Drachen-Mädchen
Buch:
In einer fernen Dimension, jenseits von Zeit und Raum, liegt das magische Land Xanth. Zauberer und Elfen, Drachen und Zentauren, Kobolde und Einhörner leben in diesem wundersamen Reich der Fantasie. So verrückt ist diese Welt, daß nicht einmal das Titelbild des Buches zum Inhalt passt. Und jedes Wesen besitzt einen eigenen Zauberspruch, mit dem es sich immer dann retten kann, wenn das Leben zu gefährlich oder zu langweilig wird.
Der Spaltendrache ist los, der die Spalte bewacht, die das Land Xanth teilt. Und der Vergessenszauber, der über der Spalte lag, ist in viele Strudel zerfallen, die ziellos durch das magische Land wirbeln. In einen dieser Strudel fällt die kleine Ivy, die Tochter König Dors. Nur der gute Magier Humfrey könnte sie noch finden – wenn er nicht eine Überdosis vom Jungbrunnen erwischt hätte und zu einem hilflosen Baby geworden wäre. Ivy gerät in die Fänge des wildgewordenen Drachen, doch dessen Spiel wird nicht so einfach wie erwartet. Denn ein richtiges Drachenmädchen weiß sich immer zu helfen…
20 156 Band 1 Chamäleon-Zauber
20 158 Band 2 Zauber-Suche
20 160 Band 3 Zauber-Schloß
20 162 Band 4 Zentauren-Fahrt
20 164 Band 5 Elfen-Jagd
20 166 Band 6 Nacht-Mähre
PIERS ANTHONY
DRACHEN-MÄDCHEN
Roman
Ins Deutsche übertragen von
Ralph Tegtmeier
Mit Illustrationen von
Johann Peterka
BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 20 168
Erste Auflage: November 1991
© Copyright 1982 by Piers Anthony Jacob
All rights reserved
Deutsche Lizenzausgabe 1991 by
Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.
Bergisch Gladbach
Originaltitel: Dragon on a Pedestal
Lektorat: Reinhard Rohn
Titelbild: Don Maitz
Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg
Satz: KCS GmbH, 2110 Buchholz/ Hamburg
Druck und Verarbeitung:
Brodard & Taupin, La Flèche, Frankreich
Printed in France
ISBN 3-404-20168-X
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer
1
Ivy in Gefahr
Irene hielt ihr kleines Mädchen fest im Arm vor sich auf dem Rücken der Zentaurin. Sie näherten sich Schloß Zombie, und da wollte sie nicht, daß sie herunterrutschte oder ihr sonst etwas geschah. Ivy war erst drei und hatte noch nie einen Zombie gesehen, so daß sie möglicherweise auf eine solche Begegnung etwas unglücklich reagieren würde.
Plötzlich hatte Irene eine entsetzliche Vision. Sie stieß einen Schrei aus und wäre beinahe selbst vom Zentaurenrücken gefallen.
Chem Zentaur wirbelte mit dem Vorderkörper herum, um Mutter und Kind noch rechtzeitig abzufangen. Im selben Augenblick sprang auch Chet herbei und griff nach ihnen, um sie zu stützen. »Was ist passiert?« fragte er und griff mit der freien Hand nach dem Bogen, den er über seine Schulter geschlungen hatte. »Ich hab’ gar nichts gesehen.«
»Ihr nicht, aber ich«, erwiderte Irene. »Eine Vision. Sie hat mir angst gemacht.«
König Dor, der auf Chet ritt, warf Irene einen schrägen Blick zu. Er war sich ganz offensichtlich nicht darüber im klaren, wie ernst die Sache sein konnte, also beschränkte er seine Kommentare aufs Naheliegende. »Begeben wir uns erst einmal aufs Schloß, dann kannst du es uns erzählen.« Er erwähnte es zwar nicht ausdrücklich, aber möglicherweise war er etwas nervös, weil seine Tochter im Arm einer Person mitreiten mußte, die aus keinem erkennbaren Grund zu schreien pflegte; denn er griff nach Ivy und nahm sie Irene ab. Irene unterdrückte einen Anfall der Wut und der Verlegenheit, sagte jedoch nichts. Sie konnte sich ihre eigene Reaktion selbst nicht so recht erklären.
In betretenem Schweigen ritten sie weiter, wobei sie es den beiden Zentauren überließen, den Weg zu wählen. Irene warf ihrem Mann und ihrem Kind einen verstohlenen Blick zu. Dor war noch jung und unerfahren gewesen, als sie ihre Verlobung in die Wege geleitet hatte, und als es ihr vor fünf Jahren endlich gelungen war, ihn zu heiraten, machte er immer noch nicht einen besonders stattlichen Eindruck, obwohl er ein vollkarätiger Magier war. Sie erinnerte sich mit einer gewissen Freude an ihre Hochzeitsnacht auf dem Zombiefriedhof von Schloß Roogna. Die meisten Zombies waren inzwischen von ihnen gegangen, von den gnadenlosen Invasoren aus Mundania niedergemetzelt. Es war gar nicht so leicht für einen Zombie, zu sterben, weil er ja im Grunde überhaupt nicht lebendig war, aber man
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