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Dornröschengift

Dornröschengift

Titel: Dornröschengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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auch nicht. Aber eine Elfe besitzt zum Beispiel Kennt nisse in der Hypnose, im Giftmischen, in der Magie, die sie ständig verbessern kann.« Plötzlich grinste sie, das erste Mal an diesem Abend. »Stell dir mal vor: Carlotta und Valerie, die sich Flügel nähen und in Mamis Kochtopf Zaubertränke anrüh ren.« »So etwas hab ich auch mal gemacht«, erwiderte ich. »Aber da war ich ungefähr vier Jahre alt.« »Manche Leute werden eben nie erwachsen. Die Ghostriders je denfalls fahren total auf solche Sachen ab.« »Und da kann jeder mitmachen?« »Nicht bei den Ghostriders. Die treiben einen wahren Kult um ihre Gruppe.« »Warum halten sie es eigentlich geheim?« »Das macht es doch erst interessant, oder? Und wenn Ruven et was wirklich will, dann, interessant zu sein. Geheimnisvoll und eben cool: Ich glaube nicht, dass er sich als Charakter den Zwerg ausgesucht hat. Nein, der ist sicher so etwas wie ein Ork. Da kann er die Mädchen von sich überzeugen. So hat er sie in der Hand.«
    Ich nickte. Das machte Sinn. Aber erklärte es das, was ich i m alten Hotel gehört hatte? Und Finn? Würde der wirklich bei s o etwas mitmachen, wie Tom behauptete? Andererseits, ic h kannte ihn doch gar nicht wirklich. Schließlich war ich auc h einmal in Ruven verliebt gewesen und hatte erst später be merkt, dass er einer von denen war, die nur auf Show mach ten . »Was war mit Lisa? Gehörte die auch dazu? « »Ich glaube, sie wollte unbedingt. Aber so einfach ist das nicht . Da muss man erst eine Prüfung bestehen, ein Examen. « »Du meinst, Lisa…«Ich wagte nicht, den Gedanken weiterzu verfolgen . »Quatsch«, Jamaica wandte sich zur Tür. »Wie du schon gesag t hast, das ist Kinderkram. Das einzig Gefährliche daran ist, das s alle auf Ruven hineinfallen. « Ich folgte Jamaica in Richtung Tanzsaal. Bevor sie hineinging , drehte sie sich zu mir um: »Du, Sofie. « »Ja. « »Was weißt du über Tom? « Das wievielte Mal hatte sie mir diese Frage jetzt schon ge stellt? Oh Gott, wie konnte man nur so hoffnungslos verknall t sein ? »Hat er irgendetwas über sich erzählt? Seine Eltern? « Ich hob die Schultern. »Nur das Übliche. « »Mike hat bei seiner Familie gewohnt, oder? « »Bei seiner Mutter, sie vermietet Zimmer, um Geld zu verdie nen. Tom hat keinen Vater. « »Jeder hat einen Vater«, erwiderte Jamaica bestimmt . »Er hat sie wohl verlassen, als … « »Soll vorkommen«, erwiderte sie bitter. »Hat er je mit dir übe r seine Familie gesprochen? « »Warum willst du das denn wissen? «
    »Frag ich dich etwa, warum du Ruven hinterherspionierst?« Ihr e Augen funkelten plötzlich wütend auf . Sie schwieg einige Minuten und dann fragte sie etwas ruhiger : »Hast du den Namen Rosenthal schon mal gehört? « Ich blickte sie erstaunt an. »Rosenthal? Nein! « Mein Blick fiel über ihre Schultern. Ich sah, wie Finn den Flu r entlangkam. Die Hände in den Taschen seiner Jeans, war sei n Blick starr auf den Boden gerichtet. Gleich würde er direkt a n mir vorbeigehen . »Hat dein Vater den Namen mal erwähnt? « Ich hatte keine Zeit, Jamaicas Frage zu beantworten, sonder n zog sie einfach mit in den Saal . »Was ist denn los?«, wollte sie wissen . »Finn! « Neugierde blitzte in ihren Augen auf. »Möchtest du darüber re den? « »Nein! « »Schade…«Sie zögerte kurz und sagte: »Sofie, ich muss dir un bedingt etwas erzählen! « Finn ging an mir vorüber, ohne mich zu beachten. Ich wollt e ihm nachlaufen, ihm wenigstens die Chance geben, mir alles z u erklären. Ihn fragen, ob er das gewesen war im Hotel. Doch i n diesem Moment trat Frau Kaluza in die Mitte des Saals. I m schwarzen Trainingsanzug, ein rotes Band um die Stirn , klatschte sie energisch in die Hände. »Morgen ist also der groß e Tag! Euer Abschlussball! Ihr wollt euch hoffentlich nicht blamie ren, also lasst uns anfangen. Die jungen Damen in der eine n Ecke, die Kavaliere bitte in der anderen. « Das übliche Tuscheln und Kichern war zu hören. »Aufstellun g zum Walzer bitte! « Auf Frau Kaluzas Kommando setzten wir uns automatisch i n Bewegung .
    Ich entdeckte Tom, der als einer der Letzten aus der Umkleid e kam. Er ging direkt auf mich zu und verbeugte sich grinsend vo r mir . »Achtet auf unseren Gast aus Australien«, verkündete Frau Kalu za begeistert. »Offenbar gibt es vollendete Gentlemen nur noc h auf der anderen Seite der Erdkugel. « Wir setzten uns in Bewegung . »Was machen deine Kopfschmerzen?«, fragte ich . »Ich kann dich doch nicht

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