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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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anzusehen. “Ja”, hauchte sie verlegen.
    “Warum?”, fragte er mit vor der Brust verschränkten Armen.
    “Weil ich tatsächlich an Vorbestimmung glaube”, gab Lacy zu. “Seit jenem Tag, an dem du in den OP-Saal kamst und ich vom Hocker fiel, wusste ich, dass du der Mann bist, auf den ich mein ganzes Leben lang gewartet habe. Nenn mich einen Dummkopf, Bennett, aber ich weiß, dass auch du für mich tiefere Gefühle hast, als du zugibst. Ich dachte, wenn ich dem Blitz der Liebe Gelegenheit gebe, dich auch zu treffen, würdest du begreifen, dass ich die richtige Frau für dich bin. Ich habe mich geirrt. Man kann niemanden zur Liebe zwingen.”
    Sie schwiegen beide.
    Lacy zitterte am ganzen Körper, doch sie hob tapfer den Kopf und sah Bennett in die Augen.
    Er erwiderte ihren Blick ganz ruhig. “Ich habe heute zugelassen, dass meine Leidenschaft über meinen Verstand siegt, Lacy. Ich gebe gern zu, dass die gegenseitige Anziehungskraft stark ist. Sehr stark sogar. Doch ein Feuer, das so heftig lodert, erlischt auch schnell wieder. Ich werde nicht denselben Fehler wie meine Eltern machen. Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise verletzt haben sollte. Du bist eine wunderbare Frau. Eines Tages wirst du jenen Mann finden, der auch vom Blitz der Liebe getroffen wird. Ich jedenfalls bin dieser Mann nicht.”
    Lacy biss sich auf die Unterlippe und blinzelte heftig, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Janet hatte recht, dachte sie. Liebe auf den ersten Blick ist bloß ein Märchen. Ihre Mutter, ihre Großmutter und Urgroßmutter hatten einfach Glück gehabt und den richtigen Mann sofort gefunden. Das nannten sie dann einfach den Blitz der Liebe.
    Viel zu lange hatte sie sich von diesem Mythos beeinflussen lassen. Er hatte ihr Leben bestimmt. Sie hatte geträumt, statt zu leben. In ihrer Fantasie gab es einen Mann, der nichts mit der Realität gemeinsam hatte.
    “Lacy”, wiederholte Bennett, “es tut mir wirklich leid. Wenn ich gewusst hätte … Wenn du mir nur gesagt hättest, dass du tatsächlich an dieses Märchen glaubst, hätte ich mich nie hinreißen lassen, mit dir zu schlafen. Ich weiß, dass es hart für dich sein wird …”
    Lacy hob abwehrend eine Hand. “Bitte nicht. Lass mich. Es ist alles gut.”
    Sie hatte ihre Chance genutzt. Aber es hatte nicht funktioniert. Na und? Sie begriff jetzt, dass es den Blitz der Liebe nicht gab. Das war zu überleben. Sie war viel stärker, als sie jemals gedacht hatte. Aus diesem ganzen Desaster war immerhin etwas Gutes erwachsen. Sie hatte ihre Schüchternheit überwunden. Sie hatte sogar mit einem Mann geschlafen.
    Die Erinnerung an die traumhaften Stunden der Liebe füllten Lacy mit tiefer Trauer. Oh, Gott, sie liebte Bennett so sehr.
    “Süße”, flüsterte Bennett.
    “Vergiss es.”
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, doch Lacy schüttelte sie ab. “Lass uns noch mal darüber sprechen”, beharrte er. “Ich kann dir nichts versprechen. Aber du bedeutest mir etwas, Lacy. Wir hatten eine schöne Zeit. Wenn ich meine Ausbildung beendet und meine eigene Praxis gegründet habe, sollten wir schauen, was wir noch füreinander empfinden.”
    Sie hob abrupt den Kopf. Wut stieg in ihr auf. Sie wollte sich nicht für ihre Gefühle schämen müssen. Sicher, es war dumm gewesen, sich in ihn zu verlieben, doch sie bereute es nicht, die Gelegenheit wahrgenommen zu haben.
    Sie hatte eine Menge gelernt. Vor allem hatte sie nicht vor, den Rest ihres Lebens als graue Maus in einer Ecke zu hocken und auf den Märchenprinzen zu warten. Sie hatte es satt, Dornröschen zu spielen. Ja, die Lektion hatte wehgetan. Doch sie schätzte die neue Erkenntnis.
    “Wenn du jetzt keine Liebe für mich empfindest, dann wirst du es niemals tun”, erklärte sie. “Ich kann damit leben.” Sie wandte sich, so elegant es mit ihrem verletzten Knöchel ging, um und eilte zum Haus.

10. KAPITEL
    Bennett saß im Flugzeug. Er trug die Hochwasserhose, die eigentlich Lacys Bruder gehörte, und wünschte von ganzem Herzen, dass die Dinge zwischen ihm und Lacy anders lägen.
    Sie war so süß, so liebenswert. Er hasste sich dafür, dass er ihr wehtun musste. Verdammt. Es war genau das Gegenteil von dem, was er wollte. Er hätte es besser wissen müssen. Er hätte erkennen müssen, dass sie ihn liebte. Warum bloß hatte er sie gleich am ersten Abend in diesem Nachtclub geküsst?
    Was ihn überraschte, war das dumpfe Gefühl trauriger Leere, das er empfand. Hatte er

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