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E-Mail für Holly

E-Mail für Holly

Titel: E-Mail für Holly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Denham
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diesem Firmenessen passiert ist.
    Von: Holly
    An: Aisha
    Du willst wissen, wie es bei mir gelaufen ist???
    Von: Aisha
    An: Holly
    Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, ich gehe wieder hoch.
    Tschau!
    x

    Betreff: Büroparty-Dingsbums letzten Freitag
    Von: Aisha
    An: Holly
    Ich möchte es wirklich gerne wissen.
    Erzähl’s mir bitte, Hollypolly, bevor man mich noch von diesem Computer wegholt (wenn du erlaubst, gucke ich mir hier auch ein paar schweinische Fotos an, während ich auf deine Mail warte) (die Typen auf diesem Schiff sind nämlich nicht besonders lecker) (alle alt und fett) (manche haben sogar einen Bart). Aber erzähl schon, weil es mich wirklich interessiert!!!!!
     
    Von: Holly
    An: Aisha
    Geht es dir gut?
     
    Von: Aisha
    An: Holly
    Warum sollte es mir nicht gut gehen?
    Ich bin im Urlaub und amüsiere mich, alles ist super.
    xx Erzähl schon.
     
    Von: Holly
    An: Aisha
    Es war total merkwürdig, und ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
    Die Gala hat angefangen wie erwartet.
    Ich war den ganzen Tag über nervös, ich hatte gefrühstückt, aber zu Mittag habe ich nur eine Tüte Chips runtergekriegt. Ich hatte mich für das Kleid entschieden, das ich bei deiner Party trug, das Schwarz-weiße, und dazu habe ich lange weiße Handschuhe und meine neuen Schuhe getragen.

    Ich sah wirklich nicht schlecht aus.
    Es hat geregnet, also habe ich ein Taxi gerufen, und zwar extra früh, für alle Fälle.
    Ich habe darauf geachtet, dass meine Haare auf dem Weg vom Taxi ins Dorchester nicht nass werden, und dann bin ich den Schildern bis zu unserem Raum gefolgt – es war ein riesiger Saal, und nach und nach kamen auch die anderen Leute.
    Ich war allerdings eine der Ersten, und die anderen standen in Grüppchen herum (von denen kannte ich keinen), also war ich schon drauf und dran, wieder zu verschwinden und in eine Kneipe zu gehen, bis alle da sein würden, aber in dem Moment kam Trish mit den Jungs aus der Postabteilung.
     
    Von: Aisha
    An: Holly
    Hattest du SIE schon gesehen?
     
    Von: Holly
    An: Aisha
    Nein.
    Langsam wurde es voll, und inzwischen hoffte ich, sie würde vielleicht gar nicht kommen, vielleicht wollten sie die Begegnung mit mir vermeiden, weil es ihnen unangemessen erschien oder weil sie nett sein wollten oder so.
    Ich zog mir ein paar Drinks rein, und dann tauchte Jennie natürlich doch auf.
     
    Von: Aisha
    An: Holly
    Was hatte sie an?

    Von: Holly
    An: Aisha
    Ein rotes Kleid, natürlich hauteng und aufreizend – es war, als ob all meine Albträume nur Vorboten gewesen wären. Alle haben sich nach ihr umgedreht, als sie durch den Raum geschritten ist wie eine Art Prinzessin, und er war immer an ihrer Seite, im schwarzen Smoking.
     
    Von: Aisha
    An: Holly
    Diese dreckige Schlampe.
     
    Von: Holly
    An: Aisha
    Danke, Aish.
    Nachdem ich eine Weile dabei zugesehen hatte, wurde mir klar, dass ich gehen musste, ich konnte nicht länger im selben Raum sein.
    Ich hätte gedacht, dass sie ihre Beziehung wenigstens nicht so offen zur Schau stellen würden.
    Ich meine, als ich mit ihm zusammen war, da war es ach so wichtig, dass es keiner mitkriegt, aber die beiden sind die ganze Zeit Arm in Arm herumstolziert, und sie hatte dieses selbstzufriedene Lächeln im Gesicht.
    Und da wurde mir langsam schlecht.
     
    Von: Aisha
    An: Holly
    Du hast doch nicht etwa gekotzt, oder??? Vor allen Leuten, Holly?

    Von: Holly
    An: Aisha
    Ich erinnere mich noch daran, dass ich dachte, das war’s, ich werde mich übergeben, und zwar auf mein Kleid, und alle werden über mich lachen.
    Je mehr ich darüber nachdachte, desto schlimmer wurde es, und plötzlich wurde mir ganz kalt.
    Ich bin zur Damentoilette gerannt, habe mich eingeschlossen, und da stand ich dann, hab gezittert wie Espenlaub und gegen den Brechreiz angekämpft.
    Ich wollte einfach nach Hause, aber ich wusste nicht einmal, wie ich es bis zum Ausgang schaffen sollte.
    Ich weiß noch, wie ich dachte, dass ich froh wäre, den Rest meines Lebens dort eingesperrt zu verbringen, wenn man mir Wasser und etwas zu essen unter der Tür durchreichen würde – solange ich nur den Menschen im Saal nicht wieder gegenübertreten musste.
     
    Von: Aisha
    An: Holly
    Du armes Ding, ich hätte dich ja gerettet, wenn ich nicht gerade im Flugzeug Champagner geschlürft hätte.
     
    Von: Holly
    An: Aisha
    Letztendlich hat Trish mich dann gefunden und darauf bestanden, dass ich wieder rauskomme (ansonsten hätte sie »die beschissene Tür« eingetreten).
    Sie ist so

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