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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Zeit bewusst war, dass es sich möglicherweise um ein sinnloses Unterfangen handelte. Wenn die hellseherische Kraft des Orakels der eines Navigators bei weitem überlegen war, musste es diese Begegnung und jedes Wort, das Edrik sprechen würde, längst vorhergesehen haben.
    Ehrfürchtig blickte er durch die gewölbte Plazscheibe seines Tanks auf den durchsichtigen Schrein des Orakels. Vor langer Zeit waren obskure Symbole in die Wände graviert worden – Koordinaten, hypnotische Muster, uralte Runen, geheimnisvolle Zeichen, deren Bedeutung nur das Orakel verstand. Die Anlage erinnerte ihn an eine Miniaturkathedrale, und Edrik kam sich wie ein Bittsteller vor.
    »Orakel der Zeit, wir stehen vor der größten Krise seit der Epoche des Tyrannen. Deine Navigatoren hungern nach Gewürz, und unsere eigenen Administratoren intrigieren gegen uns.« Er erschauderte unter der Intensität seiner eigenen Wut. Die törichten Gildenleute geringeren Ranges glaubten, sie könnten das Problem durch die Schaffung besserer ixianischer Navigationsmaschinen lösen! Unvollkommene Kopien. Die Gilde brauchte Gewürz, keine künstlichen mathematischen Kompilatoren. »Ich flehe dich an, zeig uns den Weg der Rettung.«
    Er spürte einen gewaltigen Sturm unglaublich komplexer Gedanken, die vom Geist in den wirbelnden Nebeln gewälzt wurden. Als das Orakel antwortete, hatte Edrik den Eindruck, dass sie ihm nur einen winzigen Teil ihrer Aufmerksamkeit schenkte, während ihr Gehirn hauptsächlich mit ganz anderen, viel bedeutenderen Dingen beschäftigt war.
    »Es gibt immer einen unstillbaren Hunger nach Gewürz. Das ist nur ein kleines Problem.«
    »Nur ein kleines Problem?«, wiederholte Edrik fassungslos. Seine gesamte Argumentation war hinfällig geworden. »Unsere Vorräte sind nahezu erschöpft, und die Neue Schwesternschaft liefert nur einen winzigen Bruchteil dessen, was wir benötigen. Die Navigatoren könnten aussterben. Welches Problem könnte von größerer Bedeutung sein?«
    »Der Kralizec. Ich werde all meine Navigatoren erneut zusammenrufen, wenn ich sie brauche.«
    »Aber wie können wir etwas für dich tun, wenn wir keine Melange haben? Wie können wir überleben?«
    »Ihr werdet einen anderen Weg finden, an Gewürz zu gelangen – das habe ich vorhergesehen. Einen vergessenen Weg. Aber ihr müsst ihn selber finden.«
    Die plötzliche Stille in seinem Geist verriet Edrik, dass das Orakel dieses Gespräch beendet hatte und sich nun anderen Fragen widmete. Er klammerte sich an die verblüffende Offenbarung: eine andere Gewürzquelle.
    Rakis war zerstört, die Neue Schwesternschaft weigerte sich, ihre Lager zu öffnen, und von den Tleilaxu-Meistern war keiner mehr am Leben. Wo sonst sollten die Navigatoren suchen? Da das Orakel selbst gesprochen hatte, war er zuversichtlich, dass es eine Lösung gab. Edrik ließ seine Gedanken treiben. Konnte es einen anderen Planeten mit Sandwürmern geben? Eine andere natürliche Quelle für das Gewürz?
    Wie stand es um eine neue – oder vergessene und wiederzuentdeckende – Methode zur Produktion von Melange? Nur die Tleilaxu hatten gewusst, wie sich Gewürz künstlich herstellen ließ. Gab es einen Weg, dieses Wissen wiederzuerlangen? Kannte noch jemand anderer diese Technik? Diese Information war vor langer Zeit von den tollpatschigen Geehrten Matres begraben worden. Wie konnte sie wieder ans Licht gebracht werden?
    Die Meister hatten ihre Geheimnisse mit ins Grab genommen, aber selbst der Tod löschte Wissen nicht immer vollständig aus. Die Ältesten der Verlorenen Tleilaxu, die Schattenbrüder der einstmals großen Meister, wussten nicht, wie man Melange produzierte, aber sie wussten, wie man Gholas erschuf. Und Gholas konnten ihre Erinnerungen wiedererlangen!
    Plötzlich wusste Edrik die Antwort – oder glaubte sie zu wissen. Wenn er einen der alten Meister wiederbelebte, konnte er ihm dieses Wissen entringen. Dann hätte die verdammenswerte Schwesternschaft ihren Vorteil wieder verloren.

51
     
    Die unerkundete Unermesslichkeit, in die die Menschen während der Diaspora flohen, war eine lebensfeindliche Wildnis voller unerwarteter Fallen und gefährlicher Bestien. Jene, die diese Unbilden überlebten, wurden abgehärtet und auf eine Weise verändert, die wir letztendlich nicht begreifen können.
    Ehrwürdige Mutter Tamalane,
    Ordensburg-Archiv,
    Analysen und Theorien zur Diaspora
     
     
    Sheeana hockte im Schneidersitz auf dem harten Boden des Arboretums, während die vier Futar sie

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