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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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schürt.« Er starrte Iskierka aus vor Wut schmalen Augen an.
    Temeraire musterte ihn ungläubig: Der konnte doch wohl nicht ganz bei Trost sein. »Er will gegen dich kämpfen«, sagte Temeraire, als Iskierka nach einer Übersetzung verlangte. »Nein, nein, ich irre mich keineswegs. Und nein, er denkt nicht, dass er gegen einen anderen Drachen antreten muss. Auch wenn du seine Sprache nicht sprichst, siehst du doch wohl, dass er dich anstarrt.«
    Â»Vielleicht sollten wir die Angelegenheit noch einmal überdenken«, sagte Hammond besorgt. »Kapitän Laurence, mir scheint … mir scheint, dass diesem Drachen die Sache außerordentlich wichtig ist, und es ist ganz und gar unwahrscheinlich, dass er Taruca misshandelt hat …«
    Iskierka hörte sich das an, dann schwang sie empört den Kopf herum. »Ich werde schon nicht gegen ihn verlieren!«
    Â»Es kann unserer Sache auf keinen Fall dienlich sein, wenn Sie ein einheimisches Biest verwunden oder sogar töten, nachdem Sie selbst die Sache ins Rollen gebracht haben, indem Sie einen seiner …« Hammond machte eine Pause und suchte nach einem Wort, das unverfänglicher als Sklave klang, wie Temeraire vermutete.
    Â»Genug«, unterbrach Laurence schließlich Hammond, während Granby mit drängender Stimme auf Iskierka einredete, die zwar immer noch etwas Dampf ausstieß, sich aber anscheinend wieder ein wenig beruhigte. »Temeraire«, fuhr er fort, »bitte sage doch diesen … Gentlemen …, dass wir uns augenblicklich nicht in der Lage sehen, Taruca auszuliefern, da er selber das nicht möchte, dass aber ein Kampf undenkbar ist. Zumindest der Gouverneur, so hoffe ich, kann doch weder ernstlich davon ausgehen, dass Cuarla irgendeine Aussicht auf Erfolg hätte, noch kann er einem so ungleichen Kräftemessen zustimmen.«
    Aber als Temeraire versuchte, Laurence’ Bedenken zu übersetzen, schüttelte Hualpa den Kopf, sodass die goldenen Ringe wie kleine Glöckchen klingelten. »Aber natürlich wird Cuarla nicht selber kämpfen«, sagte er. »Was wären denn das für Gesetze, bei denen dies die einzige Lösung wäre? Dann könnten wir ja auch gleich ohne zivilisatorischen Fortschritt leben. Nein: Wenn Sie sich weigern, diesen Mann wieder auszuhändigen oder für eine gleichwertige Entschädigung zu sorgen …«
    Â»Nun, wir werden ihm ganz bestimmt kein Mitglied unserer Mannschaft überlassen, nur weil wir einen Fehler gemacht haben, das ist doch Unsinn«, unterbrach ihn Temeraire. Er sah keinerlei Notwendigkeit, diesen Punkt mit Hammond vorher zu besprechen, da er ohnehin sonnenklar war.
    Â»Dann muss das Drachenweibchen gegen einen Repräsentanten unseres Landes kämpfen«, sagte Hualpa, »und nicht gegen den geschädigten Drachen.«
    Â»Oh«, machte Temeraire.
    Â»Das ist mir vollkommen egal«, tönte Iskierka. »Ich werde gegen jeden antreten, den er bestimmt, und dann bekommen sie, was sie verdienen.«
    Dass Iskierka jederzeit bereit war, sich in einen Zweikampf zu stürzen, war unbestreitbar, aber Laurence war über die augenblickliche Entwicklung nicht erfreuter als Hammond. Ganz abgesehen von all den Risiken, die mit einer Niederlage einhergehen könnten, waren die Probleme, die aus einem Sieg erwachsen würden, beinahe ebenso groß, denn es war mehr als wahrscheinlich, dass ein Erfolg Feindschaft und Vorbehalte zur Folge haben würde.
    Â»Sir«, sagte Laurence zu Taruca, nachdem er Temeraire gebeten hatte, sich als Dolmetscher zu betätigen, »ich muss Sie bitten, dies nicht als Beleidigung aufzufassen. Aber wenn Iskierka für Ihre Freiheit ihr Leben riskiert, dann muss ich vorher wissen, ob es wirklich keine Alternative zu diesem Zweikampf gibt.«
    Als Temeraire zu Ende übersetzt hatte, antwortete Taruca: »Was für eine andere Wahl sollte es denn geben? Es ist ja schließlich nicht Cuarlas Fehler – der arme Bursche! Er hat mich nicht irgendwo aufgestöbert, sondern er hat meinem letzten Ayllu einen jungen Mann für mich überlassen. Ich hatte auch dort keinerlei Verwandte. Der Junge hingegen wollte eine der jüngeren Frauen heiraten, und so stimmte ich dem Austausch zu. Deshalb hat Cuarla nun natürlich ein Anrecht auf einen Kampf.«
    Â»Temeraire, bist du dir ganz sicher, dass Taruca gesagt hat, er habe sich freiwillig in den Dienst von Cuarla gestellt?«, fragte

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