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Dirk und ich

Dirk und ich

Titel: Dirk und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Steinhöfel
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Sommer, nun gucken Sie mal, wer Sie besuchen kommt, da freuen wir uns aber!
    Wir gingen hinterher in das Zimmer und da lag Frau Sommer in ihrem Bett. Sie war ganz alt und hatte kaum noch Haare und sie zitterte ein bisschen und guckte uns an. Das Zimmer war klein und düster. Es war nur noch ein Schrank drin und ein Stuhl und ein Tisch. Auf dem Tischstand ein Teller mit ein paar Tannenzweigen und einer Kerze drauf, die aber nicht brannte, und darüber hing ein altes Foto an der Wand, mit einer jungen Frau und einem jungen Mann drauf, die sich anlächelten.
    Mir war ganz komisch. Aber Susanne ging zu Frau Sommer hin und sagte, wir hätten was für sie. Dann fing sie einfach an zu singen, O Tannenbaum, o Tannenbaum.  
    Wegen ihrer Zahnspange hörte es sich an wie O Kannengaum, o Kannengaum und aus ihrer Perücke tropfte es auf den Fußboden und der rechte Pappflügel baumelte runter. Aber Frau Sommer fand es klasse und wir sangen einfach mit.
    Ich packte einen von den goldenen Sternen aus, einen Strohstern und eine Perlenkette und legte alles auf ihre Bettdecke. Da nahm Frau Sommer meine Hand in ihre Hand und weinte ein bisschen und sie tat mir ganz leid.
    Schwester Erika stand daneben und sah auch traurig aus.
    Als wir mit dem Lied fertig waren, sagte sie, so, Frau Sommer, das war aber schön, nicht wahr, und dann mussten wir rausgehen.
    Es ging ins nächste Zimmer und ins nächste, den ganzen Flur entlang und im zweiten Stockwerk auch, und überall sah es so ähnlich aus wie bei Frau Sommer.
    Nur, manche von den alten Leuten lagen nicht krank im Bett, sondern waren putzmunter. Sie redeten mit uns und sagten, es wäre eine tolle Idee, das mit dem Singenund den Geschenken. Alle freuten sich und manche sangen mit. Ein paar haben auch geweint.
    Christiane schüttelte jedes Mal ihre Locken und machte Knickse. Nach ein paar Zimmern sang sie nicht mehr mit, was ich blöd fand.
    Das letzte Zimmer gehörte einem Ehepaar.
    Die waren früher beide Lehrer gewesen, sagte Schwester Erika. Der Mann guckte ganz streng und stand kerzengerade, während wir ein Lied sangen. Seine Frau stand neben ihm, aber nicht ganz so gerade.
    Als wir mit dem Singen fertig waren, sagte der Mann, recht so, recht so! Er klopfte Dirk und mir auf die Schultern und lächelte.
    Christiane machte wieder einen Knicks, da klopfte er ihr und Susanne auch auf die Schultern. Susanne fiel der rechte Flügel runter. Die Frau wollte ihn ihr wieder dranmachen, aber natürlich hielt er nicht. Also sagte Susanne, sie könnte ihn behalten, als Andenken.
    Sie grinste die Frau durch ihre dicke Brille an, ihre Zahnspange glitzerte und da bückte sich die Frau und streichelte Susanne auf der Perücke und gab ihr einen Kuss auf die Backe. Christiane guckte ganz neidisch.
    Schwester Erika brachte uns zurück in die Halle. Es war schon dunkel draußen und mir tat der Hals weh vom vielen Singen. Wir hatten noch ein paar Geschenke übrig, die verteilten wir an die Pinguine, die wieder in der Halle herumstanden und uns anglotzten.
    Schwester Erika sagte, sie hätte da noch was für uns, weil wir so liebe Kinder wären. Dann öffnete sie einen Schrank, der war voll mit Schokolade, von oben bis unten, und drückte jedem von uns eine Tafel in die Hand. Ich fand das sehr nett, ich liebe nämlich Schokolade und jetzt konnte ich Schwester Erika richtig gut leiden.
    Christiane machte schon wieder einen Knicks, lächelte ganz lieb und schüttelte ihre Locken mit der Goldkrone obendrauf. Und dann sagte sie zu Susanne, sie sollte ihr gefälligst ihre Tafel Schokolade auch noch geben, weil sie das schönere Christkind von beiden wäre. Sie war wohl immer noch sauer, weil Susanne einen Kuss gekriegt hatte und sie nicht, obwohl sie dauernd geknickst hatte.
    Aber Susanne gab ihr die Schokolade nicht und da wurde Christiane auf einmal richtig böse und zog ihr das Bettlaken runter. Susanne wollte es festhalten, aber sie erwischte nur noch den linken Pappflügel und riss ihn ab.
    Christiane rief, so, du doofe Kuh, das haste jetzt davon! Sie schmiss das Laken auf den Boden und trampelte drauf rum.
    Susanne schrie durch ihre Zahnspange, chelba goofe Guh, und haute Christiane ihre Tafel Schokolade auf den Kopf und zerballerte ihre goldene Krone. Im nächsten Moment fingen die beiden an sich zu kloppen und wälzten sich vor dem Schokoladenschrank rum.
    Die Pinguine waren völlig aufgeregt und riefen,

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