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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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sie von all dem hier erfährt? Ich darf gar nicht daran denken!«
    Diese Antwort, so fand Temeraire, rechtfertigte es allemal, dass er sich weiterhin bemühte, eine Alternative zu finden. »Ich könnte mir gut vorstellen, dass Sie gerne hierbleiben würden, um die Inka-Herrscherin zu heiraten und Kaiser zu werden?«, versuchte er sein Glück bei Forthing.
    Â»Von wegen«, schnaubte Forthing.
    Temeraire seufzte; er würde Forthing nur zu gerne loswerden. Aber er musste zugeben, dass das kein gerechter Tausch wäre. Tatsächlich war er diese Woche schon zwei Mal gezwungen gewesen, Forthing recht scharf zurechtzuweisen: Er war aber auch einfach zu weit gegangen in seinen Versuchen, alle Vorbereitungen für diese absurde und vollkommen überflüssige Zeremonie zu treffen.
    Â»Bislang hatte die Kaiserin noch nichts gegen Granbys Kleidung einzuwenden gehabt«, hatte Temeraire gesagt, »und wenn seine Stiefel zu abgetreten sind, dann hat er ja noch diese Sandalen hier, und ich bin mir ganz sicher, Sie müssen sich nicht solche Mühe machen und so viel Leder dafür verbrauchen, nur um ihm neue Stiefel anzufertigen. Genauso wenig wie Sie«, fügte er vorwurfsvoll an Ferris gewandt hinzu. Dieser war gerade vom Markt am Stadtrand zurückgekehrt und hatte zwei Alpakas mitgebracht, die mit Ballen wunderschönem grünem Webstoff beladen waren. Offenkundig hatte er vor, diesen dazu zu verwenden, für alle Flieger, die an der Zeremonie teilnehmen würden, neue Mäntel herzustellen. »Und woher stammen überhaupt die Mittel dafür? Bis jetzt hatten wir doch überhaupt kein Geld.«
    Â»Oh, tja …«, sagte Ferris ausweichend. »… Da waren diese Steine, die Maila Iskierka geschenkt hat …«
    Â»Sie hat sie doch wohl nicht ernsthaft gegen gewöhnlichen Stoff eingetauscht«, sagte Temeraire mit wachsendem Misstrauen, schwang seinen Kopf herum und zählte eilig seine Matrosen, die dösend auf dem Hof herumlagen. Er bedauerte es, das sagen zu müssen, aber er traute es sowohl Forthing als auch Ferris zu, geduldet zu haben, dass sich einer seiner Männer heimlich zu einem anderen Drachen davongestohlen hatte, nur um im Gegenzug Bestechungsgelder einzustreichen. Temeraire hatte nicht vor, diese Praxis zu tolerieren. Laurence wollte davon schließlich ebenfalls nichts wissen, und auch wenn die Matrosen zu wirklich gar nichts taugten und er sie auch gar nicht als seine Mannschaft ansah, so war er letztendlich doch für sie verantwortlich. Punkt.
    Er war zu der Auffassung gelangt, dass nur ein sehr erbärmlicher Drache sich lediglich um eine einzige Person kümmerte. Natürlich war Laurence deutlich wichtiger als alle anderen, danach kamen seine Offiziere und seine Mannschaft, vor allem, wenn er irgendwann endlich auch wieder eine Bodentruppe haben würde. Das aber musste noch lang nicht alles sein. Temeraire sah keinen Grund, warum er sich nicht auch um mehr Männer kümmern sollte, als er auf einen Schlag transportieren konnte, so wie es bei Curicuillor und ihren Nachkommen der Fall war. Außerdem durfte man auch nicht vergessen, dass Temeraires eigener Onkel praktisch für ganz China verantwortlich war, da er der Drache des Kaisers war.
    Laurence jedenfalls hatte an der Disziplin der Mannschaft gearbeitet, und die Matrosen benahmen sich nun besser, vor allem jetzt, da Handes nicht mehr da war. Sie murrten ein wenig, aber sie erledigten ihre Aufgaben, und als Ferris sie an die neuen Stoffvorräte setzte, waren sie sogar in der Lage, daraus dem Anlass entsprechende, ansehnliche Mäntel zu schneidern. Ein überzähliger, fadenscheiniger, alter Mantel war geopfert worden, um die Musterteile daraus zu gewinnen. Temeraire wollte nicht, dass die Matrosen verschachert würden, vor allem nicht aus solch einem Grund, und so blieb er immer in ihrer Nähe und hielt ein wachsames Auge auf sie.
    Â»Es fehlt tatsächlich einer von ihnen«, berichtete er am nächsten Morgen aufgebracht, »nämlich Crickton. Ich wünsche auf der Stelle zu erfahren, wohin er verschwunden ist.« Es stellte sich heraus, dass Crickton sich in eine Dienerin verguckt hatte, die auf dem Anwesen des Gouverneurs der östlichen Provinzen lebte.
    Â»Er ist nicht verschwunden«, teilte Ferris eilig Laurence mit, nachdem Temeraire eine Berichterstattung eingefordert hatte. »Er besucht sie nur für eine Weile. Ich habe daran nichts

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