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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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als ob ihm wirklich jemand Hunderte von Bambuspflöcken in den Körper gebohrt und ihm eine Schwertspitze die Brust zerschnitten hätte.
    Aejips fauchendes Gesicht war über ihm. Ihre Pfote hob und senkte sich blitzschnell und traf ihn am Bauch.
    Deyv dachte, die Katze sei verrückt geworden. Er wollte Jum zu Hilfe rufen, aber seine Stimme brachte nichts als ein Krächzen zustande. Mundhöhle und Lippen waren völlig ausgetrocknet; die Zunge schien geschwollen.
    Aejip schlug abermals zu; dieses Mal traf sie ihn am Bein. Deyv versuchte nun, sein Schwert zu packen, aber sein Arm war anscheinend plötzlich schwerer geworden. Der Duft hatte sich ihm in der Nase festgesetzt, und die Schwere des Parfüms ließ ihn wünschen, wieder einzuschlafen.
    Die Katze, die immer noch fauchte, biß Deyv jetzt in den Fuß. Der Biß war sicher nicht stark genug, um ihn ernsthaft zu verletzen, aber sicher war es auch nicht der liebevolle Biß, den er so oft von Aejip bekam. Es tat weh, und er setzte sich auf.
    Auf Beinen und Bauch saßen bei ihm irgendwelche Tiere. Sie waren etwa faustgroß, wenn man die dünnen, langen Beine mitrechnete. Sie hatten kleine Köpfe mit langen Schnäbeln, und diese Schnäbel hatten sie ihm in die Haut gebohrt. Eine ganze Reihe toter Tiere lag auf dem pilzbezogenen Boden herum; aus ihren zerquetschten Körpern war Blut ausgetreten.
    Jum lag unter dem Fenster; mindestens zwanzig von den Tieren, die wie riesige Moskitos, nur ohne Flügel, aussahen, taten sich an ihm gütlich.
    Ein immer noch wie betäubter Deyv sah an sich herab. Er blutete an der Brust, wo die Katze ihn gekratzt hatte. Aber sie hatte es getan, um ihn aufzuwecken, bevor sie ihm das Blut aussaugten.
    Eines von den Viechern raste seinen Arm hinauf und sprang auf seine Wange. Der Schnabel stach zu, und er versetzte dem Tierchen einen Klaps. Der Körper verbreiterte sich unter seiner Hand, und als Deyv diese wegnahm, fiel das Ding ab. Inzwischen wälzte sich Aejip durch den ganzen Raum, um die feingliedrigen Geschöpfe an ihrem Körper zu zermalmen.
    Danach stand Deyv auf und begann auf die Tiere, die auf ihm saßen, einzuschlagen. Einige waren von seinem Blut so geschwollen, daß ihre Panzer mit einem Knall zerbrachen. Als er sich ihrer entledigt hatte – allerdings nicht all jener, von denen es noch auf dem Boden wimmelte und die noch von der Decke herabfielen –, rannte er zum Fenster. Er machte es so weit wie möglich auf, damit der Duft verfliegen konnte. Dann hämmerte er auf Jum herum, bis die Angreifer tot waren und er den Hund wach hatte. Jum stand da und schwankte blinzelnd von einer Seite zur anderen, während er zusah, wie Aejip und sein Herr auf die Insekten schlugen oder sie zertraten. Dann war er endlich bei vollem Bewußtsein und stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Eine große Hilfe war er allerdings nicht; die Tierchen waren flink und flüchteten mühelos vor seinen schnappenden Zähnen.
    Schließlich war der Kampf vorüber. Deyv stand keuchend da und betrachtete die zerschmetterten Körper von wenigstens hundert Tieren. Es mochten am Anfang wohl mehr gewesen sein, aber die anderen waren durch das Fenster oder in den nächsten Raum geflohen. Der Duft schien langsam abzunehmen. Sein Körper war von juckenden Schwellungen bedeckt. Obwohl diese bei Aejip und Jum wegen des Felles nicht zu sehen waren, mußten auch sie mit Striemen übersät sein.
    Deyv ging zum Fenster hinaus und bedeckte sich mit dem Schlamm, um das Jucken zu lindern. Jum kratzte sich ausgiebig. Dann kam Deyv zurück und stocherte mit dem Schwert in dem dickwolligen Pilzbelag herum, bis er noch mehr Knochensplitter entdeckt hatte. Diese befanden sich tief unter dem Belag, obgleich er vermutete, daß sie einst obenauf gelegen hatten. Sie sahen aus, als hätte sie eine schwache Säurenart zerfressen.
    All die Knötchen, die sich nur knapp unter der Oberfläche befunden hatten, waren aufgebrochen. Deyv war klar, daß diese die Insekten enthalten haben mußten. Zusammengerollt hatten sie darin gelegen und darauf gewartet, daß der Belag das Zeichen aussandte, das sie aktivieren würde. Dann stürzten sie sich auf das unglückliche Opfer, das wegen des von dem Pilz verströmten Duftes in tiefem Schlaf lag. Dann kehrten die Tierchen mit von dem Blut geschwollenem Körper in die Knötchen zurück. Der Belag zersetzte das Fleisch des toten Opfers mit Hilfe einer Art Säure. Dadurch sanken die Knochen dann nach unten, wo auch sie schließlich zersetzt wurden. Deyv war

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