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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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Person, gegen Deinen Willen und Deine Entscheidungen helfen.

     
    In rasender Eile wiederholte Hassan im Geiste die Gebete, die ihm den Weg ins Paradies ebnen sollten. Erfüllt von der Hoffnung, die ihm verbleibende Zeit würde ausreichen, Allah in seiner großen Güte zu erreichen.
     

     

Kapitel 2
     
    Ein strahlend blauer Himmel und behagliche Wärme, kündigten endlich wieder einen verheißungsvollen Tag an. Was zumindest in den letzten Wochen und Monaten ein eher seltenes Geschenk der Natur war.
    Auch Henry hätte dieses Ereignis gern, als eine längst überfällige Geste der Wiedergutmachung, für einen im Übrigen doch eher enttäuschenden Sommer, begrüßt.
    Wie gewöhnlich war er schon zu früher Stunde missgelaunt aus dem Bett gestiegen, um sich unbemerkt dem Zugriff seiner Frau Andrea zu entziehen. Seine Laune besserte sich ein wenig, nachdem er das Fenster zum Hof geöffnet hatte und zu seinem Erstaunen feststellte, dass sich das Wetter endlich von seiner angenehmeren Seite zeigte.
    Doch nach und nach verfinsterte sich seine Miene wieder, denn es schien, als würde sich mit jedem Sonnenstrahl ein weiteres, lärmendes Kind auf dem Hof sehen und hören lassen.
    Nicht dass er etwas gegen Kinder hätte – nein, er mag sie sogar sehr. Wenn sie fröhlich sind und lachen, dann liebt er sie geradezu. Nur wenn sie sich zanken und zickig sind und sich im Schreien gegenseitig übertreffen wollen, dann schlägt seine Liebe schnell in Unverständnis und Abneigung um. Allerdings übertrafen sie seine Befürchtungen am heutigen Morgen schneller und früher als erwartet.  
    Besonders die Kinder auf diesem, Henrys Hinterhof, scheinen an nichts ihre Freude zu finden; sie zanken und plärren in einer Tour; sie schlagen und treten sich, als gäbe es einen Überlebenskampf unter sich auszutragen. Und jedem Geheul, ob vor Wut, Schmerz oder Übermut, folgte immer wieder ein lang gezogener, spitzer Schrei: Aaaanee - Aaaanee! Und immer wieder der Schrei nach irgend so einer vermaledeiten Anne!
    Henry war inzwischen außer sich vor Wut. Er kochte. Zu lange hatte er diese Schreie schon zu ignorieren versucht, allerdings ohne den geringsten Erfolg. Inzwischen war er schon so in Rage, dass er kaum noch ruhig atmen konnte.
    Anne, Anne, Anne. Immer wieder Anne.
    Mittlerweile hatten sie sich mit ihrem Gekeife gegenseitig auf Orkanstärke hochgepuscht.
    Wenn es auch vereinzelt Menschen geben mag, die robust genug sind, um dieses unaufhörliche, eintönige Krakeelen schadlos überstehen zu können, so gehörte Henry gewiss nicht zu ihnen. Und was sollte dieses dämliche Anne-Geschrei?
    Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Frauenzimmer tatsächlich alle auf denselben Namen hörten. Ausgerechnet Anne. Wer, um alles in der Welt, heißt denn heute noch Anne?
    Na ja - wenn sie doch endlich darauf hören würde und sich kümmerte, dann wären die Kinder vielleicht wieder leichter zu ertragen.
    Henry hatte in seinem Leben schon eine Menge aushalten müssen, aber was hier vor sich ging, passte in keine Kategorie seiner zahlreichen Leidenswege.
       „Lange halte ich das nicht mehr aus. Wenn sich diese Gören weiter so hysterisch aufführen, werde ich noch wahnsinnig. Irgendwann muss doch eine von diesen Anne‘s ein Einsehen haben und auf das Geschrei der kleinen Biester reagieren. Dann würde hier zur Abwechslung wieder einmal Ruhe einkehren“.
    Stattdessen schwoll das Geschrei jedoch noch weiter an und reifte in seinen äußerst empfindsamen Gehörgängen zu einem unerträglich beißenden Schmerz heran.
       Henry, der, für einen Choleriker, erstaunlich sensibel ist, verfluchte inzwischen jede verfluchte Anne auf dem gesamten, verfluchten Planeten. Er steigerte sich in eine Verzweiflung, die ihm langsam die Kontrolle zu entziehen drohte. Genau betrachtet, machte er den Kindern gar keinen Vorwurf; aber schließlich haben sie doch Eltern, und die sollten für ihre kleinen Lieblinge ein offenes Ohr haben.     
       Weil sich nicht eines dieser Weibsbilder um die Kinder kümmerte, musste Henry sich nun den lang ersehnten, schönen Sommertag durch dieses Nerv tötende Gebrüll vermiesen lassen.
       „Der Name Anne scheint in dieser Gegend wohl ein Synonym für Taubheit zu sein. Denn sonst würde sich doch wenigstens eines dieser Weiber sehen lassen und sich endlich um die Probleme der Kinder kümmern“, murmelte er verstört vor sich hin und glaubte schon nervöse Pickel zu bekommen.
      So war Henry

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