DRACHENERDE - Die Trilogie
Block aus Drachenbasalt verspürt hatten, den er vergeblich zu zerschlagen versuchte. Eine Probe, die er nicht bestanden hatte und die ihm deswegen wohl Zeit seines Lebens im Gedächtnis haften würde.
„Die Zeit hat dieses Drachen-Ei zu Stein werden lassen“, sagte Koraxxon.
„Es ist riesig!“, stieß Rajin hervor.
Koraxxon nickte. Die Eier, aus denen die Jungen der drachenischen Kriegsdrachen schlüpften, waren etwa so groß wie ein menschlicher Torso. Dieses Ei musste demnach von einem weitaus größeren Drachen stammen.
„Es muss aus dem Ersten Äon stammen“, stieß Rajin hervor.
„Deshalb hat es auch eine so große Macht“, stellte Koraxxon fest. „Wir sind hier jedenfalls sicher. Die wütenden Bäume stecken zum Glück mit ihren Wurzeln fest in der Erde. Andernfalls hätten wir jetzt vielleicht mehr Grund zur Sorge.“
„Koraxxon, ich verlange eine Erklärung!", forderte der junge Prinz. „Was ist geschehen? Wo sind die Drachen? Wo Meister Liisho und die Ninjas, die mich begleitet haben?“
Und Nya?, fügte er in Gedanken hinzu. Aber das brachte er nicht über die Lippen.
„Wie ich schon sagte, wir befinden uns nicht mehr in unserer Welt, sondern in einer, die der uns bekannten in sehr vielem gleicht, aber es gibt etwas einen Unterschied.“
„Und der wäre?“, fragte Rajin gereizt.
„Hast du es wirklich nicht bemerkt?“
„Wovon sprichst du, Koraxxon? Ich habe keine Ahnung, worauf du hinaus willst.“
Der Dreiarmige verschränkte seinen Schwertarm mit dem Axtarm, was angesichts der unterschiedlich ausgeprägten Länge und Muskulatur recht eigenartig aussah. Seinen dritten Arm ließ er einfach schlaff herabhängen. „Ich nenne diese Welt das Leere Land“, sagte Koraxxon.
„Dann warst du schon öfter hier?“
„Ich bin zwar ein Veränderter der dritten Generation, aber letztlich eben auch ein Geschöpf der Magie, denn Magie war es, die meine Großeltern aus einem Bottich steigen ließ, der eine Lösung aus unaussprechlichen Zutaten enthielt und … Na ja, ich war natürlich nicht dabei, aber so ähnlich kann man es sich wohl vorstellen." Er zuckte mit den Schultern. "Wenn ich jedoch ehrlich sein soll, ich will gar nicht so genau wissen, was für einer Magier-Wissenschaft meine unmittelbaren Vorfahren ihre Existenz verdankten …“
11. Kapitel
Das Drachen-Ei
Rajin und Koraxxon gingen auf das Drachen-Ei zu. Die innere Kraft, die in diesem steinernen Oval schlummerte, drängte sich nicht gleich in das Zentrum von Rajins Aufmerksamkeit, aber je länger der Prinz sie spürte, desto mehr ahnte er, wie groß sie war. Er berührte den Stein mit der Hand. Die Empfindungen, die ihn dabei überkamen, ähnelten sehr stark jenen, die er bei der Berührung des Drachenbasalt-Blocks gehabt hatte, der auf Burg Sukara aufbewahrt wurde.
„Du bist ein Drachenreiter und kannst spüren, was in diesem Ei steckt“, stellte Koraxxon fest.
„Du ebenfalls?“, fragte Rajin.
„Ich sagte es bereits: Ich bin ein Geschöpf der Magie, und die innere Kraft eines Drachen ist der Kraft eines Magiers sehr ähnlich, auch wenn man beides sicher nicht vergleichen kann. Aber ich habe eine gewisse … nun, Sensibilität dafür, das stimmt.“ Er streckte den furcheinflößenden Axtarm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf den Prinzen: „Du musst etwas an dir haben, dem magische Kraft innewohnt!“
„In alle Drachenreitern fließt magisches Blut“, sagte Rajin und schränkte sogleich ein: „Mehr oder weniger." Dass dies in besonderer Weise für die Mitglieder des Hauses Barajan galt, erwähnte er nicht, denn er hatte nicht die Absicht, Koraxxon zu diesem Zeitpunkt darüber aufzuklären, wer er wirklich war und welche Mission er verfolgte.
„Es muss mehr als sein das“, widersprach Koraxxon.
„Wie kommst du darauf?“
„Weil du sonst nicht hier wärst. Das Leere Land ist eine Existenzebene, die normalerweise nur Geschöpfe der Magie betreten können. Oder solche, die auf irgendeine Weise magisch manipuliert wurden.“
„Nun, meine Ahnen …“
„Die fallen nicht ins Gewicht", fiel ihm der Dreiarmige ins Wort. „Da ist etwas anderes, das dich hergebracht hat. Vielleicht etwas, das dir ein Magier gegeben hat … Man muss sehr aufpassen, wenn man von einem Magier Geschenke annimmt. Sie neigen dazu, so eine Gabe mit irgendeiner Art von magischer Beeinflussung zu verbinden.“
Rajin fasste sich unwillkürlich an die Brust. Er spürte das magische Pergament, das Ubranos aus
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