Du + Ich: Wir Zwei, 2 (Erotischer Roman)
damit an! Habt ihr euch alle abgesprochen oder was?!“
„Nein, wir wissen einfach, wer gut für dich ist, das ist alles. Gut, ich werde jetzt schnell nach ihm sehen … Wartest du hier auf mich? Oder willst du vielleicht mitgehen?“, fügt er hinzu, nur um mich zu ärgern.
Und das klappt!
„Sehr witzig … Ich passe. Ich bin vollkommen fertig. Ich werde nach Hause fahren.“
Ich nehme meine Sachen und werfe einen letzten Blick in das Backpfeifengesicht meines Bruders. Seine Augen starren etwas hinter mir an, seine Gesichtszüge sind angespannt.
Was noch?!
Ohne mich umzudrehen, begreife ich es, als ich Vadims tiefe Stimme höre.
„Alma, Basile, wie geht es eurem … Freund?“, fragt er und kommt zu mir. Er sieht in seinem maßgeschneiderten Anzug umwerfend gut aus.
Träume ich oder ist er wegen mir aus London zurückgekommen?!
„Alma, was macht der hier?“, fragt mich mein Bruder, der rot vor Wut ist.
„Charmant wie immer, Lancaster …“, erwidert mein Vorstandsvorsitzender.
Die beiden Männer messen sich, ihre Blicke begegnen sich nicht, sie prallen aufeinander. Die Spannung in diesem Raum, der nach 90%igem Alkohol und schlechtem Kaffee stinkt, wird unerträglich.
„Immer da, wo du nicht eingeladen bist, Arcadi. Oder sollte ich King sagen? Hast du endlich deine Bipolarität akzeptiert?“
„Nein, aber wir können diese Diskussion gerne woanders fortführen, wenn du möchtest …“
„Hört auf, alle beide! Die Zeit des pubertären Gekeifes ist vorbei!“, schreie ich.
„Alma, bitte sag mir jetzt nicht, dass du wieder mit diesem Typen zusammen bist?!“
Basile wartet auf eine Antwort. Vadim auch. Das Problem ist nur, dass ich zu müde bin, um eine Antwort zu geben. All diese Emotionen sind nicht spurlos an mir vorübergegangen. Ich bin mit meinen Nerven am Ende und mein Gehirn scheint langsamer zu arbeiten. Ich bringe keinen Ton heraus und meide ihre vernichtenden Blicke. Ich warte darauf, dass einer von beiden nachgibt und hoffe inständig, dass mein Bruder als Erster weggeht. Denkste! Als ich schließlich meinen Kopf wieder hebe, um ihn anzusehen, ist Vadim bereits weg und lässt Basile als Sieger dastehen, der besonders stolz auf sich ist.
Er kommt nur wegen dir nach Paris zurück und du verteidigst ihn nicht einmal?!
Dumme Kuh!
Ich will nur noch nach Hause. Offenbar hatten Raphaëls Angehörige aber etwas anderes vor. Noch eine gute Stunde lang haben sie mich mit ihrem Gerede aufgehalten – freundlich, aber ein wenig zu hartnäckig –, bevor sie mich gehen ließen. Es ist bereits Nacht, als ich endlich nach Hause komme. Aus den Klamotten raus, die nach Krankenhaus riechen, eine Dusche zur Entspannung, eine Kleinigkeit vor dem Fernseher essen: Das ist das fantastische Programm meines Abends.
Während ich die paar Meter bis zur Eingangstür laufe, bemerke ich eine schwarze Limousine, die in zweiter Reihe parkt. Bis dahin war das noch nichts Ungewöhnliches. Aber eine leise Stimme sagt mir, dass die Überraschung noch nicht vorbei ist. Stimmt: Ich höre ein Zuschlagen der Autotür, drehe mich um und sehe, wie Vadim auf mich zukommt. Ich betrachte das Auto genauer und sehe darin eine junge Frau auf dem Beifahrersitz. Eine bezaubernde Asiatin, um die 25 Jahre alt, mit einem Dekolleté, das besonders … aufgespritzt aussieht.
Ich möchte ihn am liebsten ohrfeigen …
Reiß dich zusammen! Gib ihm eine Chance, damit er es dir erklären kann …
Noch mehr Lust, ihn zu ohrfeigen …
„Du bist wirklich überall!“, sage ich ironisch und werfe ihm einen vernichtenden Blick zu.
„Willst du, dass ich wieder gehe?“, fragt er drohend.
„Nein, ich will, dass du mir erklärst, was dieses Mädchen in deinem Auto macht.“
„Habe ich nicht auch das Recht dazu, „Freunde“ zu haben?“
„Mach dich nicht über mich lustig, Vadim! Wer ist das?“
„Ich weiß nichts über Raphaël, also brauchst du auch nichts über May wissen. Schläfst du noch mit ihm?“
„Du hast sie also nur mitgebracht, um mich eifersüchtig zu machen?“, erwidere ich und ignoriere dabei absichtlich seine Frage.
„Ich habe Besseres zu tun, als meine Zeit damit zu vergeuden, dich eifersüchtig zu machen, Alma. Genauso wie ich etwas anderes zu tun habe, als mir den Mist deines Bruders anzuhören“, schimpft er mit gefährlich tiefer Stimme.
„Ich habe damit nichts zu tun. Basile und du, ihr könnt nicht …“
„Ich dachte, dass deine Familie mich dieses Mal in Ruhe lassen würde … Dass du dich
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