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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Frau anzunehmen. Irgendwo in der Ferne begann ein Hund zu heulen.
    „Leben Sie wohl, Lady“, sagte Geordie leise. „Ich danke Ihnen!“
    In diesem Augenblick lagen all die Gründe, warum er in Druidheachd niemals glücklich werden könnte, deutlich vor Duncan ausgebreitet.
    „Wie, sagten Sie, ist Ihr Name?“, wollte Geordie wissen.
    Duncan zerrte den kleinen Mann auf den Pfad zurück, und Geordie folgte bereitwillig. „Duncan Sinclair.“
    „Sie sind doch nicht etwa Donald Sinclairs Sohn? Einer der Mitternachtsjungs?“
    „Doch, genau der.“
    „Und werden Sie jetzt in Druidheachd bleiben, jetzt, wo Ihr Vater gestorben ist?“
    Duncan spürte, wie seine Kiefermuskeln sich verkrampften, aber auf diese Frage gab es nur eine Antwort. „Das werde ich. Gott helfe mir, aber ich scheine keine andere Wahl zu haben.“

2. KAPITEL
    Einen Monat später blickte Duncan hinaus auf Druidheachds High Street. Es goss in Strömen. Offiziell war es inzwischen Frühling geworden, doch die Tage waren immer noch nass und kalt.
    Die Stimme einer Frau erklang hinter ihm. „Im Wohnzimmer brennt ein schönes Feuer, mein Lieber, und wartet ein Becher heißer Tee, um dich aufzuwärmen. Komm vom Fenster weg, und vergiss deine Sorgen.“
    Widerwillig drehte Duncan sich zu Frances Gunn um. Sie war die Hotelköchin, hatte rote Apfelbäckchen und weiße Haare. Eine Großmutter, wie sie im Buche stand, mit einem Schoß, der groß genug war, um ein halbes Dutzend Kinder aufzunehmen. Ihr breites Lächeln hieß jeden Menschen herzlich willkommen. „Ich hatte vergessen, wie grau und kalt es hier im Frühling sein kann“, sagte er.
    „Aye, grau kann schon sein. Aber in Druidheachd ist Frühling die Zeit im Jahr, wenn aus guten Freunden bessere werden.“
    Duncan wandte sich wieder der Straße zu und gab keine Antwort. Er hatte Freunde hier. Es waren die einzigen beiden Menschen auf der Welt, die ihm außer April und seiner Schwester Fiona etwas bedeuteten. Die Verlockung, Iain Ross und Andrew Mac-Dougall hier in den Highlands wiederzutreffen, war ebenso stark gewesen wie die Notwendigkeit, tausende von Meilen zwischen seine Tochter und Los Angeles zu bringen. Doch darüber hinaus reizte ihn wenig an Druidheachd. Das Dorf war so rückständig, dass das achtzehnte Jahrhundert noch in weiter Ferne zu liegen schien.
    „Möchtest du keinen Tee?“, fragte Frances.
    „Nein. Danke, aber ich muss April ins Bett bringen. Ich habe versprochen, ihr noch eine Geschichte vorzulesen.“
    „Sie freut sich sehr, wenn ihr etwas Zeit miteinander verbringen könnt.“
    „Das geht mir nicht anders.“
    „Es gefällt ihr hier, weißt du. Sie hat das Gefühl, hierher zu gehören. Und du gehörst auch hierher, Duncan. Das war schon immer so.“
    Er war nicht grausam genug, um der warmherzigen Frances Gunn zu widersprechen. Stattdessen drehte er sich halb zu ihr um und rang sich ein Lächeln ab. Dafür wurde er mit einem Lächeln von Frances belohnt. Er wartete, bis das Schlurfen ihrer Filzpantoffeln auf den Steinfliesen verklungen war, ehe er seinen Blick von der Straße losriss und auf die Inneneinrichtung des Gebäudes richtete. Es war das Einzige von Wert – so zweifelhaft dieser auch sein mochte – das er auf der Welt besaß.
    Das Sinclair Hotel war genauso grau wie die Straße davor und fast ebenso kalt, trotz der Heizölrechnung, die ihm den geschäftlichen Garaus zu machen drohte. Ein Zimmer ging in das andere über. Die Räume waren nüchtern und farblos und mit abgewetzten Möbeln und zerschlissenen Teppichen eingerichtet. Seit seiner Kindheit hatte sich nur wenig verändert. Manchmal stellte er sich vor, dass das Hotel im achtzehnten Jahrhundert in genau diesem Zustand eröffnet worden war. In einem Moment war hier nur ein schmaler Streifen kargen Ackerlandes gewesen, und im nächsten Augenblick hatte sich das Sinclair Hotel, schäbig und verwittert, aus den steinigen Tiefen der Erde empor gehoben.
    Hier hatte Duncan seine ersten Schritte gemacht, hatte stotternd seine ersten Sätze gelesen und in den engen Fluren Verstecken gespielt. Doch alles Gelächter und alle Freundschaft schienen keine Spuren hinterlassen zu haben. Jetzt konnte er sich nicht vorstellen, dass überhaupt jemand innerhalb dieser drei Fuß dicken Steinmauern lachte.
    „Daddy?“
    Duncan sah zum Treppenabsatz hinauf, der in den zweiten Stock führte. Eine kleine, dünne Gestalt kauerte auf der obersten Stufe, das Kinn auf die Hände gestützt. Prompt verspürte er die

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