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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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bemerkenswert.“
    „Danke. Das ist sehr großzügig.“ Ich legte auf und humpelte ins Badezimmer, um mich für das Treffen mit der Gesellschaft fertig zu machen. Patrick war es immerhin gelungen, den Termin auf vier Uhr nachmittags zu verschieben. Es stimmte, mir ging es besser. Ich bewegte mich nicht mehr wie eine Neunzigjährige, sondern eher wie eine Sechzigjährige mit kaputtem Knie. Außerdem trug Patrick nur eine Boxershorts, unter der sich eine wachsende Erektion abzeichnete. Ich fürchtete, wir entwickelten beide allmählich einen merkwürdigen Fetisch, in dem Plastik eine nicht unwesentliche Rolle spielte.
    Er wusch sehr behutsam und gründlich meine Haare und half mir, sie zu föhnen. Das Ganze ging nett und asexuell über die Bühne, wenn man mal von seinem Ständer absah, den wir beide ignorierten.
    Zurück in meinem Schlafzimmer sah ich das schwarze Kostüm mit Rock, das er für mich rausgelegt hatte. Ich verzagte, denn wie um alles in der Welt sollte es mir gelingen, den Reißverschluss zuzuziehen? Oder den BH anzuziehen? Ich kramte mit einer Hand in meiner Unterwäscheschublade und entschied mich für etwas Hübsches, Konservatives – cremefarbene Spitze – und den passenden BH. Und eine Strumpfhose, ich brauchte eine Strumpfhose. Aber die einzige, die ich fand, hatte ein riesiges Loch. Ich warf sie in den Müll und wählte ein Paar halterlose Strümpfe.
    „Ich fürchte, ich brauche Hilfe beim Anziehen.“
    Patrick trug nur Hemd und Boxershorts. Er seufzte schwer. „Wenn’s sein muss …“
    „Guck doch, ich hab schon die Hälfte geschafft.“
    „Findest du? Für mich siehst du noch ziemlich nackt aus.“
    „Ich hab ein Höschen an. Das ist nicht nackt. Du brauchst nur den BH zuzuhaken. Die Strümpfe schaffe ich allein, aber der Reißverschluss vom Rock …“
    „Okay, ich habe verstanden. In weniger als einer Stunde muss ich deinen Anwalt spielen, aber das werde ich nicht in diesem Zustand tun.“
    „Ist das irgendwie ein Wink mit dem Zaunpfahl?“
    „Zieh dich einfach an, dann geht’s mir schon besser.“ Er zog seine Hose an und schloss den Reißverschluss.
    Ich hatte mir nie bewusst gemacht, wie erotisch es sein konnte, sich anziehen zu lassen. Ausziehen, okay. Das war ja offensichtlich. Aber das hier fühlte sich etwas pervers an – sich verhüllen zu lassen, statt die Haut zu enthüllen. Ich bemerkte, wie Patricks Hände auf meinen Oberschenkeln verharrten, nachdem er die Strümpfe hochgeschoben hatte, obwohl er mich zugleich ermahnte, ja niemandem allzu tiefe Einblicke zu gestatten. „Und du musst bitte den Mund halten. Lass mich das Reden übernehmen. Keine altklugen Kommentare. Nicht mal lächeln.“ Er runzelte die Stirn, als er meine Pumps sah. „Nein, lieber auch keine Fickmichschuhe. Was hast du sonst noch?“
    Weil ich mal wieder auf einer Wattewolke aus Schmerzmitteln schwebte, versuchte ich vergeblich, ernst auszusehen. Aber als wir zu dem Bürohaus fuhren, wo das Treffen stattfinden sollte, wurde ich nervös. „Was ist, wenn es nicht funktioniert?“
    „Das wird es schon.“
    „Was wirst du ihnen sagen?“
    „Kommt drauf an.“
    „Worauf?“
    „Wir sind da.“ Er parkte das Auto vor einem altehrwürdigen roten Sandsteingebäude, das mich irgendwie an das Anwesen der Gesellschaft erinnerte. „Warte in der Eingangshalle auf mich, ja? Sprich mit niemandem.“
    „Ich will noch so eine Schmerzpille.“
    „Die kriegst du nicht.“ Er stieg aus dem Wagen und hielt mir die Tür auf. „Ich brauche dich wach, auf beiden Beinen und ohne ein Wort. Verstanden? Und humple ruhig ein bisschen offensichtlicher, geht das? Falls sie dir ein Glas Wasser anbieten, nimmst du es nicht an.“
    „Warum? Glaubst du, sie könnten versuchen, mich unter Drogen zu setzen?“ Aber ich folgte ihm ins Innere des Gebäudes. Meine Anzugjacke und ein Schal waren über meine Schultern drapiert, und ich lehnte das Angebot der strahlenden Empfangsdame ab, mir Kaffee oder Wasser zu bringen.
    Als Patrick sich zu mir gesellte, sah er anders aus. Ernst und distanziert, obwohl ich fast ein bisschen belustigt war, weil ich sah, wie er sich eine Krawatte umband. Die Aktentasche hatte er sich unter den Arm geklemmt.
    „Miss Hutchinson?“ Er nickte mich so kühl an, dass keiner hätte glauben können, dass er noch vor einer halben Stunde vor mir gekniet hatte, um meine Strümpfe hochzuziehen. „Wie geht es Ihnen?“
    „Ganz gut“, brachte ich jämmerlich hervor.
    „Mr Berg und Mr Seales können Sie

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