Dirty Talk

nahm). Und dann zog ich auch die Socken aus, denn sie waren ebenso alt und grau wie der Slip. Dann noch das T-Shirt. Ich trug im Moment keinen BH, weil der Verschluss in Kombination mit meiner mangelnden Fingerfertigkeit eine ziemlich üble Mischung ergab.
    Ich streckte mich aus und griff nach dem Handy in meiner Hosentasche.
    „Patrick anrufen“, sagte ich und hob die Hüfte, um auch das Höschen abzustreifen. Das Telefon legte ich neben meinen Kopf auf den Boden.
    Er ging ans Telefon. „Jo?“
    „Was machst du gerade?“, fragte ich und ärgerte mich schon wieder, weil ich es nicht schaffte, ihm zu sagen, dass ich nackt war.
    „Ach, nichts Besonderes. Tut mir leid, dass ich einfach so verschwunden bin. Es war komisch; ich hatte richtig Spaß daran, den Blödmann im Anzug zu spielen, und darüber musste ich erst mal gründlich nachdenken. Ich übernehme in Zukunft für Liz ein paar Aufgaben, für einen Hungerlohn, aber was soll’s. Das ist schon mal ein Anfang. Du siehst, eigentlich ist hier sogar eine Menge los.“
    „Das klingt toll. Es ist schön, deine Stimme zu hören.“ Kurz überlegte ich, ihm zu erzählen, dass ich jetzt auch für Liz arbeitete, aber dann kämen wir nie dahin, wo ich ihn haben wollte.
    „Ich find’s auch schön, von dir zu hören. Wie geht’s dir? Was macht das Handgelenk?“
    „Mir geht’s super. Bist du allein?“
    „Hm, ja.“ Er klang verwirrt.
    „Ich bin in deinem Apartment und liege in der Sonne.“
    „Wie Brady es immer macht.“
    „Ja.“ Ich atmete tief durch. „Was trägst du, Patrick?“
    „Wie bitte? Na ja, Jeans und so. Wieso?“
    „Patrick“, sagte ich und senkte meine Stimme. „Was hast du an?“
    „Oh.“ Jetzt verstand er.
    „Ich bin nackt“, sagte ich bloß.
    Und ich hörte ein Geräusch, das mich mit Erleichterung, Liebe und großer Freude erfüllte. Das metallische Sirren eines Reißverschlusses.
    Er sagte: „Erzähl mir mehr.“
    – ENDE –

Danksagungen
    Ich bedanke mich bei Lucienne Diver,
Susan Swinwood, Emily Ohanjanians und all
meinen Schreibfreunden aus nah und fern.