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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Reverend Bertrand zog einen zweiten Stuhl und dann noch einen dritten unter dem Tisch hervor und sagte: »Sie haben mich gebeten, Ihnen zu erklären, dass sie das Gefühl hatten, schneller voranzukommen, wenn sie allein reisen und nur eine Kutsche nehmen. Außerdem waren sie der Ansicht, dass es für Sie drei sicherlich bequemer sein würde, hier mit Ihren Zofen zu warten, während sie sich um die Angelegenheiten in der Stadt kümmern.«
    »Sie sind aufgebrochen?«, fauchte Suzette ungläubig.
    »Äh … ja«, gestand er. Er wirkte, als wäre ihm unbehaglich.
    Christiana machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.
    »Wirklich, Mylady, ich denke, Sie sollten besser einfach hier warten, wie sie es gewünscht haben. Sie sind schon vor einiger Zeit aufgebrochen, gleich nachdem sie Sie nach oben gebracht haben. Sie werden sie nie einholen«, argumentierte der Mann und eilte hinter ihnen her, als Suzette und Lisa Christiana folgten.
    Keine der drei Frauen achtete auf ihn.

14
    »Sie werden sehr, sehr wütend sein.«
    Richard verzog das Gesicht bei Roberts Vorhersage; er wusste, dass der Mann recht hatte. Aber es war trotzdem besser gewesen, die Frauen zurückzulassen. Christiana und ihre Schwestern würden es sich jetzt auf Radnor gemütlich machen und sich entspannen. Sie würden außer Gefahr sein, während er, Daniel und Robert den Erpresser jagten. Abgesehen davon kam es ihm lächerlich vor, die Zofen, die Truhen und alle drei Kutschen wieder nach London zurückzuschaffen, wenn sie die gleiche Reise ein paar Tage später wieder in die andere Richtung machen mussten, damit Suzette und Daniel heiraten konnten. Und mit nur einer Kutsche würden sie auch sehr viel schneller vorankommen.
    Sie hatten Woodrows Kutsche genommen, weil die am schnellsten war, und sie lagen gut in der Zeit. Dreimal hatten sie unterwegs an verschiedenen Schenken haltgemacht, um die Pferde zu wechseln, und noch etwas mehr als drei Viertel des Weges nach London vor sich, aber Richard war sicher, dass es noch nicht einmal Mitternacht war.
    »Sie werden über ihren Ärger hinwegkommen«, sagte Daniel jetzt; es klang nicht so, als würde er sich Sorgen machen, was Suzettes Reaktion auf diese Täuschung anging.
    Robert schüttelte einfach nur den Kopf. »Glaubt mir ruhig. Ich kenne die drei Madison-Schwestern schon mein ganzes Leben lang. Mit dem hier werdet ihr nicht so ohne Weiteres davonkommen. Keiner von euch.« Er wartete, bis seine Worte richtig angekommen waren, und sah dann Richard an. »Es hat mich gefreut zu sehen, dass Christiana für sich eingetreten ist, als sie dich beim Haus gezwungen hat, ihr zuzuhören. Das ist ein gutes Zeichen.«
    »Inwiefern?«, fragte Richard neugierig. Er erinnerte sich, wie überrascht er gewesen war, als er sie in die Kutsche gesetzt und sie ihn plötzlich angefaucht hatte.
    »Sie ist in deiner Gegenwart sie selbst. Es bedeutet, dass sie keine Angst vor dir hat, wie es, so meine ich, bei Dicky war … äh … bei George«, berichtigte er sich. »Ich habe sie nur ein einziges Mal zusammen erlebt, und das war nach der Hochzeit, aber damals war sie so schreckhaft wie eine Katze. Ich hatte schon Angst, er würde sie schlagen, aber sie hat mir versichert, dass er das nicht getan hat.«
    »Hast du ihr geglaubt?«, fragte Richard und runzelte die Stirn angesichts der Möglichkeit, dass George Christiana zu allem Überfluss vielleicht auch noch geschlagen hatte.
    »Ja. Christiana ist eine schreckliche Lügnerin, und ich bin mir sicher, dass sie die Wahrheit gesagt hat, aber sie hatte immer noch Angst vor ihm.« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat sie auch nur Angst gehabt vor dem, was passieren könnte, wenn er die Geduld verlor.«
    Richard runzelte die Stirn. Niemand sollte in Angst leben müssen. Ein Mensch sollte sich im eigenen Haus sicher fühlen können.
    »Das spielt aber jetzt keine Rolle mehr«, sagte Robert nach einem Augenblick. »Die gute Neuigkeit ist, dass sie vor dir nicht die gleiche Angst zu haben scheint. Ich glaube, ihr beide passt gut zueinander.«
    »Danke«, sagte Richard trocken, aber insgeheim freute er sich über Roberts Worte. Christiana erwies sich als intelligent, leidenschaftlich und fähig. Er mochte sie, und er vermutete, dass daraus im Laufe der Zeit noch mehr werden könnte.
    »Mag Christiana –«, begann Richard, und dann versuchte er, sich an irgendetwas festzuhalten, als ein Krachen ertönte und die Kutsche sich daraufhin zur Seite neigte. Danach herrschten nur noch

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