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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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flüchten, kam er doch ebenfalls nicht umhin, das schlimmstmögliche Ergebnis einer Mission zu erwarten, die von Iskierkas gutem Benehmen abhing.
    Â»Vielleicht ist es ein Trost für dich«, sagte er schließlich, »dass sie mit einem Ruf am Hof erscheint, der jede offene Beleidigung verbietet, nachdem sie einen Champion von solchem Kaliber besiegt hat.«
    Â»Es sei denn, irgendein anderes Tier setzt es sich in den Kopf, sie herauszufordern«, gab Granby zu bedenken, »ob aus Rache oder aus Ehrgeiz. Sorg dafür, dass jemand Wache hält, in Ordnung? Ich werde noch verrückt vor Angst, bevor sie nicht endlich wieder heil hier ist. Und wenn sonst jemand kommt, dann sag mir Bescheid, damit ich mich verstecken kann, bis wir sicher wissen, dass sie keinen Krieg angezettelt hat.«
    Nur Kulingile war zufrieden. Maila hatte ihnen gestattet, sich an den einheimischen Herden zu bedienen; Demane war mit Kulingile jagen geflogen und mit neun Lamas zurückgekommen, die sofort unter Gong Sus Anleitung vorbereitet worden waren und nun über den Flammen brieten. Hinter der Halle gab es riesige Spieße, die offenbar dafür gedacht waren, bei Versammlungen die Menge verköstigen zu können, und einen ausreichenden Vorrat an getrocknetem Lamadung, um für Feuer zu sorgen. Laurence hoffte, dass ihre einträgliche Jagd ihnen keine Schwierigkeiten bringen würde. Als Shipley rief: »Kapitän, da sind ein paar Leute, und ich glaube, sie sind auf dem Weg zu uns«, entdeckten schließlich alle die kleine Gruppe von Männern, die ihr Lager verlassen hatten und nun den Platz überquerten. Laurence hatte urplötzlich das Gefühl, dass sie selbst viel zu viele gute Gründe hatten, Angst zu haben.
    Aber als die Männer nahe genug herangekommen waren, um erkannt zu werden, stellte sich heraus, dass an der Spitze des Zuges De Guignes lief, in dessen Arm sich Mrs Pemberton eingehakt hatte. Er führte sie mit einem Lächeln, das zwar höflich, jedoch angesichts seines sonst üblichen, formvollendeten Verhaltens merkwürdig gezwungen war, zu ihrem Lager. »Ich bin hocherfreut zu sehen, dass Sie alle wohlauf sind«, sagte er. Dann ergänzte er mit einer Verbeugung: »Ich will nicht so tun, als sei ich nicht erstaunt; im Gegenteil bin ich voller Bewunderung für Ihre Findigkeit. Sie müssen mir berichten, wie Sie das bewerkstelligt haben, wenn es die Zeit einmal erlaubt. Ich vertraue darauf, dass Ihre Reise nicht so unerquicklich war, um zu einem dauerhaften Zerwürfnis zwischen uns zu führen.«
    Hammonds Gesichtsausdruck verriet recht deutlich, dass sich das Zerwürfnis als sogar äußerst langlebig erweisen dürfte; Laurence antwortete höflicher im Namen der Gruppe und fügte hinzu: »Und ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, dass Sie Mrs Pemberton Schutz gewährt haben. Tatsächlich, Madam, würde ich um Ihretwillen gerne fragen, ob wir dieses sichere Geleit noch etwas länger in Anspruch nehmen können, da wir nicht …«
    Â»Aber natürlich …«
    Â»Kapitän, wenn ich …«
    Â»Nein, vielen Dank«, unterbrach Mrs Pemberton sehr entschlossen sowohl Laurence’ Frage und De Guignes übereilte Antwort als auch Hammonds eigenen Einwurf. »Ich war mir meiner Pflichtverletzung schmerzlich bewusst, Gentlemen, obwohl ich hoffe, dass mir Miss Roland verzeiht, dass ich sie so lange vernachlässigt habe.« Miss Rolands Gesichtsausdruck machte mehr als deutlich, dass sie eine weitere Vernachlässigung leichter entschuldigen könnte als eine Rückkehr zum alten Zustand. »Aber ich kann es doch nicht zulassen, dass Miss Roland nun noch weiter auf mich verzichten muss.« Dann ergänzte sie: »Vielen Dank, Monsieur De Guignes, für Ihre großzügige Gastfreundschaft, und bitte danken Sie auch Mme. Récamier für ihre Freundlichkeit, mir ein Kleid zu überlassen.« Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, und mit einem Mal strahlte diese dreißig Jahre ältere Anstandsdame mitten auf dem Platz, von allen Seiten umgeben von abgerissen aussehenden Soldaten, eine Autorität aus, als gewähre sie gerade eine Audienz in der Londoner St.-James-Kathedrale.
    De Guignes nahm seine Zurückweisung sehr unwillig zur Kenntnis, und seine mürrische Miene wurde nur noch von Emily Rolands eindeutig aufsässigem Blick übertroffen. Aber nachdem er und seine Männer einige weitere

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