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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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würde Shaddam das Antlitz des Imperiums verändern.
    Amal. Schon das Wort hatte einen geradezu magischen Klang. Aber Namen hatten häufig kaum etwas mit der Wirklichkeit zu tun.
    Die jüngsten Berichte von Ix waren ermutigend. Zumindest behaupteten die verdammten Tleilaxu, dass ihre Experimente erfolgreich waren. Shaddam wartete nur noch auf den letzten Beweis und eine Probe. Das Gewürz ... Sämtliche Fäden des Machtgefüges des gewaltigen Imperiums waren aus Gewürz gesponnen. Bald werde ich über meine eigene Quelle verfügen, und Arrakis kann meinetwegen vor die Hunde gehen.
    Forschungsmeister Hidar Fen Ajidica würde es niemals wagen, ihm unbegründete Behauptungen vorzusetzen. Aber sicherheitshalber hatte Shaddam seinen Jugendfreund und Hofphilosophen Graf Hasimir Fenring nach Ix geschickt, um die Sache zu überprüfen.
    Mein Schicksal liegt in Ihren Händen, Herr.
    Heil dem wohltätigen Imperator!
    Auf seinem Kristallthron gestattete sich Shaddam ein geheimnisvolles Lächeln, das die Bittsteller verunsicherte.
    Hinter ihm bestiegen zwei kupferhäutige Frauen in Gewändern aus goldenen Seidenschuppen die Stufen und entzündeten die Ionenfackeln beiderseits des Throns. Die knisternden Flammen waren Bündel aus gezähmten Blitzen. Im blauen und grünen Schein strahlten Lichtadern, die zu hell waren, um sie direkt betrachten zu können. In der Luft hing der Geruch nach Ozon und Gewitter und das Zischen der heißen Flammen.
    Mit dem üblichen Pomp und Prunk war Shaddam fast eine Stunde später als angekündigt im Thronsaal eingetroffen. Auf diese Weise wollte er den erbärmlichen Bettlern klar machen, wie wenig Bedeutung er ihren Besuchen beimaß. Andererseits wurde von allen Bittstellern verlangt, dass sie sich pünktlich einfanden; andernfalls wurden ihre Termine gestrichen.
    Kammerherr Beely Ridondo war vor den Thron getreten und hob seinen Klangstab. Als er damit auf den Steinboden schlug, gab der Stab einen hallenden Gong von sich, der die Fundamente des Palasts erzittern ließ. In arrogantem Tonfall rief Ridondo sämtliche Namen und Titel des Imperators aus und verkündete den Beginn der Audienz. Anschließend kehrte er mit sicheren Schritten über die Stufen auf das Podest zurück.
    Shaddams schmales Gesicht zeigte einen strengen Ausdruck, als er sich vorbeugte. Ein neuer Arbeitstag auf dem Thron hatte begonnen ...
    Der Vormittag entwickelte sich genauso, wie er befürchtet hatte. Eine endlose Serie von langen Vorträgen, in denen es ausschließlich um Banalitäten ging. Doch er zwang sich, den Anschein eines großen, mitfühlenden Herrschers zu erwecken. Er hatte bereits mehrere Historiker beauftragt, für eine angemessene Schilderung seines Lebens und seiner Regierungszeit zu sorgen.
    In einer kurzen Pause ging Kammerherr Ridondo die lange Liste der Tagesordnungspunkte durch. Shaddam nahm einen Schluck aus der Tasse mit starkem Gewürzkaffee und spürte die Wirkung der Melange wie ein elektrisches Kribbeln. Der Koch hatte das Gebräu ausnahmsweise zu seiner Zufriedenheit zubereitet.
    Die Tasse war kunstvoll bemalt und ein Einzelstück. Sie bestand aus hauchdünnem Porzellan, das kaum dicker als eine Eierschale war. Jede Tasse wurde zerstört, nachdem Shaddam daraus getrunken hatte, damit niemand das Privileg genießen konnte, dasselbe Geschirr wie der Imperator zu benutzen.
    »Herr?« Ridondo blickte den Herrscher mit beunruhigend ruhiger Miene an, während er eine Reihe komplizierter Namen herunterleierte, ohne noch einmal seine Unterlagen zu konsultieren. Der Kammerherr war zwar kein Mentat, besaß aber ein hervorragendes natürliches Gedächtnis. Das befähigte ihn, die zahlreichen Details eines Arbeitstages im Kopf zu behalten. »Ein soeben eingetroffener Besucher hat eine sofortige Audienz bei Ihnen beantragt.«
    »Das will doch jeder. Welches Haus hat ihn geschickt?«
    »Er gehört nicht zum Landsraad, Herr. Und er ist auch kein Vertreter der MAFEA oder der Gilde.«
    Shaddam schnaufte. »Dann sollte Ihre Entscheidung auf der Hand liegen, Kammerherr. Ich kann meine Zeit nicht mit einfachen Bürgern vergeuden.«
    »Er ist ... nicht gerade ein einfacher Bürger, Herr. Sein Name ist Liet-Kynes, und er kommt von Arrakis.«
    Shaddam ärgerte sich über jeden, der die Unverfrorenheit besaß, davon auszugehen, er könnte einfach so hereinspazieren und mit dem Imperator über eine Million Welten sprechen. »Wenn ich das Bedürfnis nach einer Unterredung mit Wüstenpöbel empfinde, werde ich ihn rufen

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