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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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allgemeine Stimmung auf den Punkt: Temeraire hatte sie mit einem ohrenbetäubenden Protestbrüllen aus dem Schlaf gerissen und drei Fledermäuse abgeschüttelt, die sich in der Dunkelheit an ihn gehängt hatten.
    Â»Sie haben mich gebissen!«, beschwerte er sich lauthals. So unglaublich der Vorwurf auch klang: Bei näherer Untersuchung zeigten sich kleine, nässende Wunden an seiner Flanke, wo sich die Fledermäuse festgebissen hatten, um – so schien es – sein Blut zu saugen. Etliche mehr von ihnen wurden auf den übrigen Drachen entdeckt.
    Es hatte etwas besonders Entsetzliches an sich, dass diese Spezies ihren Hunger an ihnen stillte, aber man konnte den Fledermäusen ebenso wenig entkommen wie den Moskitos. Es nützte auch nichts, dass Granby auf Iskierkas Rücken schlief, wo er mehrere Male in der Nacht hochschreckte und die Moskitos mit seinem gesunden Arm wegscheuchte. Ihre Bisse sorgten für einiges Unbehagen, denn die Haut drum herum wurde hart, schwoll an und war am nächsten Tag heiß.
    Die nur halb verheilte Verletzung, die sich Granby auf der Allegiance am Arm zugezogen hatte, war schlimmer geworden. Alle Fortschritte im Genesungsprozess waren wieder dahin gewesen, als er von Iskierkas Rücken gesprungen war, um der Flammenzunge zu entgehen, und nur noch an seinem Geschirrriemen gebaumelt hatte. Laurence besah sich den Arm mit grimmiger Miene bei Tageslicht: Der Ellbogen war arg angeschwollen und blauschwarz verfärbt; Granbys Hand hing schlaff und nutzlos herunter. Sie hatten nach wie vor keinen Arzt bei sich, nur den früheren Barbier Dewey, der während einer Zecherei am Hafen in den Dienst auf der Allegiance gepresst worden war. Sein einziger Beitrag war: »Nun, ich kann ihn abschneiden, wenn Sie wollen, Sir, wenn mir die kleine Miss da ihr Messer leiht und irgendjemand ein bisschen Rum für mich auftreibt, damit meine Hände nicht so zittern«, woraufhin Roland ihn mit finsteren Blicken bedachte.
    Â»Verbinde ihn bitte ganz fest und lass uns abwarten, wie der Arm in ein paar Wochen aussieht. Er tut auch gar nicht allzu sehr weh …«, sagte Granby, der bei diesen Worten in kalten Schweiß gebadet und bleich vor Höllenschmerzen war. Laurence’ Zweifel daran, ob es ratsam wäre, den Arm abzunehmen, waren zu groß, um Granby von dieser Maßnahme überzeugen zu wollen. Außerdem schien die Schulter der eigentliche Sitz der Verletzung zu sein, und diese konnte ohnehin nicht entfernt werden.
    Vier Tage später sah der Arm allerdings noch schlimmer aus: Vom Ellbogen bis zu den Fingern verfärbte sich das Fleisch unter der Haut bläulich, und Granby konnte seine Hand nicht mehr zur Faust schließen. Die Schulter immerhin schien sich ein bisschen zu erholen, und wenn man den Oberarm befühlte, stellte man lediglich eine leichte Wärme fest. Am Morgen jedoch glühte die Haut über dem Ellbogen fiebrig, und die Schwellung der Blutgefäße wanderte weiter nach oben.
    Â»Sollte er besser ab?«, fragte Granby und sah Laurence fest in die Augen.
    Â»Ich glaube, es bleibt keine andere Wahl«, antwortete Laurence schonungslos, und Dewey, der kam, um sein Betätigungsfeld in Augenschein zu nehmen, klopfte Granby auf die Schulter.
    Â»Keine Angst, Kapitän. Ich habe schon einem Burschen, der doppelt so groß wie Sie war, den Arm abgenommen. Hat nicht mal drei Minuten gedauert. Allerdings habe ich meine Säge nicht dabei.« Er griff nach dem Messer, das Roland ihm schweigend entgegenstreckte. Ihre Empörung darüber, als Miss angesprochen worden zu sein, war nun großer Besorgtheit gewichen. Dewey ging hinunter zum Flussufer, um die Klinge an einem Stein zu schärfen.
    Â»Laurence«, sagte Temeraire, der zu ihnen herüberschaute. »Was macht ihr denn da? Ihr wollt doch wohl nicht Granbys Arm für immer abschneiden? Iskierka schläft. Ich finde wirklich, ihr solltet euch erst ihre Meinung zu diesem Thema anhören.«
    Â»Klar, das hat mir gerade noch gefehlt«, murmelte Granby. »Bitte lasst sie schlafen, und, Laurence, ich wäre froh, wenn du mir etwas zum Daraufbeißen suchen würdest.«
    Laurence nickte und erhob sich, um Forthing und Mayhew zu rufen, die ihm dabei helfen sollten, Granby festzuhalten, als plötzlich vom Ufer her ein lauter Schrei ertönte.
    Als Laurence sich umdrehte, sah er, dass Dewey mit dem Kopf voran in den Fluss gezerrt wurde, ein Paar

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