ego mit sich brachte. Der Wunsch, deinen Namen zu erfahren, blieb unverändert bestehen. Da wir darin versagt haben ...«, er zuckte mit den Schultern, »... haben wir das einzige getan, was uns noch zu tun blieb. Wir versuchten, dich zurückzuschicken.«
    »Warum? Warum sich die Mühe machen?«
    »Du bist hier nicht glücklich. Unser gesamtes soziales System, unsere Philosophie basiert auf der Zufriedenheit des Individuums. Folglich müssen wir alles versuchen ... Übrigens hast du uns viel psychologisches Forschungsmaterial und neuartige Theorien über die Entstehung der Welt geliefert. Wir sind dafür sehr dankbar. Unser Wunsch ist, daß du bekommst, was du willst. Deine Furcht ist groß. Aber dein Verlangen ist noch größer. Um dir zu helfen, dein Verlangen zu stillen, haben wir diese Methode der Abreaktion für dich ausgewählt.«
    »Abreaktion?«
    »Ja«, sagte er, ohne zu zögern. »Sogar wenn der Berührungspunkt unserer Welten, durch den du gekommen bist, noch da ist, ist es vielleicht nicht mehr der gleiche Punkt auf deiner Erde. Vergiß nicht, daß du nach eurer Zeitrechnung elf

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