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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte ihn in Stücke hacken. Den neueren Zombies hier im Schloß des Zombiemeisters in der unerforschten Wildnis des südlichen Xanth war jedoch eine solche Schmach erspart geblieben.
    Sie schob das Thema in Gedanken beiseite, weil sie nicht viel für Zombies übrig hatte, so nützlich und loyal sie auch sein mochten. Sie dachte wieder über Dor nach. Durch die Thronbesteigung war er plötzlich reifer geworden, zumindest in ihren Augen, und als zwei Jahre später ihre süße Tochter geboren wurde, war er noch mehr gereift. Jetzt, im Alter von neunundzwanzig Jahren, wirkte Dor durchaus solide und gesetzt. Noch ein paar weitere Jahre, und er würde richtig königlich aussehen.
    Ivy dagegen war ein kleiner Wirbelwind. Sie war recht groß und munter für ihr Alter und besaß helles Haar mit einem leisen Grünton, während ihre Augen noch sehr viel grüner schimmerten. Ihre Neugier hinsichtlich Xanth kannte keine Grenzen, aber das war ja auch ganz natürlich bei einem Kind. Ivys Talent allerdings… In ihrer Gegenwart mußte sich das ganze Palastleben an sie anpassen, denn…
    »Halsch!« Das war ein Zombiezentaur, der den Zugang zum Schloß des Zombiemeisters bewachte. Sein Fell war fleckig vom Schimmel, und sein Gesicht war durch und durch verfault, aber ansonsten war er noch recht gut in Schuß.
    »Wir sind zur Einführung der Zwillinge gekommen«, sagte König Dor, als spräche er zu einem lebendigen Wesen. »Bitte laßt uns vorbei.«
    »Ssssichr«, machte der Zombiezentaur. Offenbar hatte man ihm eingeschärft, sich diesmal etwas entgegenkommend zu benehmen.
    Sie ritten auf das Schloß zu. Es war ein wahrhaft bizarres Muster seiner Gattung: Der Graben war mit dickem, grünlichem Schleim gefüllt, in dem sich verkrüppelte Ungeheuer tummelten. Seine Steine waren von Schleim überzogen, und das ganze Schloß sah aus, als wäre es Hunderte von Jahren alt, obwohl es doch erst vor einem knappen Jahrzehnt erbaut worden war. So hatten die Zombies es eben gern. Sie hatten es errichtet, und auch die winzigsten Einzelheiten wiesen ihren Fäulnisstempel auf.
    Die Zwillingskinder des Zombiemeisters waren auf der Hut. Sie kamen hinausgerannt, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Sie waren erst sechzehn, schlaksig, hellhaarig und aus größerer Entfernung kaum voneinander zu unterscheiden, zumal sie in etwa gleich groß waren. Doch als sie näherkamen, wurden ihre Unterschiede offensichtlicher. Hiatus war männlichen Geschlechts, von sich entwickelndem Schulterumfang und mit den ersten Spuren eines Barts. Lacuna war ein Mädchen; ihr Gesicht wirkte runder, und sie hatte ihre Kleidung zurechtgemacht, um Konturen zu betonen, die anscheinend noch nicht zu ihrer vollen Zufriedenheit ausgefallen waren.
    Irene lächelte unbemerkt. Manche Mädchen wurden eben früher füllig, wie es bei ihr selbst der Fall gewesen war, während andere länger brauchten. Lacuna würde es schon noch schaffen.
    »Willkommen auf Schloß Zombie, Euer Majestäten«, sagte Hiatus in förmlichem Ton. Die beiden waren gerade auf gutes Benehmen getrimmt; nirgendwo waren Spuren ihrer Schabernackmagie zu erkennen.
    »Schön, wieder hier zu sein«, erwiderte Dor. Tatsächlich war der König dienstlich unterwegs; die Einführung der Zwillinge in die Gesellschaft war nur ein Vorwand gewesen, der dazu diente, die Bürger Xanths nicht zu beunruhigen. Denn Grund zur Unruhe gab es durchaus, und das bevorstehende Treffen war von großer Wichtigkeit. Es war vielleicht die erste wirklich ernste Krise seit Dors endgültiger Thronbesteigung, und Irene sorgte sich darum, daß er die Sache verschieben könnte. Sie hätte es vorgezogen, wenn ihr Vater, der frühere König Trent, in der Nähe gewesen wäre, doch der hatte sich ins Norddorf zurückgezogen. Sie liebte Dor und hatte es immer getan, besonders dann, wenn sie wütend auf ihn gewesen war, aber sie wußte, daß er nicht das Format ihres Vaters besaß. Natürlich ließ sie sich dieses Wissen niemals in der Öffentlichkeit anmerken. Ihre Mutter Iris hatte ihr schon vor langer Zeit beigebracht, daß es politisch unklug war, sich allzu offen über die Unzulänglichkeiten von Männern zu äußern, ganz besonders von Ehemännern und erst recht dann, wenn diese zufällig auch noch Könige waren. Es war geschickter, die Fäden aus dem Hintergrund zu ziehen, nach ganz altmodischer Manier. Dort lag die wirkliche Macht.
    »Wir haben die Zombies für Euch saubergemacht«, warf Lacuna schüchtern ein.
    Irene musterte den

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