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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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wahrnehmen und spüren, wenn wir näher kommen. Und jetzt ist auch noch Keys Sohn dabei und deshalb sind sie uns immer einen Schritt voraus. Er folgt uns und informiert Demos darüber, was wir planen. Und sobald wir einen von Demos’ Leuten ausschalten, beschafft er sich Ersatz.« Er schaute mich an und zuckte hilflos die Schultern.
    »Und nach allem, was du mir über Demos und seine terroristischen Pläne erzählt hast, sagst du mir jetzt, dass du nicht sicher bist, ob das die ganze Wahrheit ist?«, fragte ich und schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum nicht?«
    Alex schaute mir direkt in die Augen. »Wegen dir. Wenn sie mir Lügen über dich erzählt haben, dann könnte auch alles andere reine Lüge sein.«

20
    Ich wich seinem Blick nicht aus. »Sie haben dir Lügen über mich erzählt? Was … was meinst du damit?«, stotterte ich.
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich meine nicht dich persönlich, sondern was man uns über euch erzählt hat … Das ergibt jetzt keinen Sinn mehr. Ich brauche dich nur anzuschauen und schon kommen mir Zweifel an allem, was sie uns über die Psygene gesagt haben.«
    Ich schwieg verblüfft. Die Soldaten der Einheit glaubten, dass sie durchgeknallte Monster jagten. Und in Demos’ Fall stimmte das ja auch.
    »Warum hast du bisher alles geglaubt?«
    Er wandte den Blick ab. Seinem Gesicht war deutlich anzusehen, wie frustriert er war. »Als Jack und ich rekrutiert wurden, wollten wir nur den Mord an deiner Mutter rächen. Wir glaubten ihnen, weil wir ihnen glauben wollten.«
    »Was genau haben sie euch gesagt? Wie haben sie euch auf ihre Seite gezogen?«
    »Eines Tages tauchten zwei Männer auf dem Campus auf. Sie wollten uns nicht verraten, für wen sie arbeiteten. Zuerst dachten wir natürlich an die CIA . Jedenfalls erklärten sie uns, was sie über Melissas – sorry – über die Ermordung deiner Mutter herausgefunden hatten. Und dann zeigten sie uns alles, was sie über Demos wussten: Fotos, Berichte über seine Verbrechen, die Gerichtsurteile, die in Abwesenheit über ihn verhängt worden waren, und einen ganzen Stapel von Akten über die anderen Psygene. Zuerst hielten wir alles für Hirngespinste. Es war, als wollte man uns beweisen, dass es die kleinen grünen Marsmenschen wirklich gab und dass sie längst unter uns lebten. Wir glaubten es einfach nicht. Deshalb wurden wir nach Pendleton, zur Basis der Einheit, eingeladen. Sie hatten einen der Psygene gefangen genommen und führten ihn uns vor. Da sahen wir es mit eigenen Augen. Allmählich begannen wir ihnen zu glauben, aber wir stellten eine Menge Fragen. Man erklärte uns, dass die Einheit den Auftrag habe, Leute wie die Mörder deiner Mutter zu jagen und einzusperren. Da brauchten wir nicht weiter überredet zu werden – wir unterschrieben auf der Stelle. Kommt mir heute alles total verrückt vor … Aber damals schien uns das sonnenklar. Wir mussten es einfach tun.«
    Mir kam es überhaupt nicht verrückt vor. Dass sie es getan hatten, dafür liebte ich sie noch mehr. Nur hätte ich mir gewünscht, nicht selbst ganz oben auf der Gesuchtenliste zu stehen.
    »Darf ich dir jetzt mal eine Frage stellen?« Alex’ Blick bohrte sich förmlich in mein Innerstes. »Wie ist es passiert?«
    Ich lehnte mich gegen das Kopfteil des Bettes und zog die Knie fest an die Brust. »Keine Ahnung. Eigentlich hatte ich gehofft, dass du mir das erklären könntest.«
    Er dachte kurz nach. »Wir wissen es nicht. Bisher konnte man nur das Gen isolieren. Aber wir sind nicht sicher, wodurch es ausgelöst wird. Manche Leute haben zwar das Gen, aber es schlummert unbemerkt vor sich hin.«
    Die Sache war also genetisch? Wow! Aber warum war Jack dann nicht wie ich?
    »Wann hat es angefangen?«, fragte Alex.
    Es kam mir seltsam vor, so offen über meine Kraft zu reden, schließlich hatte ich sie jahrelang geheim gehalten. Andererseits – wenn es einen Menschen gab, dem ich alles erzählen wollte, dann war es Alex.
    Ich holte tief Luft. »Vor drei Jahren. Na gut, streng genommen gab es schon vorher einen … Vorfall, aber damals war mir nicht klar, dass ich es war …«
    Ich brach ab. Alex wartete geduldig.
    »In London fiel es mir am Anfang nicht leicht. Schon in der ersten Woche war ich stinksauer auf meine Lehrerin. Sie wollte, dass … äh …« Ich senkte den Blick auf die Bettdecke, strich verlegen mit den Fingern über den Saum. »Ich sollte das Armband ablegen, das du mir geschenkt hattest. Erinnerst du dich daran?« Er sah nicht so

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