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Dunkle Verlockung (German Edition)

Dunkle Verlockung (German Edition)

Titel: Dunkle Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sofort den weißblonden Schopf auf der Bahre, die aus dem ersten Fahrzeug gezogen wurde. »Dorian«, flüsterte sie und hielt Ausschau nach Emmett. Er war nicht dabei. Aber Dorian blutete stark und war sehr blass. » Popo … «
    »Geh schon.« Miaoling drückte ihre Hand. »Ich kümmere mich um deine Mutter.«
    Mit Cian an ihrer Seite rannte Ria zu dem verletzten Soldaten und griff nach seiner Hand, während die Ärzte sich um ihn kümmerten. »Halt durch, Dorian.« Er war bewusstlos, aber sie spürte, dass er ihre Anwesenheit bemerkte. Sie wandte sich an Cian. »Wo ist Tamsyn?«
    Eine Krankenschwester schob Ria fort, als sie Dorian in den OP fuhren. Cian telefonierte gerade. »Sie ist gleich da«, sagte er und steckte das Handy ein. Feine Sorgenfalten lagen um seine blassblauen Augen.
    Tamsyn stürmte nur wenige Minuten später herein, eine schlanke, blonde Frau begleitete sie. Die Heilerin lief weiter, um sich für die Operation umzuziehen, die blonde Frau blieb bei Cian stehen. Der Soldat legte sofort den Arm um sie. »Was machst du denn hier?«
    »Ich war bei Tammy, als der Anruf kam«, sagte die Frau und strich ihr Haar zurück.
    Als Ria ihre Augen sah, fügten sich die Puzzleteile zusammen. Wie sich Cian bewegte, wie er sprach, kein Wunder, dass es ihr vertraut gewesen war. »Sie sind Emmetts Eltern.«
    »Und Sie müssen Ria sein. Ich heiße Keelie.« Emmetts Mutter schenkte ihr ein breites Lächeln, ihre Augen, die ebenso whiskeyfarben waren wie die ihres Sohnes, strahlten so hell wie Diamanten.
    Ria kam Händeschütteln gar nicht in den Sinn. Sie trat vor, wurde mit offenen Armen empfangen und fest gedrückt. »Haben Sie etwas von Emmett gehört?«, fragte Keelie.
    Überrascht, dass Keelie angenommen hatte, Emmett werde sie zuerst anrufen, schüttelte Ria den Kopf. »Noch nicht.« In diesem Augenblick läutete ihr Handy. Sie hielt es ans Ohr.
    »Ich bin auf dem Weg ins Krankenhaus, Mink. Fall bloß nicht in Ohnmacht.«
    Ein flaues Gefühl beschlich sie. »Was ist los? Ist auf dich geschossen worden …? «
    »Nur eine Fleischwunde. Nach einem Kuss wird es mir besser gehen.« Seine Stimme klang warm wie eine Liebkosung. »Ich komme vorbei, sobald ich im Krankenhaus … «
    »Ich bin auch hier«, unterbrach sie ihn. »Amber kriegt ihr Kind.«
    »Gibt es Probleme?« Er klang besorgt.
    Ihr Herz zog sich zusammen. »Es ist ein paar Wochen zu früh, aber der Arzt meint, aller Voraussicht nach wird es keine Schwierigkeiten geben.« Sie atmete zitternd ein und versuchte, selbst daran zu glauben. »Ich bin jetzt in der Notaufnahme. Dorian ist gerade angekommen.«
    »Alles in Ordnung mit Blondie?«
    »Tamsyn ist bei ihm.«
    »Er hat eine Kugel in die Brust bekommen – wichtige Organe sind aber nicht verletzt. Halt durch. Ich bin gleich da.«
    Ria klappte das Handy zu und wollte Cian und Keelie mitteilen, was Emmett gesagt hatte, doch das Paar schüttelte den Kopf. »Wir haben alles gehört.«
    »Ach, stimmt ja.«
    »Emmett wird dir Kopfhörer besorgen«, sagte Keelie. »Das nutzen die anderen Menschen im Rudel auch, wenn sie ungestört reden wollen.«
    Rias Neugierde siegte kurzfristig über ihre Sorgen. »Sie haben Menschen im Rudel?«
    »Natürlich!« Keelie lächelte. »Die Leute halten sie wahrscheinlich ebenfalls für Raubkatzen.«
    Ria öffnete den Mund, um zu antworten, als etwas an der Tür ihre Aufmerksamkeit gefangen nahm. Sie war schon auf dem Weg zu Emmett, bevor sie überhaupt begriffen hatte, dass sie sich in Bewegung setzte. Er schlang einen Arm um sie, der andere lag in einer Schlinge.
    »Fleischwunde?« Sie schob sein Hemd zur Seite und sah sich den Verband an. »Ziemlich großer Verband für eine Fleischwunde.«
    Eine große Hand strich über ihren Kopf. »Kommt schon in Ordnung, sobald Tammy Zeit hat. Küss mich, Mink.«
    »Emmett! Deine Eltern schauen zu.«
    Doch er küsste sie schon, und da konnte sie nicht anders, als ihn auch zu küssen. Sie umarmte ihn ganz fest, so froh war sie, dass er in Sicherheit war. »Seit wann bist du so exhibitionistisch?«, flüsterte sie mit knallroten Wangen, als er von ihr abließ.
    Ein schmales, verruchtes Lächeln. »Wollte nur allen zeigen, dass du zu mir gehörst.«
    Mit schreckgeweiteten Augen sah sie über seine Schulter … und entdeckte zehn grinsende Leopardensoldaten. Unter ihnen auch ihr Chef und eine große rothaarige Frau, die mit dem Daumen nach oben zeigte. »Oh – mein – Gott.« Sie barg ihr Gesicht an Emmetts Brust, die vor Lachen vibrierte.

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