Du + Ich: Wir Zwei, 2 (Erotischer Roman)
geändert hättest, dass du dich nicht mehr beeinflussen lassen würdest.“
„Ich sehe keinen Zusammenhang …“
„Wann wirst du ihnen endlich mal die Stirn bieten? Dein Leben leben, ohne dich zu rechtfertigen? Reagieren, wenn einer uns angreift, sich uns gegenüber respektlos verhält?“
„Ich hätte dich verteidigen müssen. Es tut mir leid …“, murmle ich, weil ich merke, dass er recht hat.
„Glaubst du wirklich, ich will, dass du mich verteidigst?! Glaub mir, Alma, dafür brauche ich niemanden … Alles, was ich will, ist, dass sie uns fern bleiben und dass du dich endlich einmal durchsetzt, verdammt noch mal!“
„Hör dir mal zu, Vadim! Du machst gerade genau das, was du ihnen vorwirfst! Du versuchst, mich zu kontrollieren!“
„Nein, ich versuche, dich offener zu machen. Du bist aber anscheinend noch nicht bereit dazu. Nicht bereit für mich“, erwidert er mit einem Seufzer.
Vadim starrt mich ein paar Sekunden lang an. Sein stählerner Blick sucht dabei eine Antwort auf meinem verletzten Gesicht. Da ich nicht reagiere, dreht er sich schließlich um und geht weg, ohne mir noch ein Wort zu sagen. Ich bin völlig beraubt, entwaffnet. Ich möchte ihn am liebsten zurückhalten, aber meine Kräfte versagen.
Hat er mich gerade fallen gelassen?
In den darauffolgenden zwei Stunden habe ich ihn Dutzende Male angerufen. Ohne Erfolg. Ich habe ihm eine Ladung SMS, einen Haufen E-Mails geschickt, aber Vadim machte sich einen Spaß daraus, mich zu ignorieren. Das dachte ich jedenfalls. Er ist wahrscheinlich zu selbstgefällig und zu beschäftigt mit seiner Geisha, um mir zu antworten. Was machte dieses Mädchen in seinem Auto? Während ich eine Schüssel mit chinesischen Nudeln esse – Ironie des Schicksals –, versuche ich, das Richtige vom Falschen, das Warum vom Wie zu unterscheiden, aber ich bin völlig gerädert … von diesem unendlich langen Tag, diesem Gespräch mit Raphaël, mit Basile, aber vor allem von den letzten Worten, die Vadim mir an den Kopf geworfen hat: „Nicht bereit für mich …“ Wenn er wüsste … Ich war noch nie so bereit. Ich muss es nur irgendwie schaffen, ihm das zu sagen und meinen Stolz beiseitezulegen.
Ich bin auf meinem Sofa schon fast eingeschlafen, als es an der Tür klingelt.
Lily? Nein, sie schläft heute woanders.
Vadim? Nein, hör auf zu träumen, Alma!
Trotzdem steht er an meiner Eingangstür. Ich trage ein Nachthemd, bin abgeschminkt, meine nassen Haare sind schlampig zu einem Knoten zusammengebunden. Kurzum: Ich fühle mich in meiner Haut nicht wohl. Er trägt immer noch seinen dandyhaften Anzug und sieht mich kaum an, während er mit großen Schritten in meine Wohnung stürmt. Ich mache die Tür hinter ihm zu und folge ihm ins Wohnzimmer. Dasselbe Wohnzimmer, in dem wir uns das erste Mal geliebt, eingeatmet, verschlungen haben, genauer gesagt das erste Mal nach 12 Jahren.
„Keine anderen Partner mehr!“, sagt er ohne Umschweife.
„Entschuldige?“
„Kein Abenteuer, kein Verhältnis, kein Flirt mehr … Unsere Beziehung muss geheim bleiben, aber ich will, dass wir etwas Besonderes sind. Du und ich, nichts anderes.“
„Vadim, dasselbe will ich doch auch. Aber warum geheim?“
„Weil das nur uns etwas angeht. Weder die Presse noch den Lancaster-Clan. Und was ist jetzt eigentlich mit diesem Raphaël?“, fügt er sehr ernst hinzu und kneift die Augen zusammen.
„Er ist mein Ex. Er ist schon lange aus meinem Leben verschwunden!“
„Denkt er genauso?“, fragt er fast drohend.
„Was ändert das?“, erwidere ich, ohne mich verunsichern zu lassen.
„Alma, mach nicht alles noch komplizierter. Ich habe es mehr als satt, ständig nachdenken zu müssen, mein Leben damit verbringen zu müssen, mich zu fragen, ob du mir noch einmal entgleitest! Liebt er dich immer noch oder nicht?“, fragt er und geht mit gefährlichem Blick auf mich zu.
„Ja.“
„Muss ich mir Sorgen machen?“, fragt er etwas leiser, weil er zufrieden mit meiner Offenheit ist.
„Nein.“
„Sicher?“
„Zu 100 %.“
„Schwörst du mir ewige Treue?“, fragt er überspitzt, um mich zum Lachen zu bringen.
„Ja, wenn du dasselbe tust“, antworte ich verschmitzt.
„Du hast mein Wort.“
„Und was ist mit May? Und all den Filmsternchen und Tussis, mit denen du hier oder in L.A. verkehrst?“
„Sie sind für mich nicht sichtbar. Ich sehe nur dich. Ich will nur dich.“
„Sicher?“
„Zu 200 %.“
Keine Sekunde länger kann ich ihm widerstehen. Ich
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